Wann Pakete für Nachbarn besser ablehnen?

Ich nehme öfter mal Pakete von Nachbarn entgegen und habe da auch gar kein Problem damit. Vor allem dann, wenn ich gerade ein Paket für mich entgegennehme, kann ich auch Pakete für Nachbarn annehmen. Das ist ja kein zusätzlicher Aufwand, zumal die auch selbst abgeholt werden.

Jedenfalls kann es ja aber auch gute Gründe geben, Pakete für Nachbarn nicht annehmen zu wollen und das abzulehnen, auch wenn man gerade eigene Pakete entgegennimmt. Wenn man aber beispielsweise weiß, dass man vielleicht am nächsten Tag oder in ein paar Stunden im Urlaub sein wird, ist das ja ein guter Grund. Wann lehnt ihr Pakete für Nachbarn besser ab?

Mir ist das vor vielen Jahren mal passiert, dass ich ein Paket für den Nachbarn angenommen habe, der auf derselben Etage wohnte. Aber das ist wie gesagt ewig her und bei meinem derzeitigen Wohnort ist mir das noch nie passiert. Hier ist es interessanterweise gar nicht üblich, die Pakete beim Nachbarn abzugeben. Das muss man selbst als Empfänger erst bei der Post angeben, sonst nimmt der Paketbote die Sendung wieder mit und gibt sie an die Filiale weiter, auch wenn die Nachbarn zu Hause sind und das Paket annehmen könnten.

Abgesehen davon ist ein Urlaub sicherlich ein Grund dafür, die Annahme eines Pakets abzulehnen. Wenn das Paket allerdings zu groß wäre oder ich kein gutes Verhältnis zum Nachbarn hätte, würde ich das ebenfalls ablehnen.

Für mich gibt es auch durchaus einige Gründe, die dagegen sprechen, ein Paket für den Nachbarn anzunehmen. Vor allem ist das natürlich auch dann der Fall, wenn ich zu dem Nachbarn kein gutes Verhältnis habe und ihm vielleicht auch lieber nicht begegnen möchte. Dann ist es für mich auch klar, dass ich kein Paket annehmen würde, wenn ich in den nächsten Tagen nicht da bin und der Nachbar somit keine Möglichkeit hätte, sein Paket zu bekommen.

Bei meiner Arbeit hatten wir einmal den Fall, dass wir ein großes Paket angenommen haben, das fast zwei Meter hoch war und dann bei uns herumstand. Die Nachbarn waren uns als sehr zuverlässig bekannt, aber die Frau war schwanger und konnte das Paket natürlich nicht tragen und bis der Partner die Möglichkeit hatte, vergingen einige Tage.

Da hat der Chef dann gesagt, dass wir so große Pakete für die Nachbarn bitte zukünftig nicht mehr annehmen sollen. Ich muss sagen, dass ich auch daheim so große Pakete für Nachbarn nicht annehmen würde, da ich dafür keinen Platz in meiner Wohnung hätte und außerdem befürchten würde, dass es ähnlich läuft und der Nachbar das vielleicht nicht sofort abholt, weil er es alleine nicht tragen kann.

Meistens ist es für mich okay, dass ich Pakete für meine Nachbarn annehme. Jedoch gibt es eine Nachbarin, der ich ungern über den Weg laufe, auch wenn wir uns halbwegs verstehen. Deren Pakete lehne ich jedoch grundsätzlich ab, nicht aus Boshaftigkeit oder weil ich sie gar nicht leiden mag, sondern weil sie mir als Person zu anstrengend ist.

Meine Wohnung fühlt sich manchmal fast wie die inoffizielle Poststation des Hauses an, weil so oft Pakete herumstehen. Meine Mitbewohnerin und ich sind aber nun mal auch zu zweit, was schon mal die Chance erhöht, dass eben jemand da ist und ein Paket annehmen kann, und wir beide neigen dazu, viel Zeit in der Wohnung zu verbringen.

Wir machen da zwar manchmal Witze drüber, wenn wir schon wieder ein Paket für irgendeinen Nachbarn haben, aber was ausmachen tut's uns nicht. Ablehnen würde ich zumindest ein Paket dann, wenn ich weiß, dass wir bald beide eine Weile weg sind. Denn dann käme ja der betreffende Nachbar im Zweifel mehrere Wochen nicht an sein Paket, was je nach Inhalt beeindruckend unpraktisch wäre.