Euphorie oder andere Gefühle bei Bewerbungen schreiben?

vom 27.03.2012, 18:20 Uhr

Ich befinde mich akut ja in einer Bewerbungsphase, wie man aus etlichen Threads entnehmen kann. Auch heute war es wieder so weit, dass ich eine Bewerbung so weit fertig gemacht habe und diese auch bereits abgeschickt habe. Mir ist schon immer aufgefallen, dass ich recht euphorisch und optimistisch bin, wenn ich eine Bewerbung abschicke. Umso größer ist dann jedoch die Ernüchterung, wenn gar keine Rückmeldung kommt oder man eine Absage erhält. Das ist natürlich nicht so toll, bleibt aber wiederum nicht aus, wenn man eben bei Weitem nicht der einzige Bewerber ist und man eine große Konkurrenz gegen sich hat.

Nun weiß ich auch nicht, weshalb ich so euphorisch an etwas herangehe, was meist sowieso nichts wird. Klar muss man an sich glauben und ich bin an sich auch recht optimistisch, mein Problem bei der ganzen Sache ist einfach die, dass ich nicht mal weiß, woher diese Euphorie kommt. Hoffnung ist durchaus verständlich, aber reine Euphorie kannte ich jetzt so nicht von früher, wenn es darum ging, Bewerbungen zu schreiben.

Verspürt Ihr auch beim Absenden einer Bewerbung Euphorie oder andere Gefühle? Woher kommen diese Gefühle? Kann man ihnen eine Bedeutung beimessen oder ist es besser, sie zu ignorieren? Welche besonderen Gefühle durchlebt Ihr, wenn Ihr eine Bewerbung verfasst, welche Gefühle würdet Ihr eher ignorieren? Wie geht Ihr mit den Gefühlen dabei um?

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Meine letzten richtigen Bewerbungen sind nun schon etwas länger her, aber demnächst geht es bei mir auch wieder los. Ich habe auch bereits ein wenig geschaut und das ein oder andere Anschreiben verfasst. Dabei geht es mir ähnlich wie dir; ich fühle mich dann auch immer total euphorisch und bin aufgeregt; dazu kommt dann natürlich auch die Hoffnung, dass eine Zusage kommt und im Kopf spinne ich mir dann schon irgendwas zurecht. Wobei ich auch oft genug total frustriert bin, wenn ich eine Bewerbung schreibe und ich einen Hänger habe, was das Anschreiben angeht beziehungsweise nicht glücklich mit den Formulierungen bin.

Woher aber das Gefühl der Euphorie kommt weiss ich nicht und ob man ihnen unbedingt Bedeutung zumessen sollte auch nicht. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass es damit zusammen hängt, dass man sich doch Hoffnungen macht und natürlich auch denkt, dass es ja klappen könnte, was sehr toll wäre. Ich habe auch oft bei anderen Dingen die ich erledigt habe ein euphorisches Gefühl; einfach weil ich wieder einen Punkt meiner to-do Liste abhaken kann und was geschafft ist.

Die Gefühle zu ignorieren würde mir wohl nicht gelingen, deswegen lasse ich sie einfach gewähren, versuche mich aber auch selbst wieder auf den Teppich zu holen und mache mir klar, dass es eben auch nicht so laufen könnte, wie ich es mir vorstelle.

Benutzeravatar

» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kenne das Gefühl der Euphorie nachdem man eine Bewerbung fertiggestellt und abgeschickt hat auch sehr gut. Ich denke das hängt erstens damit zusammen, dass man etwas Zufriedenstellendes getan hat, also dass man einerseits mit der Bewerbung selbst recht zufrieden gewesen ist am Ende und auch dass man damit einen Schritt für eine positive Entwicklung getan hat. Und zweitens denke ich, ist es zumindest bei mir eine Mischung aus Hoffnung, Optimismus und auch Vorfreude auf die Möglichkeiten, die man sich dabei eröffnet hat. Wenn ich eine Bewerbung abschicke bin ich ja in der Regel davon überzeugt, dass ich den Anforderungen des Arbeitgebers auch durchaus entspreche, sonst würde ich mich wohl gar nicht bewerben. Und wenn ich davon überzeugt bin dass ich theoretisch für den Job in Frage komme, und es damit eben im Bereich meiner eigenen Möglichkeiten liegt, dort genommen zu werden.

Eine wirkliche Bedeutung braucht man diesen Gefühlen meines Erachtens nach zwar nicht zumessen, aber ignorieren braucht man sie deshalb ja auch nicht. Man fühlt sich eben einfach gut nachdem man etwas Vernünftiges getan hat, also darf man sich ruhig gut fühlen, aber wie man sich fühlt ändert ja nichts an der Auswahl der Arbeitgeber - einem Gefühl der Vorfreude und Euphorie deshalb all zu viele Chancen zuzusprechen macht für mich deshalb keinen Sinn. Wenn ich eine gute Bewerbung abgeliefert habe freue ich mich einfach darüber, und wenn es trotz der guten Bewerbung nachher doch nicht geklappt haben sollte, dann nehme ich das einfach so hin.

Benutzeravatar

» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ist es nicht irgendwo auch normal, dass man euphorisch wird in so einer Situation? Gerade wenn es sich um Jobs geht, die man gerne haben wollen würde? Ich meine, man bewirbt sich ja nicht ohne Grund. Entweder man ist arbeitslos, man hat gerade seine Lehre oder sein Studium beendet oder man wird demnächst gekündigt oder man ist unzufrieden mit seinem derzeitigen Job und will daher kündigen.

Gründe, sich eine neue Stelle zu suchen gibt es viele und da sucht man sich natürlich eher die Stellen aus, die einem zusagen und die auch Spaß machen würden. Da Euphorie und Hoffnung zu empfinden ist doch gar nicht so schlimm finde ich. Wenn das nicht der Fall wäre, würde die Bewerbung vermutlich eher lustlos verfasst werden und das merken die Personaler eben auch.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Euphorie wäre zu viel gesagt. Ich habe mich auch schon sehr oft beworben, und am Anfang war ich auch bei jedem Stellenangebot total optimistisch, habe ausführlich recherchiert und mir schon ausgemalt, wie es wohl sein wird, bei super coolem Arbeitsplatz X unterzukommen. Aber im Lauf der Monate hat sich dieses Gefühl doch ziemlich abgeschwächt. Mir war die Achterbahn der Gefühle irgendwann zu anstrengend, und man stumpft nach der 20. Absage doch ein bisschen ab.

Mich prägen Erfahrungen eben, und das Gefühl, wenn man sich freudestrahlend irgendwo bewirbt und nach vier Wochen und einer schüchternen Nachfrage erfährt: "Ach, die Stelle ist schon seit Ewigkeiten intern besetzt. Da haben wir wohl vergessen, die Anzeige zu löschen, hahaha!" hält einen irgendwann von weiteren Höhenflügen ab.

Oder man hat mich zu einem Bewerbungsgespräch antanzen lassen, bei dem es sich offensichtlich nur um einen formalen Akt gehandelt hat oder ich durfte sogar zum "Recall" kommen, um dann doch nicht eingestellt zu werden. Meinen jetzigen Job habe ich dann praktisch ohne "Euphorie" an Land gezogen, aber dafür hatte ich eine Menge Übung in Sachen Bewerbungen gesammelt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^