Sind wir dem Schicksal ausgeliefert oder nicht?
Wir sind nichts! Ohne Bedeutung ist unser Leben und das Sterben. Dem Schicksal ausgeliefert zu sein, ist beängstigend. In antiken Mythen ist das Schicksal mit der Seele verbunden. Sie allein wählt das Los aus, bevor der Mensch auf die Erde kommt. Platon nennt es Lebensweisen. Laut ihm hat jeder Mensch seit der Geburt einen unsichtbaren Doppelgänger. Dieser leitet ihn zeitlebens, wie ein guter Geist. Der moderne Mensch will sein Schicksal selbst kontrollieren. Erst mit der Aufklärung war der Mensch seinem Schicksal nicht mehr so ausgeliefert. Er stand ihm nicht mehr hilflos gegenüber. Der Mensch hatte die Möglichkeit, selbst zu entscheiden. Er konnte auf sein Leben selbst Einfluss nehmen. Für ihn gab es keine Beschützer und wohlgesonnenen Geister mehr. Der menschliche Anteil am Unglück oder Glück im Leben wurde stärker herausgestellt. Gegen Geld ist alles optimal machbar: die Gefühle beim Psychologen und im Fitness-Studio der Körper. Wo bleibt die Seele?
Wir nehmen Unglücke nicht mehr als Schicksal hin. Es kommt sofort die Frage nach dem Schuldigen. Erfolg zu haben oder unglücklich zu sein, hängen mit den Lebensumständen zusammen. Alle wollen gesünder und reicher sein und länger leben. Nur wer seinen festen Boden gefunden hat, kann sich entfalten. Früher gab es den gemeinsamen Glauben an das Schicksal, heute kann jeder selbst entsprechend seinen Vorstellungen wählen und muss es verantworten. Das ist eine Aufgabe, die seelisch krank macht.
Weil die Menschen aber ahnen, dass es auch nicht menschliche Schicksals-Einflüsse gibt, versuchen sie, Geld für benachteiligte Menschen zu spenden. Das sind moderne Opfergaben, die das Schicksal gewogen machen sollen. Viele Menschen wurden - nicht durch eigenes Zutun – vom Schicksal gebeutelt und brauchen die Hilfe anderer. Würdet ihr einem solchen Menschen helfen, wenn ihr könntet? Ist jeder Mensch selbst für sein Schicksal verantwortlich oder glaubt ihr an die Vorbestimmung? Wie beugt ihr vor, dass euer Leben ein gutes ist und auch bleibt?
Nein, wenn behinderte Menschen auf mich zukommen, neige ich nicht dazu etwas zu spenden. Das liegt daran, dass ich eine behinderte Schwester habe und deswegen zu behinderten Menschen einen anderen Bezug habe. Mir selbst wurde, wenn es mir schlecht ging nie geholfen, also behalte ich mein Geld für mich, für meine eigenen Notfälle. Das mag egoistisch klingen, aber Menschen mit Behinderungen sind dank unseres Sozialstaates ganz gut abgesichert.
Was die Schicksalsfrage angeht, so denke ich,dass bestimmte Dinge vorbestimmt sind. Diese Frage ist auch mit der Karmafrage vergleichbar. Vorbestimmt ist für mich,dass Elternhaus,schwere Rückschläge die unser Leben nachhaltig verändern , Unfälle und schwere Krankheiten und natürlich auch Behinderungen. Und natürlich auch der Tag und die Ursache unseres Todes. Es gibt ein wunderbares Buch von Robert Schwartz "Mutige Seelen" das sehr gut die verschiedenen karmischen und seelischen Verbindungen beschreibt. Ein Mensch der mit einer Behinderung zu Welt kommt, ist eine mutige Seele. So mutig, das sie es wagt mit dieser Behinderung im Leben zu bestehen. Eine schwache Seele würde sich das nicht zumuten.
Normaler Weise würde ich selber nicht an die vom Schicksal nicht ganz so begünstigten Menschen spenden. Dies mag zum einen daran liegen, dass ich einfach selber nicht allzu viel Geld habe und es eigentlich selber brauche. Zum anderen denke ich, dass jeder genug Unterstützung vom Staat bekommen kann wenn er sich wirklich darum bemüht.
Zum Thema Schicksal: Ich persönlich denke nicht, dass es etwas wie das Schicksal gibt. Natürlich gibt es Situationen in denen etwas ohne Grund passiert aber auch das lässt sich meistens irgendwie erklären. So gesehen würde ich einfach mal behaupten, dass es kein Schicksal gibt, sondern alles davon abhängt, wie wir unser Leben leben. Eventuell habe ich diese Einstellung aber auch nur, da ich einfach nicht daran glaube, dass mein leben vorherbestimmt ist.
Wenn man an das Schicksal glaubt, dann kann man es nicht ändern, eben weil es schon feststeht. Und beeinflussen kann man es demnach dann auch nicht, weil selbst das schon eingeplant gewesen wäre. Folglich kann man das drehen und wenden wie man will und kann am Ende doch nichts ändern. Sicherlich stellt man sich dann unter Umständen die Frage, ob eine gewisse Reaktion, die man anders gemacht hätte, etwas geändert hätte, aber Fakt ist auch hier, dass das dann einfach an der Situation auch nichts ändern. Und das Wissen, dass es anders hätte kommen können ist auch nicht beruhigend.
Wenn man wirklich denkt, dass man besser dran ist, wenn man spendet, dann würde es auch nichts bringen, wenn man daran glaubt. Dann tut man es ja aus Eigennutz und es ist fraglich, in wie weit man da dann was dran drehen kann. Es kann den Menschen, die es empfangen natürlich egal sein, aus welchen Grund sie es bekommen haben, aber den Spendern eben nicht. Ansonsten denke ich, dass man Spenden sollte, weil man das will und nicht um gut da zu stehen. Sei es für Andere oder für sich selbst.
winny2311 hat geschrieben:Wenn man an das Schicksal glaubt, dann kann man es nicht ändern, eben weil es schon feststeht.
Nach der Logik bräuchte man ja auch gar nichts spenden, da das Schicksal ja unveränderlich ist und eh feststeht. Da könnte man sich ja auf den Kopf stellen, es würde den anderen dadurch ja nicht besser gehen. Daher finde ich, dass man das Thema differenziert betrachten sollte. Wenn man an Schicksal glaubt, dann braucht man nicht spenden meiner Ansicht nach. Für mich ist das ein Widerspruch in sich.
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