Wann Kinder über Transgender und Homosexualität aufklären?
In einem anderen Thread erwähnte ich ja schon Kinderbücher, in denen die Themen Transsexualität und auch Homosexualität thematisiert werden, um sie den Kindern nahe zu bringen.Ich habe mir dadurch die Frage gestellt, wann man Kinder überhaupt an diese Themen heranführen sollte und wann sie überhaupt mental bereit dafür sind, solche Informationen zu begreifen und auch richtig zu verarbeiten.
Wann findet ihr persönlich, dass Kinder alt genug für solche sensiblen Themen sind? Ist das erst in der Schulzeit der Fall oder schon im Kindergarten? Oder ist das vom Individuum abhängig? Wann habt ihr mit euren Kindern über diese Themen gesprochen und wie habt ihr das angefangen?
Ich habe es immer so gehalten, dass ich meinen Kindern die Fragen beantwortet habe, wenn sie damit zu mir kamen. Das ist, aus meiner Sicht, der beste Weg. Denn wenn sich Kinder ihre eigenen Gedanken dazu machen und Fragen haben, sind sie auch alt genug für Erklärungen. Wobei meine Töchter schon sehr früh mitbekamen, dass es eben neben Paaren aus Mann und Frau auch gleichgeschlechtliche Paare gibt.
Als sie das erste Mal im Fernsehen bei einer Serie gesehen haben, dass sich da zwei Frau küssen, kamen eben die Fragen, ob es das auch in Echt gibt. Die entsprechenden Erklärungen haben ihnen dann aufgezeigt, dass es das nicht nur im Fernsehen gibt und es eben normal ist, dass Frauen auch Frauen lieben können oder halt Männer auf Männer stehen.
Je früher Kinder das wissen, desto besser ist es wohl. Zumindest wird man dann keine peinlichen Begegnungen haben, wenn sie es real das erste Mal sehen. Zudem bin ich auch der Meinung, dass das ehrliche Gespräch zu Hause auch gut ist, damit Kinder frühzeitig wissen, dass sie auch geliebt werden, wenn sie eben feststellen, dass sie sich zum selben Geschlecht hingezogen fühlen.
Meine Töchter sind ja nun 12 Jahre und die Frage kam auch schon, was ich dazu sagen würde, wenn sie eben später eine Freundin haben und keinen Freund. Dass sie von mir genauso geliebt werden, als wenn sie heterosexuell sind, wissen sie und das allein zählt, damit sie dann nicht heimlich ihre Liebe leben müssen.
Ich denke, dass man vieles ja schon auf der Straße sieht und das da automatisch Fragen entstehen bei Kindern, die man dann beantworten kann, wenn sie aufkommen. Meiner Meinung nach muss man das aber nicht im Besonderen erklären. Es ist doch eigentlich normal und man sieht es überall.
Natürlich kann man aber irgendwann auf Bücher setzen, wenn diese Fragen eben gestellt werden, wobei ich durchaus denke, dass man dann selber auch gut auf die Fragen seines Kindes eingehen kann, weil man es ja gut kennt.
Es kommt immer auf das jeweilige Kind auf seine Reife an. Wichtig ist es das die Kinder sensibilisiert werden für transsexuelle Menschen und diese nicht verspotten noch vor ihnen Angst haben. Ich denke so in der 4. oder 5. Klasse reicht es, außer wenn ein Kind zuvor schon sich für dieses Thema interessiert bzw. damit konfrontiert ist.
Ich denke nicht, dass es nötig ist, wegen dem Thema überhaupt ein Fass aufzumachen und dass man sowas in Kinderbüchern behandelt, finde ich auch nicht notwendig. Sicher, man will damit Toleranz bei den Kindern fördern, aber dazu muss man sie nicht so früh wie möglich damit vertraut machen.
Intoleranz kommt doch viel eher daher, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass mit Homo- und Transsexuellen etwas nicht in Ordnung ist, weil sie selbst dieser Meinung sind. Da hilft dann auch kein Buch, zumal die betreffenden Eltern das für ihren Nachwuchs gar nicht kaufen würden.
Ich denke es reicht, mit den Kindern darüber zu sprechen, wenn sie zum ersten Mal mitbekommen, dass es sowas gibt. Das sollte natürlich nicht erst mit 14 sein, aber in der Regel dürfte das sowieso deutlich früher der Fall sein.
Ich würde derlei Themen auch nicht aktiv thematisieren, solange von den Kindern selbst keine Fragen kommen. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass man genau das Gegenteil bewirkt, wenn man quasi mit dem Holzhammer klar zu machen versucht, dass "solche Menschen" auch nur Leute sind und genauso viel Respekt und Toleranz verdienen wie alle anderen auch.
Es wäre ja bescheuert, wenn man seine Kinder im Namen der Toleranz mit Themen überfrachtet, die sie noch gar nicht interessieren oder sie überhaupt erst darauf aufmerksam macht, dass es ungewöhnlich ist und spezielle Aufmerksamkeit verdient, wenn beispielsweise zwei Männer Händchen halten oder die Nachbarin eine Ehefrau hat.
Wenn entsprechende Fragen kommen wie "Warum halten sich die zwei Männer im Arm?" kann man ja locker erklären, dass Liebe nicht an ein Geschlecht gekoppelt und das man ebenso einen Freund wie eine Freundin haben kann. Ebenso einfach ist es zu vermitteln, dass es nicht nur Männlein und Weiblein gibt, sondern auch Leute, die sich nicht so ganz an die Spielregeln halten. Natürlich sollte man selber nicht völlig verkrampft an derlei Themen herangehen, weil einem die lieben Kleinen die Toleranz- und Respekt-Nummer sonst gar nicht erst abnehmen.
Um ehrlich zu sein würde ich das auch erst dann ansprechen, wenn das Kind oder die Kinder sich dazu selbst Gedanken darüber gemacht haben und dann mit konkreten Fragen zu einem kommen. Denn ich finde es eher kontraproduktiv, wenn man das Kind schon mit Wissen vollspammt, wenn das Kind noch gar nicht aufnahmefähig ist und noch nicht bereit ist, die Dinge auch zu begreifen und zu speichern. Wenn das Kind von sich aus fragt, ist es früh genug darüber aufzuklären, aber vorher nicht.
Ich frage mich ja auch, wie ein Kinderbuch aussieht, das Homosexualität oder Transgender erklärt. Romantische Pärchen kommen ja in so einigen vor, wenn dann eben die Prinzessin nicht vom Ritter, sondern von der Ritterin gerettet wird, könnte man das ja auch als "nahebringen" bezeichnen. Darin sehe ich auch keinerlei Problem, denn dann wird es einfach als etwas ganz Normales behandelt.
Ähnlich es es bei Transgender. Eine wissenschaftliche Abhandlung darüber wäre eher wenig sinnvoll, aber wenn es einfach in der Geschichte vorkommt, passt das schon so. Man sollte dabei auch bedenken, dass Leute, die beispielsweise transgender oder nonbinary sind, das in jedem Alter "herausfinden" können. Manche erkennen das vielleicht erst mit 40, andere wissen das schon mit 4, also kann es durchaus ein Thema sein, das auch für kleine Kinder relevant ist.
Ich tue mich da ehrlich gesagt schwer zu sagen, das Thema muss erklärt werden. Kinder sind nicht blöd und werden fragen, wenn sie etwas zu fragen haben. So habe ich als nicht Mutter jedenfalls immer die Erfahrungen in meinem Umfeld gemacht. Hinzu kommt, dass Kinder vieles als wesentlich normaler empfinden, wenn sie es sehen, als Eltern daraus häufig machen.
Wozu muss man Kinder mit Transgender, Homosexualität, Drittem Geschlecht oder was auch immer konfrontieren? Kinder haben eine Eigenschaft, die ich sehr schätze. Sie beurteilen den Menschen frei nach jeglichen Vorurteilen. So habe ich jedenfalls die meiste Erfahrung gemacht und natürlich immer mit dem Vermerk, wenn Eltern da nicht schon erzieherisch eingewirkt haben nach dem Motto „Homosexualität ist eine Sünde“ oder „alle Ausländer raus“ etc.
Das lob ich an Kinder eigentlich immer. Denn sie nehmen die Menschen, wie sie sind, urteilen nicht darüber und wenn sie fragen haben, fragen sie gerade heraus. Ich finde daher, dass man vorher gar nichts irgendwie zur Sprache bringen muss, weil Kinder das teilweise von ganz alleine tun. Das mag ich wirklich ganz besonders an ihnen.
Ich würde daher eigentlich dazu raten, aber das ist nur ein Tipp einer Nicht-Mutter, es einfach auf einen zukommen zu lassen. Ich glaube ganz einfach, dass es keine Wichtigkeit bedarf, das extra zu betonen oder zu erwähnen. Die Gesellschaft macht aus Menschen, die anders lieben oder sind oftmals das Problem selber, wenn man das ständig auf den Teller erklären und präsentieren muss. Statt man es einfach so belässt wie es ist, Kinder werden fragen und dann ist das für sie gegessen.
Für mich wirkt das immer so nach dem Motto, das muss ich dir erklären, weil das nicht normal ist. Wenn man aber gesellschaftlich mal schaut, machen immer andere aus Menschen, die anders lieben und sind ein Problem, weil sie es ständig erklären. Wozu eigentlich? Ist die Frau, die lesbisch ist dem Kind gegenüber jetzt anders, wenn es das weiß? Ist die Dame, die früher ein Mann war, wo man es nicht sieht, jetzt etwas besonderes? Wieso muss man erklären, dass sie mal ein Mann war? Gibt es doch eigentlich keinen Grund zu, wenn man mich persönlich fragt.
Ich kann es gar nicht ganz genau sagen, das ist von Anfang an bei uns somit gelaufen, dass es das gibt und eine normale Sache ist. Man sieht doch immer auch in den Medien z.B. gleichgeschlechtliche Familien, wobei ich durchaus finde dass man das ruhig noch öfter zeigen könnte, und dann fragt das Kind halt, worauf dann meine Antwort im Normalfall war, dass sich die zwei eben lieben und das auch okay ist.
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