Sich wann und warum von alten Erfolgen distanzieren?

Laut Medienberichten hat der US-Filmstar John Travolta sich von zwei seiner größten Erfolge distanziert, genau genommen sind es die Filme "Grease" und "Saturday Night Fever". Durch diese beiden Filme wurde er zu einem der großen Stars in Hollywood. Findet ihr es nachvollziehbar, dass man sich von großen Erfolgen in seinem Leben distanziert? In welchen Situationen und bei welchen Erfolgen würde es euch ähnlich gehen oder könnt ihr so ein Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen?

Nur weil man mit etwas kommerziellen Erfolg hat, heißt das ja noch nicht, dass es auch künstlerischen Wert hat bzw. zeitlebens das Beste und Tollste ist, was man hervorgebracht hat. Der alte Mann war Anfang Zwanzig, als er in diesen unterhaltsamen, aber nicht gerade anspruchsvollen Musical-Filmen seinen großen Durchbruch hatte, und ich stelle es mir schon deprimierend vor, sein Leben lang davon zu zehren und immer wieder darauf zurückkommen zu müssen, dass man mit 24 leidlich singen konnte und in engen Jeans gut ausgesehen hat.

Wenn man eine künstlerische Entwicklung voraussetzt (was hier wohl der Fall sein soll), ist es in meinen Augen also völlig nachvollziehbar, dass man sich im Nachhinein betrachtet auch eingestehen kann, dass die eine oder andere "Verirrung" dabei war oder dass man als Jungstar auch ziemlichen Blödsinn gemacht hat, sei er auch kommerziell noch so erfolgreich gewesen.

Das wäre ja genauso, als wenn sich ein Normalsterblicher nach 40 Jahren immer noch darauf ausruht, was für einen super Abi Durchschnitt er hatte oder dass er die Hauptrolle im Schul-Theaterstück gespielt hat. Das waren damals natürlich auch "Erfolge", aber ich würde doch schwer hoffen, dass sich im Leben eines Menschen auch nach dem 25. Lebensjahr noch interessante Dinge ereignen, sodass man nicht von sich behaupten muss, knapp nach der Pubertät schon seinen Lebenshöhepunkt erreicht zu haben