Migrantenkindern früh Nachhilfe in Deutsch besorgen?
Ich kenne eine türkische Familie, die eher untypisch ist in dem was ich sonst so beobachte. Die Frau ist Hausfrau und Mutter von Drillingen, der Vater ist Gastarbeiter und hat hier nie eine Ausbildung genossen. Zu Hause wird ausschließlich türkisch mit den Kindern gesprochen.
Alle drei Kinder studieren jedoch, was ich schon bemerkenswert finde. Teilweise stehen sie kurz vor dem Abschluss bzw. schreiben gerade an der Promotion. Jedenfalls sprach ich meine Bekannte (eine von den Drillingen) darauf an, da ich das ziemlich ungewöhnlich finde, dass bei der Konstellation alle drei Kinder studieren gehen. Meine Bekannte meinte dann, dass alle drei Kinder eine Nachhilfelehrerin von der ersten Klasse erhalten hätten und die Eltern das so wollten. Diese Nachhilfelehrerin hätte ausschließlich Deutsch mit ihnen gesprochen und so konnte das sprachliche Defizit sehr schnell aufgeholt werden.
So wurde der Nachteil gegenüber den Einheimischen schnell ausgeglichen. Mag sein, dass das dazu geführt hat, dass die Kinder nicht "abgehängt" worden sind vom Bildungssystem. Was haltet ihr davon? Sollte man dafür sorgen, dass Migrantenkinder schon früh Nachhilfe in Deutsch bekommen? Oder haltet ihr das für wenig sinnvoll, da zu kostenintensiv?
Warum sollte denn unbedingt und für jedes Kind Nachhilfe nötig sein? Mein Nachwuchs ist fit in Hiberno-Englisch, Scots, Irish und Niederländisch. Daheim haben wir auch immer Deutsch gesprochen und bei Scots steige ich aus. Das Geheimnis lag bei meinen Kindern in früh ganz viel Kontakt zu einheimischen Kindern und Familien und natürlich in der Vorschule.
In dem jungen Alter erlernen die andere Sprachen einfach mit und verinnerlichen automatisch Sprachmuster und Grammatik. Und da sie von Muttersprachlern lernen, gibt es keine typischen Fehler und keinen typischen Akzent, der auf eine fremde Herkunft deutet. In der ersten Klasse unterscheiden die sich nicht von Einheimischen.
Natürlich haben Kinder es etwas schwerer, wenn die neue Sprache zu Hause so gar nicht gesprochen wird, aber Kinder lernen das doch auch schnell in Gesprächen und im Spiel mit den anderen Kindern. Ich würde mir da gar nicht unbedingt Sorgen machen, dass man das nicht lernt und würde sie sicherlich auch nicht zur Nachhilfe schicken, sondern erst, wenn ich merke, dass das auch benötigt wird und man das nicht ignorieren sollte.
Wobei ich mich auch immer selber bemühen würde die Sprache des Landes zu lernen, indem ich lebe. Das meine ich auch keinesfalls rassistisch, aber man kann ja gar nichts machen, wenn man die Sprache nicht kann und die ganzen Behördengänge sollen ja nicht die Kinder erledigen müssen. Außerdem möchte ich auch wissen, wie es in der Schule aussieht und so weiter. Gemeinsam lernt es sich ja auch leichter.
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