Wie lange zum Wäsche waschen zu den Eltern fahren?
Eine Bekannte von mir ist mittlerweile schon fast 27 Jahre alt. Sie lebt seit fast 5 Jahren in meiner Stadt und hat auch schon vorher eine Ausbildung abgeschlossen und hat daher ein eigenes Einkommen. Sie ist also unabhängig von den Eltern - könnte man meinen. Dennoch ist es so, dass sie jedes zweite Wochenende zum Wäsche waschen zu ihren Eltern fährt, die knapp 200 km entfernt wohnen.
Ich weiß nicht, aber ich finde das irgendwie befremdlich. Ich weiß von vielen Studenten, dass das eben gemacht wird, um Geld zu sparen, da man als Student nicht immer das Geld für den Waschsalon hat und ohne Ende sparen muss, so teuer wie die Mietpreise stellenweise sind. Aber bei einem erwachsenen und Menschen in dem Alter und mit gutem Einkommen erwarte ich ehrlich gesagt mehr Selbstständigkeit, gerade wenn man schon so viele Jahre ausgezogen ist.
Wie seht ihr das? Findet ihr es nachvollziehbar, dass man so viele Jahre trotz gutem Einkommen regelmäßig die Wäsche von den Eltern waschen lässt? Wann würdet ihr das so handhaben und warum?
Ich verstehe die Logik dahinter nicht so ganz. Macht sie es zum Geldsparen, aus Faulheit, oder will sie eigentlich nur eine Ausrede, ihre Eltern mal wieder zu besuchen? Denn so wirklich einleuchtend klingt da nur ein Grund für mich.
Geldsparen, na ja, sicher spart man sich den Waschsalon oder die Waschmaschine. Aber das Autofahren kostet doch auch Geld, und du redest ja nicht von 15 Kilometern, sondern von 200. Da dürfte der Besuch im Waschsalon, wenn einer in der Stadt vorhanden ist, deutlich günstiger sein. Und auch die Anschaffung einer eigenen Waschmaschine würde sich wohl nach nicht allzu langer Zeit rechnen.
Und wenn es Faulheit ist, dann spart man sich zwar vielleicht das Einräumen, Rausholen und Aufhängen, aber das alles dauert ja nun nicht wirklich lange. Vor allem dauert es bei Weitem nicht so lange wie 200 km mit dem Auto zu fahren, und hinterher wieder zurück. Und wenn die Dame ihre Wäsche dann trotzdem selber waschen muss, dann passt es noch weniger.
Bleibt also die Ausrede, die Eltern zu besuchen. Aber eigentlich wäre ja anzunehmen, dass die sich doch über einen ganz normalen Besuch mehr freuen würden, als darüber, die Wäsche ihrer Tochter waschen zu dürfen. Dementsprechend fände ich es auch etwas seltsam, wenn mir jemand erzählen würde, dass er zweimal im Monat 200 km fährt, nur um Wäsche zu waschen.
Sicher kann es sein, dass deine Bekannte das verbindet und eben auch ihre Eltern dann besucht. Aber trotzdem finde ich es doch etwas komisch, dass sie dann auch dort die Wäsche wäscht. Wenn man nicht genug Geld hat und sparen möchte, weil die eigene Waschmaschine leider nicht drin ist, dann kann ich das noch gut verstehen. Aber so scheint es bei deiner Bekannten ja nicht zu sein.
Darum muss ich sagen, dass ich das auch gar nicht wirklich verstehen kann. Für mich wäre das viel zu umständlich, dann immer die ganze Wäsche ins Auto zu packen und 200 Kilometer sind ja schon eine ganze Strecke. Sicher werden die Eltern sich freuen, wenn sie besucht werden, aber wenn das vor allem deswegen ist, weil die Tochter keine saubere Wäsche mehr im Schrank hat, dann hat das doch auch einen faden Beigeschmack.
Außerdem würde ich auch sagen, dass es einfach dazu gehört, die eigene Wäsche selber zu waschen, wenn man selbstständig wird und alleine wohnt. Dann würde ich schon nicht mehr bei meinen Eltern die Wäsche waschen wollen, auch wenn man näher beieinander wohnt.
Es macht sicher auch noch einen Unterschied, ob sie nur die Waschmaschine der Eltern benutzt oder ob die Mutter dann sogar ihre Wäsche wäscht und sie quasi nur so lange dort herum sitzt. Vielleicht ist das auch eher eine Ausrede, um die Eltern eben häufiger zu besuchen. Es kann ja sein, dass sie aus welchen Gründen auch immer, nicht gerne zugeben möchte, dass sie ihre Eltern gern öfter sieht.
Ansonsten verstehe ich die Logik dahinter auch nicht so wirklich. Ich denke, dass es dann doch so gesehen günstiger wäre, sich eine eigene Waschmaschine anzuschaffen. Da gibt es ja durchaus die Möglichkeit eine gebrauchte Maschine zu erwerben. Jedes zweite Wochenende 200 km hin und her zu fahren, kostet doch auch. Das Geld wäre dann sicherlich auch gut in eine Waschmaschine investiert.
Unter den Studenten in meinem Bundesland ist es durchaus üblich, zu den Eltern an den Wochenenden zu fahren um die Wäsche zu waschen. Da ist das Geld knapp und man will sparen. Aber die Studenten hier bekommen auch ein Semesterticket, womit sie so viel mit Bus und Bahn fahren können wie sie wollen. Es gibt also keine Extrakosten und das Semesterticket muss so oder so bezahlt werden, egal ob es genutzt wird oder nicht.
Aber meine Bekannte fährt jedes Mal mit dem Auto zu ihren Eltern und das kostet ja auch Sprit und alles. Daher ist das für mich in dem Fall keine wirkliche Ersparnis und ich kapiere echt nicht, warum sie das macht. Ich finde es unlogisch.
Das muss ja jeder selber wissen. 200 Kilometer fährt man ja auch nicht unbedingt kostenlos und daher ist doch die Frage, warum man sich nicht selber eine Waschmaschine kauft oder vielleicht auch als WG zusammenlegt, wenn sie mit anderen Leuten zusammenwohnen sollte. Ich finde eine eigene Waschmaschine gehört zur ersten Wohnung einfach dazu. Wobei sich das natürlich nicht jeder unbedingt leisten kann, deswegen muss jeder sehen wie er es macht.
Ich bin damals zu meinem Freund gezogen und der hatte sich auch sofort eine Waschmaschine bei Auszug gekauft. Waschsalon wird auf Dauer ja auch zu teuer und so muss man sich eben eine Waschmaschine leisten, dennoch hätte ich mir auch eine gekauft. Da muss man ja auch nicht lange für arbeiten, wenn man weiß, dass man studieren wird.
Ich kann mir das gar nicht vorstellen. 200 Kilometer sind doch eine riesige Strecke und man kann sich ja auch nicht felsenfest darauf verlassen, dass man tatsächlich alle zwei Wochen wirklich die Zeit hat, um zu den Eltern zu fahren. Es kann ja immer mal sein, dass man selbst krank wird, die Eltern krank werden, man extrem viel zu tun zu Hause hat oder spontan verreist. Von daher muss man da ja ohnehin einen Notfallplan haben.
Ich würde sagen, dass man dann zum Wäsche waschen zu den Eltern fahren sollte, wenn die Wohnung nur ein Übergang ist und sich eine eigene Waschmaschine nicht lohnt - wenn man also beispielsweise ein Praktikum irgendwo macht oder die Wohnung nur zur Zwischenmiete ist. Ansonsten sollte man sich auf jeden Fall eine eigene Waschmaschine zulegen. So schwer ist das Waschen von Wäsche ja wirklich nicht.
Und auch wenn man sich nicht direkt nach dem Auszug eine eigene Waschmaschine leisten kann, kann man ja erst einmal einen Waschsalon aufsuchen und diesen so lange nutzen. Auf Dauer finde ich aber nicht, dass das eine Lösung ist. Mir wäre es dann irgendwann selbst unangenehm, in dem Alter meine dreckige Unterwäsche von meinen Eltern waschen zu lassen.
Ich glaube auch, das da wahrscheinlich etwas anderes dahinter steckt. Vielleicht fühlt sie sich einfach geborgen dort und nimmt ein Stück davon mit indem sie zu Hause ihre Wäsche in die nach Kindheit duftende Wäsche steckt? Vielleicht steckt sie gerade in einer für sie schwierigen Situation, sei es was den Job oder eine Beziehung betrifft oder was auch immer. Ich glaube nämlich nicht, dass man 200 km immer wieder für eine Lappalie wie die Wäsche in Kauf nehmen würde.
Seine Eltern einmal im Monat besuchen, wäre wahrscheinlich sparsamer, als alle 14 Tage dort 200 Kilometer zu fahren und dann dort auch gleichermaßen mal eben die Wäsche zu waschen. Besuchen und „ausnutzen“ sind für mich auch zwei unterschiedliche Schuhe. Da sie vor allem auch auf eigenen Beinen steht, soll sie doch bitte in den Waschsalon der nächsten Start fahren oder sich eine Waschmaschine kaufen. Ist praktisch und preiswerter, als alle 14 Tage zu den Eltern zu fahren, was sicherlich kostspieliger ist, als es sein müsste.
Ich finde es persönlich eher unverständlich, möchte sie auch nicht beurteilen. Wenn sie mein Kind wäre, kann sie ja gerne all 14 Tage mich besuchen kommen, aber waschen? Irgendwann muss sie auch mal alleine das hinkriegen und mich nicht als Waschmaschine nutzen. Würde ich nicht einsehen und es geht dabei nicht um die Stromkosten, den Wasserverbrauch usw. Es geht ums Prinzip. Alleine den Hintern waschen und Duschen gehen kriegt sie ja wohl auch hin. Sie wohnt 200 Kilometer weg, fährt lieber zu den Eltern und kombiniert das praktisch mit einem Besuch, um dann dort zu waschen? Ich finde es persönlich etwas bescheuert.
Ich würde es auch aus Sicht des Kindes gar nicht in Erwägung ziehen, zweimal im Monat 200 Kilometer zu fahren, sondern kaufe ich mir eine Waschmaschine und fahre dann lieber nur einmal im Monat zu meinen Eltern. Ich möchte schließlich selbstständig sein und nicht im Grunde Waschen und den Besuch mit vorschieben. Mir würde das nicht liegen, aber jeder wie er will.
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