Reden Frauen oft zuviel?
Wir hatten im Freundeskreis unlängst eine Diskussion. Ein Freund von uns hat sich von seiner Partnerin getrennt. Gut, sie kannten sich noch nicht sehr lange (ein paar Wochen) aber der Freund von uns meinte im vollen Ernst, dass ein Hauptgrund der Trennung die Redseligkeit seiner Freundin war!
Dass Frauen oft mehr reden als Männer ist mir klar und kann ich in vielen Fällen auch bestätigen. Ich kenne auch einige Männer die von dieser Redefreudigkeit genervt sind, allerdings ist es bisher noch bei keinem aus diesem Grund zu einer Trennung gekommen.
Ich habe diese Freundin auch an einem Abend kennengelernt. Sie war sicher kein introvertierter Typ und auch sehr kommunikativ, aber extrem ist sie mir nicht aufgefallen. Ich finde es eher schwieriger, wenn jemand so gar keinen Ton von sich gibt und immer nur mit minimalistischen Wörtern antwortet. Da ist es mir schon lieber, wenn jemand kommunikativer ist. Allerdings bin ich ja auch eine Frau und es sind ja scheinbar vor allem manche Männer an unserer Redseligkeit genervt!
Natürlich gibt es auch zahlreiche äußerst kommunikative und redfreudige Männer, jedoch würde es mich schon interessieren warum Frauen generell mehr reden als Männer? Liegt es an den Genen, an der Erziehung oder woran könnte es sonst noch liegen?
Männer erleben ja genauso viel wie wir Frauen. Warum haben sie nicht so ein Erzählbedürfnis? Nervt es wirklich so viele Männer, wenn die Frau in einer Beziehung oder im Allgemeinen viel redet? Ist es nicht viel trauriger, wenn man sich in einer Beziehung nichts mehr erzählen kann? Gibt es Männer die hauptsächlich aus diesem Grund eine Beziehung beendet haben? Oder war der genannte Grund unseres Freundes eurer Meinung nach nur eine Ausrede? Eure Meinungen, insbesondere von Männern, würden mich interessieren.
Ich weiß nicht mehr wo genau ich das gelesen habe aber ich habe in einem Buch dazu mal eine "Erklärung" gefunden. Da stand drin das Männer früher Jäger waren und mussten sich leise bewegen um die Beute nicht zu verjagen so konnten sie auch kaum mit einander Kommunizieren. Die Frauen sollen Sammler gewesen sein und konnten bei dieser Arbeit die ganze Zeit miteinander reden, weil das Sammelgut nicht "verschreckt" werden konnte.
Ich glaube jedenfalls nicht an diese Erklärung aber sie passt finde ich. Ich denke das Frauen mehr erzählen hängt damit zusammen das sie sich viel mehr merken als Männer. Beispiel: Wenn jemanden auf der Straße in schreckliche Klamotten trägt, sehe ich das, mache Gedanken darüber und im weiter gehen habe ich es schon wieder vergessen. Wohingegen eine Freundin von mir mich 3 Stunden später darüber ausfragt ob ich das auch gesehen habe.
Ich finde nur weil sie mehr redet als er ist es dennoch kein Trennungsgrund. Darüber kann man mit seinen Partner doch sprechen und einen Kompromiss finden. Ich bin auch genervt wenn ich von der Arbeit komme und ich gleich zu Hause wieder zuhören muss obwohl ich gerade erstmal nur abschalten möchte für eine halbe Stunde.
Es ist wissenschaftlich erwiesen dass Frauen über einen größeren Wortschatz als Männer verfügen und davon auch mehr als reichlich Gebrauch machen. Auch von der Anzahl des täglich verwendeten Vokabulars her werden wir Männer größenordnungsmäßig regelmäßig übertrumpft.
Wenn ich nach Hause komme werde ich erst einmal über die Ereignisse des Tages in Kenntnis gesetzt, mehr als interessierte Zwischenfragen oder ein gelegentliches Zustimmen wird da von mir auch nicht erwartet. Ich würde mal sagen dass sich die Unterhaltung von der Anzahl der Wörter her so ungefähr im Verhältnis 10:1 bewegt, an guten Tagen (oder schlechten Tagen, jenachdem wie man es betrachtet) vielleicht im Verhältnis 50:1.
Ich würde auch nicht unbedingt sagen dass durch Frauen zu viel geredet wird. Natürlich gibt es richtige Plaudertaschen, aber meistens handelt sich doch um den Austausch von Informationen, was aber nur funktionieren kann wenn sich alle daran einigermaßen gleichmäßig beteiligen. Ich würde auch nicht sagen dass Männer schneller zum Punkt kommen, es wird überall gerne und viel gelabert. Es kommt nur auf das Thema an. Mein Kollege der eigentlich überall nur als einsilbig und absolut Mundfaul bekannt ist erzählt mit mir gerne über sein Hobby. Da wir vom Thema her auf einer Welle schwimmen findet er oft absolut kein Ende und er wechselt dann in der kurzen Zeit sicherlich mehr Worte als den ganzen Tag mit seiner Frau die sich dafür nicht besonders interessiert.
Also ich kenne sowohl Männer, die wahre Plaudertaschen sind, als auch Frauen, die kaum etwas sagen. Ich, biologisch weiblich, psychisch recht undefiniert, gehöre zu den Menschen, die eigentlich eher wenig reden. Bin ich nun Mann oder Frau, in welche Schublade darf man mich werfen? Schubladen sind es schließlich, worum es hier geht.
Ich persönlich finde es übrigens nervig, wenn mich Menschen mit Dingen zuschwafeln, die mich nicht interessieren. Egal, ob es ein Mann oder eine Frau ist, der oder die mich zuschwallt. Aber das Problem ist nicht das Reden an sich, und auf das Geschlecht des Redenden kommt es gar nicht an: Es geht wohl eher um das Thema. Ein Thema interessiert einen oder interessiert einen nicht. Mit Dingen, die man langweilig findet, möchte man möglichst nicht belästigt werden. So einfach ist das, meine ich.
Ich meine also, das Problem liegt wohl eher darin, dass oftmals Frauen andere Interessen haben, als Männer. Gerade in unserer stereotypisierenden Gesellschaft ist das so, wo jeder, der seinem Geschlechtsklischee nicht entspricht, sowieso gleich als Freak gilt. Also haben wir eine Gesellschaft, die Männer und Frauen strikt separiert, die "Männerhobbies" und "Frauenhobbies" propagiert, und die sich dann wundert, wieso es nichts mehr gibt, das sowohl "Normalmann" als auch "Normalfrau" interessiert. Dann ist es doch klar, dass man sich nichts zu sagen hat und dass einen das Gerede des Partners langweilt.
Sei doch mal ehrlich, würde es dich freuen, wenn du dir andauernd Redeschwälle über Dinge anhören müsstest, die dich kein bisschen interessieren? So einen Partner mag man doch nicht haben, oder? Gerade, dass man wohl keine Interessen teilt, das finde ich an sich schon gefährlich für eine Beziehung.
Ich denke also nicht, dass es darum geht, dass ein Geschlecht allgemein mehr reden würde, als das andere, und dass das ruhigere Geschlecht sich dadurch belästigt fühlt. Eher ist es so, dass es redseligere und stillere Menschen gibt, und ähnliche werden sich besser verstehen, als unähnliche, egal, wie es mit dem Geschlecht aussieht. Ebenso dürften die Interessen einfach variieren. Über Dinge, die man mag, redet man doch allgemein mehr, oder? Wenn das nicht passt, hat man sich eben nichts zu sagen.
Oder, noch einmal aus meiner persönlichen Sicht: Ich rede mit meinem Partner recht viel über gemeinsame Hobbies, denn da haben wir uns eben viel zu erzählen. Würde er mich allerdings über Thema X zuschwafeln, was mich langweilt, und ich ihn über Thema Y, das ihn langweilt, dann wäre das sicher ziemlich frustig für die Beziehung. Mit dem Geschlecht hat es nichts zutun.
Ich denke, dass es schön möglich ist, dass es ein Trennungsgrund sein kann wenn der Partner (egal ob nun Frau oder Mann) zu viel redet. Ich denke es gibt da aber auch noch Abstufungen. Es macht ja einen gewissen Unterschied, ob jemand einfach nur den halben Tag lang immer über irgendwas redet oder, ob der derjenige mich die ganze Zeit zu quatscht oder ständig über mich oder die Beziehung an sich reden will. Denn letzteres würde mich noch mehr nerven. Gerade Nörgeln wäre zum Beispiel etwas, das ich gar nicht auf Dauer akzeptieren würde.
Gerade wenn der Freund, von dem du schreibst, noch nicht lange mit dieser Frau zusammen war, kann ich mir vorstellen, dass er vielleicht noch nicht so viele Gefühle für sie hatte und daher vielleicht lieber gleich die "Notbremse" gezogen hat, weil er gemerkt hat, dass die Frau ihn einfach nur nervt. Daher glaub ich, dass es durchaus anstrengend sein kann, wenn man ständig zugelabert wird. Ich selbst bin auch jemand der ungern viel redet, dementsprechend ist es mir wichtig, dass man auch mal mit mir zusammen schweigen kann. Wenn das nicht möglich ist, dann würde ich auch überlegen, ob ich es länger mit dieser Person aushalten würde.
Ich denke der Partner sollte schon ein Gefühl entwickeln, wann dem anderen zum Reden zumute ist oder wann er seine Ruhe haben möchte. Fehlt da das Feingefühl, dann kann man auf Dauer vielleicht wirklich nur noch eine Trennung in Betracht ziehen. Obwohl ich denke, dass es nicht immer Frauen sind, die viel reden. Da gibt es sicher auch viele männliche Exemplare, die sehr redselig sind. Aber vielleicht sind es tendenziell doch mehr Frauen, das kann ich schlecht beurteilen.
Ich kann nicht sagen, ob Frauen mehr reden als Männer. Es gibt sicher auch Männer, die gerne und viel reden. Was mir allerdings in meinen Bekanntenkreis auffällt ist, dass es einige Frauen gibt, die sehr viel reden OHNE vorher nachzudenken.
Dass es dadurch oft zu Missverständnissen oder auch zu Beleidigungen in der Beziehung kommen kann, kann ich mir ganz gut vorstellen. Weiters denke ich mir, dass es für den Partner richtig anstrengend sein kann, wenn die Liebste bei Unterhaltungen mit Bekannten manche Sachen ausplaudert, die vielleicht nicht in die Öffentlichkeit sollten.
Aber ich denke mir, dass es sowohl bei Frauen als auch bei Männern solche Typen gibt. Ich würde es nicht nur auf das weibliche Geschlecht reduzieren.
Und so wie einige vor mir schon geschrieben haben, kann es gut sein, dass dein Freund erst später bemerkt hat, wie seine Freundin wirklich ist. Und dann eben gesehen, dass es doch nicht die grosse Liebe ist.
Mein bester Freund sagt immer, das eine Frau einen Redebedarf von 7.000 Wörtern am Tag hätte. Allerdings komme ich bei ihm kaum zu Wort, wenn er erstmal mit etwas loslegt. Somit haben wir da doch einen Gleichstand.
Und wie schon erwähnt wurde, gibt es bei beiden Geschlechtern solche und solche. Wobei ich doch eher die schweigsameren bei den Männern kenne. Nur steht bei dem getrennten Paar auch die Frage was der Mann unter redselig versteht. Ist es einfach nur die Menge des Redens oder hat die Freundin doch Dinge ausgeplaudert, die niemanden ausserhalb der Beziehung etwas angehen?
Ich finde nicht, dass man das vom Geschlecht abhängig machen kann. Denn ich kenne auch einige Männer, die ohne Punkt und Komma quasseln können und das besonders, wenn sie nüchtern sind. Wenn sie angetrunken sind, sind es nochmal deutlich mehr Männer, die dann pausenlos quasseln können.
Ich denke, dass es einfach auf die Umstände ankommt. Also ob es einem gut geht, ob man gute Laune hat, ob es viel zu erzählen gibt und dann natürlich auch, um welches Thema es geht. Im Alltag bin ich phasenweise sehr gesprächig, aber wenn es um das Thema Programmieren geht dann habe ich auch nichts zu sagen, weil ich mich überhaupt nicht damit auskenne.
Ich finde auch nicht, dass man das so pauschalisieren kann. Frauen wird ja nachgesagt, dass sie sehr viel reden, wobei ich das in meinem Alltag nicht so bestätigen kann. Ich kenne tatsächlich Frauen, die sehr viel reden, wobei ich aber auch genauso Frauen kenne, die normal viel reden oder die nur sehr wenig reden. Genau das gleiche kenne ich auch von Männern - ich kenne Männer, die sehr viel reden, die normal viel reden und die wenig reden.
Ich kenne mehrere Männer, die unglaubliche Plaudertaschen sind. Zwei solcher Exemplare haben wir bei der Arbeit. Da wir im Großraumbüro sind, ist es manchmal wirklich extrem und da müssen wir sie auch darum bitten, das Reden zu unterlassen. Aber wenn man sie nicht stoppen würde, würden sie ohne Punkt und Komma über Stunden hinweg reden können.
Es gibt eben solche und solche. Sicher gibt es Frauen, die zu viel reden, wobei es auch solche Männer gibt. Ich würde sagen, dass es bei mir persönlich ganz normal ist. Ich habe nicht ständig ein Redebedürfnis und bin bei der Arbeit eher ziemlich still. Aber wenn ich mit Freunden zusammensitze, unterhalte ich mich eben auch sehr gerne mit ihnen und plaudere dann auch mal etwas mehr. Aber das ist ja sicher bei jedem so.
Ich kenne sowohl Männer als auch Frauen, die ich als Plaudertaschen bezeichnen würde. Da kommt es auch sogar vor, dass sich der Mann bei seiner Partnerin beschwert, dass diese zu viel reden würde, aber selbst wie ein Wasserfall quatschen kann, wenn er dann auf irgendwelche Kumpels trifft.
Für mich ist das genauso ein Vorurteil, wie dass Frauen immer lästern sollen. Ich kenne männliche Exemplare, die dass viel besser können als jede Frau und bei denen man nur staunen kann, was sie da von sich geben, wenn man sie reden hört. Daher denke ich auch nicht, dass man dies nach Geschlechtern trennen kann und pauschalisieren kann, dass Frauen oft oder häufiger zu viel reden.
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