Gesundheit in Deutschland einfach zu teuer?

Ich habe hier die Apothekenumschau liegen und dort ist ein interessanter Artikel drin. Krankenkassen, Bürger und der Staat geben jeden Tag eine Milliarde Euro für Gesundheit aus. Das wäre das teuerste Gesundheitssystem der Welt. Aber deswegen sind die Deutschen nicht gesünder als andere. Findet ihr, dass die Gesundheit in Deutschland zu teuer ist? Was kann man daran ändern? Was könnte da die Lösung sein?

Ja, sowas habe ich auch letztens gelesen. Da fragt man sich, ob unser extrem teures Gesundheitssystem wirklich sein Geld wert ist. Denn wirklich gesünder, oder anders gesagt - weniger krank - sind wir nicht. Im Gegenteil, weder die Lebenserwartung ist bei uns nennenswert höher als in anderen Ländern, noch werden bei uns weniger Medikamente verschrieben. Wir haben sogar vergleichsweise unglaublich viele fettleibige Patienten, Raucher, mehr Leute bei uns trinken zu viel Alkohol, und die Überlebensrate bei Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten, ist auch schlechter als in anderen Ländern.

Man liest auch immer wieder, dass die Krankenkassen enorme Gewinne erzielen. Dann könnte man das Geld doch effizienter und besser einsetzten, und nicht für teilweise sinnlose Dinge ausgeben, wie zum Beispiel für Operationen, die eigentlich gar nicht notwendig sind. Allerdings haben wir dafür auch eine vergleichsweise ziemlich hohe Verfügbarkeit, sprich pro Einwohner die höchste Rate an Krankenhausbetten. Also ALLES ist auch nicht schlecht. Aber viele Dinge stimmen meiner Meinung nach bei unserem Gesundheitssystem nicht. Es fehlen Landärzte, das Splitting in gesetzlich und privat Versicherte ist auch fragwürdig, Kliniken und Krankenhäuser tendieren immer mehr dazu, unternehmerisch denken zu müssen... Eine große Baustelle in Deutschland.

Mir hat man immer gesagt, dass die Krankenversicherung Pflicht in Deutschland ist. Das habe ich auch immer so erkannt und als ich natürlich volljährig war, habe ich selber dafür irgendwann auch zahlen dürfen. Wenn ich jetzt bedenke, was ich im Monat für die Krankenkasse bezahle, aber wie viel ich ständig beim Zahnarzt, bei der Krebsvorsorge & Co dazu zahlen darf, dann frage ich mich häufig, wieso ich überhaupt versichert bin? Im gesamten Jahr benötige ich bis auf für die Vorsorge- und einmalige Komplettkontrolle meines Körpers sonst nie einen Arzt.

Ich gehe für Schnupfen & Co nie zum Arzt. Ich behandel mittlerweile alles auf natürliche Weise oder sitze es einfach aus. Je nach Erkrankung gehe ich maximal zum Arzt, um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei meinem Arbeitgeber vor reichen zu können. Allerdings kommt es selten vor. So viel wie ich über die letzten Jahre und Jahrzehnte bezahlt habe, habe ich niemals verbraucht.

Ich finde schon, dass unser deutsches Gesundheitssystem viel zu teuer ist. Natürlich sind unsere Ärzte auch gebildeter als in Afrika usw. Doch auch dort kriegen sie es vielerorts hin, eine Tetanusspritze für 1 Euro bis 5 Euro, ich weiß jetzt nicht mehr genau, wie der Preis vor 1-2 Jahren mal medial erwähnt wurde, zu setzen. Hier würde mit Sicherheit schon wieder 25 bis 50 Euro dafür erhoben. Natürlich kann man das so banal jetzt nicht berechnen.

Doch das ist wie beim Blutspenden. Es gibt 0,0 mehr für die Leute, die es spenden. Damals gab es mal 15-25 Euro. Im Gegenzug wird es aufbereitet und je nach Blutgruppe winken dem Mediziner von Seiten der Krankenkassen & Co für denjenigen, der es braucht 300 bis 700 Euro je nach Blutgruppe. Im Ernst? Das sagt doch alles und dann zu geizig sein, die Spendenbereitschaft der Leute etwas zu honorieren, wenn man sich im Gegensatz dazu viel Kohle für das gespendete Blut einsackt.

Es ist natürlich alles in Relation zu sehen und ich bin da kein Profi. Doch ich finde, dass wir zu viel selber zahlen müssen, aber verpflichtet sind, versichert zu sein. Auch das passt für mich nicht. Wir zahlen also trotz Bindung an einer mindestens gesetzlichen Krankenversicherung auch immer wieder oben drauf und wenn das nicht teuer ist, weiß ich auch nicht.