Schwester steht vor Entscheidung fürs Studium

Meine Schwester macht im nächsten Jahr ihr Abitur und denkt gerade über ihre Zukunft nach. Sie weiß nicht was sie studieren soll. Ich weiß immer schlecht, was ich ihr raten soll, da für mich meine Berufswahl klar war. Sie sucht einen Studiengang, der nicht nur Spaß bringt, sondern auch wirtschaftlich erfolgversprechend ist. Ihr großer Traum war eigentlich Tiermedizinerin zu werden - nur wie da die Chancen stehen weiß ich ehrlich gesagt nicht. Kennt sich jemand von euch aus?

Ich würde mal sagen, die Wahl des Studiums kann ihr kein Ratschlag abnehmen. Sie wird doch am Besten wissen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und was sie gerne macht bzw. was sie gar nicht gerne macht.

Mit der Richtung Tiermedizin hat sie ja schon einmal eine Idee, allerdings weiß ich nicht, inwiefern das wirtschaftlich wirklich tragbar ist. Ich schätze mal, das kommt wie bei Humanmedizinern auch auf das Klientel an. Eine selbständige Tätigkeit, die sie ja dann damit anstrebt, ist immer schwierig und von vielen Faktoren abhängig.

Wenn ihr dieses Studium liegt und sie daran interessiert ist, sollte sie es machen. Wirtschaftlich wird sie es sowieso erst dann sehen, wenn sie damit fertig ist. Im Grunde kann jeder Studiengang wirtschaftlich auch ein Griff ins Klo sein, das weiß man vorher nicht.

Wenn man einen Studiengang belegen will, der einem Spaß und Erfolg bringt, sollte man natürlich erst einmal für sich selbst entscheiden, was einen interessiert und Freude bereitet. Da kannst du als Familienmitglied schlecht eingreifen und ihr die Entscheidung abnehmen, außer du kennst sie so gut, dass du weißt, wo ihre Stärken liegen.

Wenn sie schon immer einmal Tiermedizinerin werden wollte und dieser Wunsch weiterhin aktuell ist, dann sollte sie versuchen auch in diese Richtung zu gehen. Vielleicht würde ihr ein Biologie- oder Medizinstudium Spaß machen, dafür braucht sie allerdings die nötigen guten Zensuren, was nicht einfach werden wird. Es kommt hier also ebenfalls die Frage auf, mit welchem Durchschnitt sie ihr Abitur besteht.

Leider muss ich zugeben, dass man Spaß und viel Geld nicht unbedingt immer unter einen Hut kriegt. Die am besten bezahlten Berufe spielen sich meist in Büros ab und sind nicht sonderlich spaßig, wenn man gerne mit Menschen oder Tieren arbeiten will. Vielleicht sollte man auch nicht immer unbedingt auf die Bezahlung achten, denn es handelt sich meist um die Arbeit, die man sein Leben lang ausführen will und da sollte man schon darauf achten, dass man nicht so schnell die Lust daran verlieren kann.

Ich hatte damals ein ähnliches Problem; denn ich gehöre leider auch nicht zu den Leuten, die schon wissen, was sie mal mit ihrer Zukunft bzw beruflich anfangen können. Allerdings kannst da weder du, noch wir ihr irgendwelche Ratschläge geben.

Am besten weiß sie, in welchen Bereich oder welche Richtung sie mal gehen möchte, und ob ihr ihre Entscheidung dann Spaß macht oder liegt, merkt auch nur sie selbst und kann durchaus auch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wenn sie Tiermedizin studieren möchte, soll sie sich doch einfach mal informieren, wie die Chancen da wirklich stehen. Es gibt mittlerweile genug Informationen die man im Internet findet; z.B Studienstandorte, Zulassungsvorausetzungen usw. Hier geht probieren über studieren; im wahrsten Sinne. Es kann durchaus sein, dass sie erst während eines Studiums merkt, dass es doch nicht das richtige ist.

Es gibt diverse Seiten im Internet, die alle (viele) Studiengänge vorstellen, auf den jeweiligen Seiten der Fachhochschule/Universität findet man Informationen, auch was den Studieninhalt angeht. Es wäre am schlausten, einfach mal alle Möglichkeiten aufzuschreiben und die Sachen, die sie interessieren würden, im Auge zu behalten.

Ich kenne auch einige Leute, die bereits ein Studium angefangen haben, und nach 1-3 Semestern gemerkt haben, dass es doch nichts ist. Das ist zwar ärgerlich, weil es einen "zurückwirft", kommt allerdings vor und ist durchaus notwendig um Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, was man wirklich möchte.

Ich hatte damals ähnliche Probelme bei der Wahl des Studiums. Eigentlich wollte ich immer Jura studieren. Gelandet bin ich dann am Ende bei Geschichte und Skandinavistik im Bachelor und mache nun meinen Master in Geschichte.

Die Wahl viel eher spontan. Ich habe mich damals für die Studienfächer entschieden, von denen ich wusste, dass sie mir liegen (Geschichte) und mich in dem Moment am meisten interessiert haben (Skandinavistik). Spätere Berufsaussichten haben bei mir eher eine sekundäre Rolle gespielt.

Wie die Chancen im Bereich Tiermedizin stehen, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich bin allerdings der Meinung, dass man sich davon auch nicht gänzlich leiten lassen sollte. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt kann sich schnell ändern und so ein Studium dauert ja in der Regel einige Jahre. Mein Rat wäre also das Studienfach zu wählen, bei dem Interesse und Spaßfaktor am größten sind. Das kann sich nur positiv auf die Noten und damit am Ende auch auf die Berufschancen auswirken

Information über Studiengänge mit Anforderungen, Inhalten, Studienaufbau und späteren Berufsfeldern findet man in der Regel auf den Websites der Universitäten. Ich denke, gerade wenn man unsicher ist, lohnt sich da ein Blick, um eventuell auch mögliche Alternativen auszukundschaften. Ich glaube ich hatte damals auch noch so ein dickes Büchlein von der Agentur für Arbeit in dem auch noch eine Menge Informationen zu Studiengängen zu finden waren.

Es kann übrigens auch immer mal vorkommen, dass einem das gewählte Fach nicht wirklich liegt, weil man sich den Studiengang einfach anders vorgestellt hat oder ähnliches. In diesem Fall sollte man auch vor einem frühzeitigen Fachwechsel keine Angst haben.

Nunja, ich wünsche viel Erfolg bei der Wahl des "richtigen" Studiengangs

Ich würde mich an ihrer Stelle erkundigen, welche Studienfächer am ehesten in Frage kommen und den eigenen Interessen, Stärken und Schwächen entsprechen. Dann würde ich mir die entsprechenden Universitäten anschauen, die dafür in Frage kommen und mir dann eben diverse Vorlesungen zu diesen Themen anschauen. So kann man eine gute Auswahl treffen und hinterher das studieren, was am ehesten in Frage kommt. So schwer ist das gar nicht, man muss nur damit anfangen sich mit der Thematik zu beschäftigen.