Road Trip zu männlichem Freund machen unmoralisch?
A hat sich Urlaub genommen und möchte die Zeit spontan für einen kleinen Road Trip nutzen. Sie hat einige Freunde, die verstreut in Deutschland arbeiten, welche sie noch nie in ihren neuen Heimatstädten besucht hat. Da viele im Bereich NRW wohnen, macht es Sinn, für einige Tage quasi über Couchsurfing alle nacheinander zu besuchen.
A's Partner ist davon nicht begeistert, da es sich um männliche Freunde handelt, die er nicht kennt. A hat aber auch keine Lust, ihren Partner mitzunehmen, da es mit Anhang einfach nicht dasselbe ist, Freunde von früher zu treffen. Vor allem ist das der Fall, wenn die Leute teilweise noch in WGs wohnen und auch nur begrenzten Platz für Gäste haben.
Findet es moralisch fragwürdig, eine Person des anderen Geschlechts zu besuchen, wenn der Partner dabei Bauchweh hat? Oder stellt der Partner sich da an? Mein Freund und ich sind beide null eifersüchtig und hatten die oben geschilderte Situation schon oft, nur eben ohne Eifersucht. Bei anderen Paaren finde ich sowas schwer nachzuvollziehen.
Nur weil sie auch männliche Freunde besucht, heißt das ja nicht automatisch, dass da etwas laufen wird. In einer Beziehung sollte dieses Grundmaß an Vertrauen schon vorhanden sein, sonst stelle ich mir das schwierig vor. Vielleicht hat sein Misstrauen auch weniger mit ihr zu tun, sondern eher mit einer Unsicherheit seinerseits? Ich kann diese Diskussion, ob Männer und Frauen "nur" befreundet sein können, wirklich nicht verstehen.
Ich habe einige männliche Freunde, bei denen nicht mal in Frage kommen würde, dass da mehr als nur Freundschaft läuft. Allerdings kommt es natürlich auch auf die Erfahrungen an, die man in seinem Leben schon gemacht hat. Wenn er vielleicht schon mal betrogen worden ist, dann kann ich seine Ängste verstehen, aber ich finde nicht, dass sie deshalb darauf verzichten sollte, lieb gewonnene Freunde wiederzusehen.
Würde sich denn an den Bedenken des Partners etwas ändern, wenn der Partner die männlichen Freunde kennen würde? Dafür müsste man den Partner eben gut genug kennen, um das beurteilen zu können. Wer weiß, was da noch zwischen den beiden gelaufen ist und wenn das Vertrauen zerstört ist aus welchen Gründen auch immer, kann ich solche Bedenken wirklich nachvollziehen. Vielleicht ist sie ja der Typ, der gerne fremdknutscht oder fremdflirtet, sodass er Grund zur Sorge hat?
Ich würde auch sagen, dass da Vertrauen eine große Rolle spielt und man nicht weiß, ob dies in der Beziehung schon mal gelitten hat. Wenn ich betrogen worden wäre und mein Partner dann lauter alte Freundinnen alleine besuchen wollte, würde ich mir vielleicht auch Gedanken machen und wäre da nicht so glücklich. Ansonsten wenn nichts vorgefallen ist, würde ich mir schon Sorgen über die Eifersucht des Partners machen und woher diese eben kommt. Da sollte man doch Vertrauen haben, dass einem der Partner treu ist.
Ich sehe mit so einem Road Trip kein Problem, und würde auch keins sehen, wenn mein Partner einen Haufen weibliche Freundinnen besuchen würde. Ich habe auch einen sehr engen männlichen Freund, aber hätten wir etwas anderes als Freunde sein wollen, dann wären wir das auch. So würde ich es dann auch andersherum sehen; würde mein Freund mit einer weiblichen Freundin in einer Beziehung sein wollen, wäre er das ja, und nicht mit mir.
Je nachdem, was der eifersüchtige Part schon erlebt hat, kann es natürlich Gründe geben. Da müsste man dann in der Beziehung darüber reden. Wenn da zu wenig Vertrauen ist, um einen Road Trip zu "erlauben", würde ich mich allerdings fragen, ob die Beziehung generell Zukunft hat. Wenn jemand seinen Partner betrügen will, dann passiert das auch, wenn die Person nicht gerade unter 24/7 Überwachung steht.
Als unmoralisch sehe ich das nicht und ich würde auch sagen, dass es durchaus möglich ist, dass Männer und Frauen auch "nur" miteinander befreundet sind. Und außerdem würde ich auch sagen, dass in einer Beziehung schon das Vertrauen da sein sollte, dass da nichts laufen wird, wenn die alten Freunde wieder getroffen werden. Sicher kann man Bedenken äußern und man weiß nicht, was in der Beziehung schon vorgefallen ist. Aber allgemein würde ich eben nicht sagen, dass ein solcher Road-Trip unmoralisch ist.
Wieso sollte es ein Problem innerhalb einer Beziehung sein, wenn man Freunde trifft? Das ist doch alles eine Sache von Vertrauen und wenn man sich nicht vertrauen kann, dann sollte man entweder zusammen daran arbeiten oder es sein lassen. Gerade, wenn man nur alte Freunde besuchen möchte, würde ich wohl durchdrehen, wenn mir jemand dann erzählt, dass das eine blöde Idee ist und man eifersüchtig ist.
Man kann doch nicht erwarten, dass man mit jedem ehemaligen Freund oder überhaupt anderen Menschen ins Bett gehen würde oder sonst irgendwie die Nähe suchen könnte. Normale Treffen sind doch absolut in Ordnung, selbst wenn man verheiratet ist. Freundschaften muss man sich erhalten und wenn man nur männliche Freunde hat, dann ist das so. Bei mir ist das eigentlich auch nicht anders und ich habe das meinem Mann auch von Anfang an so gesagt, dieser kam damit auch sofort klar.
Ich finde sowohl die Überschrift als auch die Frage am Ende des Eröffnungsbeitrags ungeheuerlich! Wie kommt eine junge Frau im Jahr 2018(!) überhaupt auf die Idee, dass so ein Verhalten unmoralisch sein könnte? Kommen wir wieder zurück zu der Zeit, wo die armen, kleinen, dummen Frauchen vor sich selbst beschützt werden müssen und von der Herrschaft des Vaters in die Herrschaft des Partners wechseln und maximal ein wenig gesellschaftliche Freiheit gewinnen, wenn sie verwitwet sind?
Was soll bitte daran unmoralisch sein, wenn eine Frau, die einen Partner hat, einen anderen Mann rein freundschaftlich trifft? Wird eine Frau, die im Jahr 2018 einen Freund trifft, immer noch automatisch entehrt und zur Schlampe? Reicht das unbeaufsichtigte Alleinsein mit dem anderen Geschlecht immer noch aus, um eine Frau entweder zur Heirat zu zwingen oder zu beschädigter Ware zu machen, auch wenn gar nichts passiert?
Und wo liegt das moralische Problem, wenn der Partner ohne Grund Bauchschmerzen hat? Mit welcher Rechtfertigung soll sich denn da bitte ausgerechnet die Frau verbiegen und verzichten? Man könnte es ebenso sehen, dass er da durch muss. Denn er hat das Problem und bringt ihr mangelndes Vertrauen entgegen. Eigentlich ist also er am Zug und nicht sie.
Selbst die von Täubchen angeführte Eifersucht, weil die Dame vielleicht gern flirtet oder es mal einen Seitensprung gab, verpflichtet moralisch doch zu gar nichts. Beim Flirten stellt sich wieder die Frage, warum muss sie sich ändern und verzichten, er muss aber nichts tun? Selbst wenn es einen Seitensprung gegeben hat, ich das kein Argument. Warum bleibt er mit jemandem zusammen, dem er nicht mehr vertraut und schwingt die Moralkeule? Wenn er das nicht auf die kette bekommt und immer Forderungen aufgrund eines Fehltritts stellt und sie einengt, dann ist das moralisch sicher nicht einwandfrei, denn da haben wir emotionale Erpressung.
Ich sehe da absolut kein Problem darin und wüsste nicht, weshalb man sich in so einer Situation Sorgen darüber machen sollte, dass der Partner fremdgehen könnte. Mal ehrlich, um fremdzugehen muss man doch nicht zu männlichen Freunden fahren. Man kann ja genauso gut mit einer Freundin Urlaub auf Mallorca machen und da jeden Tag einen anderen haben. Oder man nutzt zu Hause Tinder und macht sich da jemanden klar, während der Partner bei der Arbeit ist.
Ich sehe da also keine Gefahr, wobei ich aber auch finde, dass man sich innerhalb einer Beziehung soweit vertrauen sollte, dass so etwas auch mal klar geht. Ich finde es blöd, wenn man ständig überall den Partner dabei haben "muss", weil er sonst vor Eifersucht fast umkommt. Wenn man den Partner nicht dabei haben will, heißt es doch nicht gleich, dass man ihn nicht liebt oder etwas anstellen will. Aber manchmal ist es doch schöner ohne.
Wenn ich mich mit meiner Freundin treffen und über Mädelsthemen reden will, würde mich mein Partner dabei auch nur stören. Und so ist es in anderen Situationen nun einmal auch. Dazu finde ich nicht, dass man seine Freunde für seinen Partner so vernachlässigen sollte. Und wenn mich eine Freundin besuchen wollen und ihren Partner mitschleppen würde, fände ich das auch nicht besonders toll.
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