Welche Speisen zum Grillen in Alufolie packen?

vom 01.07.2018, 12:41 Uhr

Ich liebe Folienkartoffeln vom Grill über alles und esse diese oft und gerne während der Grillsaison. Ansonsten habe ich auch schon oft verschiedene Sorten Grillkäse auf dem Grill zubereitet, diese aber einfach so auf den Grill gelegt - ohne Folie. Es hatte sich dabei aber eben immer um speziellen Grillkäse gehandelt und laut Packung musste da nichts in Folie gepackt werden.

Vor kurzem war ich aber bei einem Barbecue-Buffet, wobei es da gegrillten Feta gab. Dieser ganzen Stücke waren aber alle in Alufolie eingepackt. Sollte man das bei Feta machen, wenn man diesen grillen will? Welche Speisen sollte man vor dem Grillen besser in Folie packen und bei was macht ihr das?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich verwende beim Grillkäse zumindest eine Alu-Schale, so gelingt er mir schlichtweg am Besten. Da ich oftmals noch Marinade verwende, ist es auch sinnvoller, weil die auch gerne auf den Grillrost tropft und Grillkäsereste oder Marinade vom Rost entfernen, macht echt keine Freude.

Ich packe auch ganz gerne Gemüsebeutelchen in die Glut beim Grillen. Die packe ich aber immer in Alufolie. Ebenfalls Kartoffeln werden zumindest wenn ich die in die Glut lege mit Alufolie eingewickelt. Wenn ich sie direkt auch den Rost lege, dann wickele ich sie nur nach Zubereitungsart in Alufolie ein. Oder verwende schlichtweg eine Grillschale.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Grillkartoffeln, die direkt in der Glut gegart werden, verpacke ich immer in Alufolie. Ansonsten verbrennen sie außenrum zu schnell und werden innen oft nicht richtig fertig. Auch Fetakäse vom Grill lege ich immer in ein selbstgeformtes Schälchen aus Alufolie, damit er nicht am Rost festklebt oder sich verflüssigt und einfach herunterfällt, und damit zudem das Olivenöl, das von der Marinade übrig bleibt, ohne einzuziehen, nicht auf die Kohle tropft, sondern nach dem Grillen mitgenommen und noch zum Dippen von Brotresten oder Übergießen von Käse und Gemüse genutzt werden kann.

Ansonsten bereite ich auch gerne noch mediterranes Grillgemüse in Alufolie zu. Wenn ich große Scheiben Zucchini, Aubergine und Paprika abschneide, dann lege ich diese auch schon mal ohne Schutz auf den Grillrost, aber mache ich eher kleinere Würfel daraus, dann bietet es sich an, diese mit Olivenöl, Kräutern, Gewürzen und etwas Feta oder Reibekäse in Päckchen aus Alufolie zu wickeln und entweder in die Kohlen oder direkt über die heiße Glut auf das Gitter zu legen.

Auch Fisch und Garnelen, die bei zu starker Hitzeeinwirkung schnell sehr trocken werden, lassen sich gut in Alufolie eingewickelt grillen. So behalten sie ihren Saft und werden viel zarter und leckerer, als wenn man sie direkt auf den Grill legt.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Alufolie ist zugegebenermaßen sehr praktisch und in der BRD werden fast 3 kg Aluminium pro Kopf und Jahr als Verpackungsmaterial verbraucht (das sind ca. 9% dessen, was in Deutschland insgesamt an Aluminium pro Kopf und Jahr verbraucht wird). Wenn man sich vor Augen hält, wie leicht Aluminium ist, ist das schon eine große Menge! Ich persönlich trage aus verschiedenen Gründen so wenig wie irgend möglich zu dieser Menge bei:

Erstens ist die Gewinnung von Aluminium extrem umweltschädlich. Der Grundstoff ist Bauxit, das natürlicherweise zum Großteil unter Ur- oder Regenwäldern lagert. Diese werden zum Bauxitabbau großflächig abgeholzt mit den bekannten Folgen für Flora, Fauna und Klima. Da die Aluminiumgewinnung zudem äußerst energieintensiv ist (für die Gewinnung einer Tonne Aluminium wird genauso viel Energie verbraucht wie von einem Durchschnittshaushalt in drei bis vier Jahren) werden, um die Energie dafür bereitzustellen, neben Kohle- auch große Wasserkraftwerke in die Landschaft gebaut. Dazu werden indigene Völker vertrieben ohne, dass sich jemand groß Gedanken darüber macht, was mit ihnen weiter passiert (viele haben außerhalb ihres Herkunftsgebiet keine Überlebenschancen) und große Flächen geflutet. Anstatt der ursprünglichen Pflanzen, Tieren und Landschaft hat man nun einen riesigen Stausee.

Bei der Herstellung einer Tonne Aluminium fallen 1,5 Tonnen Rotschlamm an. Das ist ein hochgiftiger Chemikalienmix, der u.a. Blei, Quecksilber, Arsen, Cadmium und Natronlauge enthält. Dieser wir in großen Deponien gelagert – oder in Seen oder Flüsse geleitet. Weiter entstehen giftige Gase (hauptsächlich Fluoride) und das klimaschädliche CO2.

Aluminium lässt sich an und für sich gut recyclen - wenn es nicht bedruckt oder beschichtet ist (was aber häufig bei Verpackungen der Fall ist). Nur findet man im Handel so gut wie keine recycelte Alufolie, so dass man bei ihrer Verwendung zu den Umweltschäden durch die Aluminiumgewinnung beiträgt.

Zweitens ist Aluminium selbst gesundheitsschädlich. Es verändert Nervenzellen (wird z.B. für die Entstehung der Alzheimer-Erkrankung mitverantwortlich gemacht), führt zu Knochenerkrankungen, mindert die Fruchtbarkeit und trägt möglicherweise zur Krebsentstehung bei. Das möchte ich nicht in meinem Essen haben!

Wie gelangt es aber von der Alufolie dahin? Kommt die Alufolie mit sauren oder salzigen (möglicherweise auch basischen) Lebensmitteln in Berührung, löst sich aus ihr Aluminium. Je länger der Kontakt ist, desto mehr Aluminium wird herausgelöst, Wärme fördert den Prozess.

Prinzessin_90 hat geschrieben:Vor kurzem war ich aber bei einem Barbecue-Buffet, wobei es da gegrillten Feta gab. Dieser ganzen Stücke waren aber alle in Alufolie eingepackt. Sollte man das bei Feta machen, wenn man diesen grillen will?
MaximumEntropy hat geschrieben:Auch Fetakäse vom Grill lege ich immer in ein selbstgeformtes Schälchen aus Alufolie ... damit zudem das Olivenöl, das von der Marinade übrig bleibt ... noch zum Dippen von Brotresten oder Übergießen von Käse und Gemüse genutzt werden kann.

Bekanntlich ist Feta recht salzig. Außerdem wird er häufig mariniert. Das ist somit das klassische Beispiel für ein Lebensmittel, das man keinesfalls in Alufolie packen sollte, besonders nicht, wenn man ihn grillt!

Wibbeldribbel hat geschrieben:Ich verwende beim Grillkäse zumindest eine Alu-Schale ... Da ich oftmals noch Marinade verwende ...

Auch Grillkäse ist gut gewürzt, die Marinade tut ihr übriges. Da ist die Verwendung einer Aluschale keine gute Idee, da sie Aluminium an den Grillkäse abgibt.

Wibbeldribbel hat geschrieben:Ich packe auch ganz gerne Gemüsebeutelchen in die Glut beim Grillen. Die packe ich aber immer in Alufolie.
MaximumEntropy hat geschrieben:Ansonsten bereite ich auch gerne noch mediterranes Grillgemüse in Alufolie zu. ... dann bietet es sich an, diese mit Olivenöl, Kräutern, Gewürzen und etwas Feta oder Reibekäse in Päckchen aus Alufolie zu wickeln

Viele Gemüse enthalten Säure, allen voran Tomaten. Aber auch Spargel löst große Mengen an Aluminium aus der Folie. Wenn man das Gemüse dann noch mariniert oder mit Käse würzt, gilt zudem noch das schon vorher Gesagte.

MaximumEntropy hat geschrieben:Auch Fisch und Garnelen, die bei zu starker Hitzeeinwirkung schnell sehr trocken werden, lassen sich gut in Alufolie eingewickelt grillen.

Zumindest Lachs löst bekannterweise große Mengen Aluminium aus der Folie. Ist dem Fisch dann noch Salz, Gewürze oder Zitrone beigefügt, zieht er einiges an Aluminium aus der Folie.

Deshalb ist meine Antwort auf die Frage 'Welche Speisen zum Grillen in Alufolie packen' ganz eindeutig: Keine! Die Marinade etc. nun auf die Grillkohle tropfen zu lassen wodurch nachgewiesenermaßen krebserregende Stoffe entstehen, ist aber auch keine Lösung und muss es auch nicht sein, denn es gibt Alternativen genug.

Man kann Mehrzweckschalen aus Edelstahl oder Emaille verwenden. Man kann das Grillgut in große, blanchierte Blätter von Mangold, Wein, Rhabarber, Weiß-, Blaukraut, Wirsing etc. oder Bananenblätter aus dem Asia-Laden einwickeln. Es gibt Grillpapier und Grillbretter aus Holz. Das alles ist umweltfreundlich und das Grillgut bekommt zudem eine besondere Geschmacksnote.

Sog. Pizzasteine eignen sich auch sehr gut, nur sind sie recht teuer. Wenn jemand aber viel grillt oder selbst Brot oder Pizza backt (für diesen Zweck sind sie ursprünglich gedacht) wäre das vielleicht auch eine Alternative. Von Salzsteinen rate ich eher ab: Richtig angewendet ist das Grillergebnis zwar top, aber wenn nicht, können sie großes Unheil anrichten (gidf ).

Fisch oder auch Folienkartoffeln geraten sehr gut in Backpapier eingewickelt. Man muss das Grillgut nur leicht mit Öl einpinseln, in das Backpapier einwickeln und bei nicht zu großer Hitze, d.h. am Rand des Grills, garen.

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» Vega » Beiträge: 207 » Talkpoints: 137,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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