Nutztiere vor Schlachtung retten und dann Spenden sammeln
Ich habe eine Bekannte, die auf einem Bauernhof wohnt. Den Hof hat sie gekauft, weil sie gerne auf einem Bauernhof wohnen wollte und nicht, weil sie Felder bewirtschaftet oder Nutztiere gehalten hat. Was sie aber jetzt macht, lässt mich doch den Kopf schütteln. Sie kauft und rettet Nutztiere vor der Schlachtung. Aber da diese ja in der Haltung auch Geld kosten, sammelt sie nun auch Spenden über Facebook über dieses Paypal Moneypool. Es sind tatsächlich schon mehrere tausend Euro zusammen gekommen innerhalb weniger Wochen.
Ich liebe Tiere und kann es dennoch nicht verstehen. Denn selbst wenn sie die Tiere "rettet" kommen immer mehr Tiere nach und werden dann geschlachtet. Für jedes gerettete Tier kommt wieder ein Tier nach. Auch kann ich nicht verstehen, dass sie das macht, obwohl sie kein Geld dafür hat und auch die Spender kann ich nicht verstehen. Viele heißen das gut und loben die Bekannte dafür, dass diese die Tiere rettet. Und die Spenden nehmen ihren Lauf. Sie wird wohl noch mehr Tiere "retten".
Was haltet ihr davon, dass man Tiere rettet, sie quasi als Haustiere hält und dann dafür Spenden sammelt, damit die Tiere überhaupt gehalten werden können? Würdet ihr spenden oder findet ihr das gut, was die Bekannte macht?
Ich würde da ehrlich gesagt nichts spenden und ich halte diesen Plan für wenig durchdacht. Denn sie wird auch nur begrenzt Platz haben und wenn sie immer weiter Tiere "rettet", wird sogar jedes Huhn in einer Legebatterie ein besseres Leben und mehr Platz haben, überspitzt ausgedrückt. Sie kann auch nicht die halbe Welt retten, schließlich werden viele Nutztiere auch exportiert oder importiert.
Ich kann ja nachvollziehen, dass man manche Tiere vor dem Schicksal der Schlachtung bewahren möchte. Aber man sollte sich natürlich vorher bewusst sein, dass dies eben auch Kosten verursacht und bezahlt werden muss. Ich habe noch kein Schlachttier gerettet, aber eines aus schlechter Haltung und habe da einiges an Tierkosten gehabt. Da habe ich aber ehrlich nicht daran gedacht, andere um finanzielle Hilfe zu bitten oder gar Spenden zu sammeln.
Natürlich leben die meisten Tierhilfen von Spenden, aber das ist wieder etwas anderes. Ich denke, dass es ein Fass ohne Boden ist, Schlachttiere zu retten. Ich sehe das auch schon mal auf Facebook. Aber oftmals sind es dann besondere Tiere oder noch sehr junge, denen man einfach ein Leben ermöglichen möchte. Ich finde es auch schwer, aber man kann eben nicht alle Tiere retten. Gerade nicht, wenn man nicht selbst die Finanzen dementsprechend hat. Ich liebe Tiere selbst, aber man kann eben nicht immer helfen oder retten. Und ist es ja auch fraglich, ob es noch Rettung ist. Dafür sterben dann ja andere Tiere.
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