Vegetarier bei "Das Perfekte Dinner", ist das nicht unfair?

Es kommt beim Perfekten Dinner, das ich hin und wieder gerne gucke, ja immer wieder mal vereinzelt vor, dass vegetarische Teilnehmer mitmachen. Das wissen die anderen Kandidaten allerdings nicht und stehen im schlimmsten Fall dumm da, wenn sie den Gästen dann Schweinemedaillons servieren wollen.

Oftmals sind die Teilnehmer ja auf solche Zwischenfälle vorbereitet und haben sich einen Alternativplan ausgedacht und eine andere Mahlzeit vorbereitet. Aber selbst das finde ich nicht fair, weil diese Portion theoretisch nicht so gut schmecken muss wie die Fleischversion (weil man es vielleicht nur halbherzig als Plan B gekocht hat) und man dann eine schlechte Bewertung sicher hat.

Außerdem ist es ein zusätzlicher Aufwand für alle anderen und man muss sich manchmal auf die Schnelle noch was anderes ausdenken für den Gast.

Wieso nehmen Vegetarier überhaupt am Perfekten Dinner teil? Wäre es nicht besser, einmal alle paar Monate nur eine Version für Vegetarier zu drehen, um die Fleischfresser nicht in Verlegenheit zu bringen? Als Vegetarier würde ich jedenfalls nicht am Perfekten Dinner teilnehmen, weil mir bewusst wäre, dass Extrawünsche nur nerven.

Die Macher haben sich die verschiedenen Möglichkeiten sicherlich überlegt. Man könnte nun meinen, dass sie es als ihre Aufgabe sehen, die Vegetarier nicht in eine Extrasendung zu verdrängen und das Prinzip Vegetarismus so einer breiten Masse zugänglich zu machen. Da könnte so eine Sendung nämlich tatsächlich etwas leisten, in dem auch mal Leute, die nur Fleisch essen, damit konfrontiert werden.

Ich denke allerdings, dass sie die Vegetarier an den normalen Tagen mitmachen lassen, um es aufregender zu gestalten. So geraten die Teilnehmer in Schwierigkeiten. Wenn alles perfekt abläuft, ist es langweilig für den Zuschauer. Wer da tatsächlich gewinnt und ob es sich dabei wirklich um den besten Koch und Gastgeber handelt, ist den Machern doch total egal.

Letztendlich ist es aber eine ganz normale Situation. Wenn man Gäste einlädt, muss man zunehmend damit rechnen, dass sich der eine oder andere Vegetarier darunter befindet. Es geht in der Sendung ja auch um die Qualitäten als Gastgeber. Und als solcher sollte man auf solche Eventualitäten vorbereitet sein. Ich finde es nicht unfair, wenn sie Punkte verlieren, weil sie diese Möglichkeit total ignoriert haben.

Ich denke auch, dass es so gemacht wird, um es spannender zu gestalten. Gerade der Teilnehmer, der als erstes dran ist und noch keinen der anderen Teilnehmer kennt, hat natürlich das Problem, dass er vielleicht ein Schweinefilet macht und dann ein Vegetarier unter den anderen Teilnehmern ist. Aber so hat man dann schon direkt ein Problem, was man diskutieren muss, wenn kein Ausweichgericht da ist. Und genau das ist dann für den Zuschauer wieder spannend.

Ich verstehe es aber schon, dass du es als unfair empfindest und ein Stück weit sehe ich es auch so, weil die Gerichte, die beurteilt werden, einfach nicht die gleichen sind. Wenn ein Vegetarier in der ganzen Woche ein anderes Hauptgericht bekommt, dann bewertet derjenige ja ein anderes Gericht als die anderen Personen, was dann schon nicht mehr den Vergleich mit den anderen Personen zulässt.

Aber andererseits hat man das Problem ja immer, wenn einer der Teilnehmer etwas nicht mag. So gibt es ja auch viele Menschen, die keinen Fisch mögen oder so. Die werden dann auch nicht den Hering zum Hauptgericht essen und bewerten wollen. Man wird nie eine Gruppe finden, in der alle die gleichen Dinge gerne mögen und genau das macht ja die Sendung auch aus.

Es wäre doch viel zu langweilig für die Zuschauer, wenn man immer dasselbe zeigen würde. Daher ist es klar, dass da künstlich Spannung erzeugt wird, um die Einschaltquoten stabil zu halten. Ich kann dieser Sendung und ihrem Konzept eh nichts abgewinnen, aber manche Zuschauer lieben so etwas eben und schalten gerne ein. Die Fernseh-Macher reagieren doch nur und wollen die Zuschauer fesseln und nicht immer denselben Einheitsbrei bieten.