Ist euch Schadenfreude schon mal zum Verhängnis geworden?

vom 08.02.2016, 14:07 Uhr

Wenn jemandem, den mag nicht besonders gerne mag, etwas Blödes passiert, dann kann es schon sein, dass man dabei Schadenfreude verspürt. Bei mir ist das nicht anders, auch wenn es nicht besonders oft vorkommt. Allerdings behalte ich das im Normalfall immer für mich und mache da keine große Sache draus, zumal einem Schadenfreude auch zum Verhängnis werden kann.

In einem Film, den ich einmal gesehen habe, freute sich eine Frau darüber, dass ihrer verhassten Arbeitskollegin im Büro ein Missgeschick widerfahren ist. Mit einer anderen Kollegin lachte sie lautstark über das Missgeschick der anderen Kollegin, während in genau dem Moment der Chef vorbeikam, der alles mit anhörte. Natürlich ging die Sache nicht besonders gut für die lästernde und schadenfrohe Frau aus. So etwas sollte natürlich nicht passieren. Ist Schadenfreude euch schon einmal zum Verhängnis geworden? Wie kam es dazu?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



In Filmen muss das Publikum die Gefühle der Figuren natürlich auch deutlich von Außen sehen, da gelten andere Spielregeln. In der Wirklichkeit sollte man schon genug gesunden Menschenverstand haben, um sich zumindest nichts anmerken lassen, wenn man wenig schmeichelhafte Empfindungen wie Schadenfreude hegt.

Ich bin über Schadenfreude eindeutig nicht erhaben, aber ich habe den Grundsatz, dass man prinzipiell denken und fühlen kann, was man will, solange man sich nichts anmerken lässt. Außerdem empfinde ich es auch als schlechtes Benehmen und mangelnde Selbstbeherrschung, wenn man mit dem Finger auf andere zeigt und losbrüllt vor Lachen. Deswegen halte ich wohl auch Fernsehshows und -filme, deren Humor darauf basiert, dass sich Menschen blamieren, persönlich nicht für lustig oder unterhaltsam.

Deswegen kann ich behaupten, dass ich mir schon öfter "geschieht ihr recht!" gedacht oder verstohlen in mich hinein gegrinst habe, wenn einer besonders schwierigen und unduldsamen Person ein Missgeschick widerfahren ist, aber natürlich würde ich mich nie lauthals darüber beömmeln. In wirklichen Notfällen wäre ich auch nicht schadenfroh, sondern eher um Schadensbegrenzung bemüht. Deswegen kann ich behaupten, dass ich zwar schon in zahllose Fettnäpfchen getreten bin, aber meistens aus anderen Gründen denn ausgerechnet aus Schadenfreude.

» Gerbera » Beiträge: 11311 » Talkpoints: 47,42 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich sehe das so wie Gerbera und zeige meine (negativen) Gefühle nicht gerne offen zeige. So bin ich eine Zeit lang sehr depressiv gewesen, habe nach außen hin aber eine kleine "Show" abgezogen und war immer gut gelaunt. Niemand hat mir meine Erkrankung anmerken können, wirklich niemand, so gut hatte ich das perfektioniert.

Wenn ich denn mal Schadenfreude empfinde oder mich über bestimmte Personen aufrege, dann zeige ich das nie öffentlich, sondern rede mit meinem Partner zu Hause am Esstisch darüber, wenn es keine Zeugen gibt. Ich finde es ziemlich fahrlässig, wenn man sich öffentlich "verplappert" und sich dann wundert, wenn es Konsequenzen gibt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin bei diesem Beispiel zwiegespalten. Es stammt schließlich aus einem Film und stellt sich eben die Frage, wer tatsächlich so dämlich wäre auf Arbeit seine Gefühle offen zu zeigen. Ein normaler und intelligenter Mensch würde das doch nie tun allein wegen den potentiellen Konsequenzen nicht. Denn dann kippt auch mal das Betriebsklima und man hält es dort kaum noch aus, weil die Kollegen einen für unkollegial halten oder dergleichen. Ich finde, dass man grundsätzlich gut daran tut, auf Arbeit sein Herz nicht auf der Zunge zu tragen und sich zusammenzureißen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin nicht schadenfroh und daher wurde mir dies auch noch nie zum Verhängnis. Ich denke aber, dass es nur passend ist, wenn man damit ins Fettnäpfchen tritt und sich selbst eben schadet. Immerhin ist Schadenfreude nicht gerade eine gute Charaktereigenschaft und egal wie sehr man jemanden auch nicht mag, finde ich Schadenfreude doch unangebracht. Wenn man so über eine Kollegin am Arbeitsplatz herzieht und seine Schadenfreude offen zeigt, muss man eben auch damit rechnen, dass dies auffliegen könnte und irgendwer mitbekommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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