Weiterführende Schule wählen: Woran orientieren?

vom 14.04.2010, 13:30 Uhr

Meine Tochter ist jetzt in der vierten Klasse und jetzt steht natürlich die Wahl einer weiterführenden Schule an, allerdings bin ich mir bei ihr noch nicht so sicher, ob ich sie lieber an ein Gymnasium oder an eine Realschule anmelden soll. Ich habe Zweifel, da sie einen Notendurchschnitt von 2,33 hat und mit diesem Notendurchschnitt kann sie noch ohne eine Übertrittprüfung auf das Gymnasium, allerdings sind wir uns nicht sicher, ob sie es wirklich packen wird, denn unser Sohn hatte einen Durchschnitt von 1,66 und trotzdem hat er jetzt Probleme mit Chemie.

Woran kann man sich eurer Meinung nach orientieren? Denkt ihr, dass es empfehlenswert wäre, wenn wir einmal ihre Grundschullehrerin fragen? Kann man sich einmal bei einem Gymnasium oder einer Realschule informieren lassen? Nach welchen Kriterien habt ihr entschieden und wieso habt ihr das so gemacht?

» freaky1 » Beiträge: 103 » Talkpoints: -1,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mit der Klassenlehrerin zu sprechen, ist sicherlich eine gute Idee. Mittelmäßige Noten sind nicht immer ein Indiz für nicht so viel Intelligenz oder mangelnde Lernfähigkeiten. Gerade in dem Alter kann es auch einfach schlicht Desinteresse am Schulstoff sein, vielleicht langweilt sich Deine Tochter auch und macht deshalb nicht mehr als unbedingt nötig. Das war bei mir ähnlich, ich war in der Grundschule ziemlich unterfordert, da dort immer noch viel Spielerei war, was mich langweilte, besonders in Deutsch. Prompt schrieb ich oft nur Dreien, weil ich keine Lust hatte. Als ich aufs Gymnasium kam, hatte ich in Deutsch dann plötzlich eine Eins, was ich auf der Grundschule nie geschafft hatte. Eben weil das Gymnasium bei mir den Ehrgeiz weckte.

Auf der Grundschule fehlt vielen Schülern ein Lern-Anreiz. Weil es eben oftmals noch so kuschelig zugeht, die Lehrer viel großzügiger sind und man eben "nur" Grundschüler ist. Gymnasium ist daher auf jeden Fall die erste Wahl. Denn da muss man etwas leisten, wenn man mitkommen will und kann sich nicht faul in die letzte Bank setzen und mitschwimmen. Gut, gibt auch auf dem Gymnasium genug, die das praktizieren, aber gerade in der 5. Klasse, also dem ersten Jahr auf dem Gymnasium ist es doch eine ziemliche Umstellung.

Tu daher Dir und Deiner Tochter den Gefallen und melde sie auf dem Gymnasium an. Wenn Du merkst, dass sie überfordert ist, kannst Du sie immer noch auf eine Real- oder Gesamtschule wechseln lassen. Aber gib ihr erstmal die Chance, zu zeigen, was sie wirklich kann. Manche Kinder brauchen einfach diese höheren Ansprüche, die eben das Gymnasium bietet und die Grundschulen in dieser Form nicht.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Deine Tochter wird doch eine Empfehlung von der Grundschule bekommen und diese Empfehlungen liegen oft wirklich im grünen Bereich und denen sollte man auch folgen. Mit dieser Empfehlung gehst du ja zu der Schule, die dein Kind besuchen möchte. Gehst du mit einer Empfehlung für die Realschule in ein Gymnasium zur Anmeldung, dann wird dir in der Regel auch gesagt, welche Bedenken bestehen.

Was hälst du denn von einer Gesamtschule? Diese Schulen bieten ja auch Realschulabschluß oder Abitur an. Ich würde auf jeden Fall mit den Lehrern der Grundschule sprechen. Die kennen die schulischen Leistungen und wie das Kind sich in der Schule verhält, in der Regel, wirklich gut. Vertraue den Lehrern.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich fahre an dem Punkt die Schiene, runter ist einfacher als rauf. Sprich es ist einfacher von dem Gymnasium auf eine Realschule zu wechseln, als von einer Realschule auf ein Gymnasium.

Du schilderst die Leistungen deiner Tochter eher als solide. Ich denke, Kinder passen sich den Erwartungen auch an. Sprich wenn die Erwartungen auch höher sind, wird sie wahrscheinlich zumindest versuchen, eher im Mittelfeld zu bleiben. Und ich denke, das wird sie auch machen, wenn sie auf ein Gymnasium geht. Aber auch wenn sie auf eine Realschule gehen wird. Sprich sie wird in beiden Fällen wohl eher im notlichen Mittelfeld mitspielen. Steigerungen sind natürlich unbestritten möglich. Nur wenn sie in der Realschule ihre Leistungen steigert, wird der Übertritt auf ein Gymnasium nicht unbedingt einfach sein. Möglich ist es, keine Frage.

Ich finde es auch schade, das du die Leistungen deines Sohnes mit denen deiner Tochter vergleichst. Ich zumindest hatte ganz andere Interessen als mein Bruder. Da hätte man nicht vorraussagen können, nur weil ich in einem Fach schlecht bin, muss es mein Bruder auch sein. Und andersrum.

Und es klingt auch so, als wenn dein Sohn nur in Chemie Probleme hat. Ansonsten scheint er ja recht gut zu sein. Und sich wegen einem Fach Sorgen zu machen, halte ich für übertrieben. Vorallem da es ein Nebenfach ist. Und ich gehe mal nicht davon aus, das dein Sohn einen Chemie- Leistungskurs macht.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich würde da ehrlich gesagt auf die Empfehlungen des Klassenlehrers hören. Denn dort wird doch normalerweise schriftlich mitgeteilt, für welche Schulform das Kind geeignet ist. Abgesehen davon würde ich auf die Verkehrsanbindungen schauen.

Als ich damals auf das Gymnasium kommen sollte, kamen eigentlich nur drei Gymnasien in Frage, wobei aber zwei davon sehr schlechte Busanbindungen hatten und der Bus ständig ausgefallen ist. Da meine Eltern wegen der Arbeit keine Zeit hatten, mich ständig so weit zur Schule zu fahren und abzuholen, wenn Not am Mann ist, war die Wahl der Schule sowieso klar.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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