Lieber weinen, statt versuchen etwas zu verändern?

vom 03.07.2018, 15:52 Uhr

Eine Freundin hat einen Arbeitsvertrag unterschrieben und war wohl vorher nicht so ganz sicher, ob sie nicht besser noch auf andere Antworten von ihren Bewerbungen warten sollte. Nun hat sie unterschrieben und wurde noch zu einem anderen Vorstellungsgespräch eingeladen. Sie kam dann weinen an und meinte, dass sie doch besser auf ihr Bauchgefühl gehört hätte und es nun zu spät wäre.

Ich weiß, dass man aus einem unterschriebenen Arbeitsvertrag nicht so leicht heraus kommt, aber sie könnte ja trotzdem zu dem Vorstellungsgespräch gehen und sich das dort mal ansehen. Vielleicht gefällt ihr es ja auch gar nicht und sie war völlig grundlos traurig. Und ansonsten könnte sie ja zumindest versuchen, ob sie aus dem Arbeitsvertrag gelassen würde, wenn ihr die andere Stelle doch besser gefällt. Versuchen kann man es ja mal. Aber sie weint stattdessen und meint, dass es doch sinnlos wäre und will davon nichts hören.

Könnt ihr nachvollziehen, dass jemand lieber weint, statt eben wenigstens versucht etwas zu ändern? Wenn es dann nicht klappt, hat man doch eher Grund zum heulen oder? Ist es nicht zumindest ein Versuch wert? Seit ihr auch eher so, dass ihr schneller weint, statt etwas zu verändern oder es zumindest zu versuchen? Oder kennt ihr solche Menschen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Weinen ist eine Form des Druckabbaus. Daher finde ich es in Ordnung, wenn man lieber zunächst weint, als gleich loslegt. Mir ist es auch schon passiert, dass ich lieber ausgiebig geweint habe und dann kamen mir erst die besten Ideen und ich konnte eine Sache angehen. Vielleicht ist es bei deiner Freundin genauso, dass sie zunächst einmal den Druck abbauen muss und dann erst die Initiative ergreifen kann.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Manche Menschen weinen eben, wenn sie sich im ersten Moment überfordert fühlen. Ich würde da erst einmal abwarten wie sie die Sache sieht, wenn sie sich wieder beruhigt hat. Wenn sie dann immer noch aufgegeben hat, dann würde ich mir Gedanken machen, vorher nicht. Denn es kann sein, dass sie sich jetzt eine Art "Schlachtplan" zurecht legt, wenn sie sich einigermaßen beruhigt hat.

So könnte sie zum Beispiel den neuen Arbeitsvertrag für nichtig erklären lassen, indem sie einfach nicht am ersten Arbeitstag zur Arbeit geht. Wenn sie dann der Arbeit fern bleibt ist der Vertrag meines Wissens nach nichtig. Daher würde ich persönlich schon zu dem zweiten Vorstellungsgespräch gehen und dann eben abwarten, ob und was sich daraus ergibt.

Wenn man so ein schlechtes Gefühl mit der neuen Arbeit hat, dann bleibt man einfach fern (sofern man das Geld nicht dringend braucht) und das Thema ist erledigt. Wobei ich persönlich aber absolut gar nicht nachvollziehen kann, wie man einen Arbeitsvertrag mit einem schlechten Bauchgefühl unterschreiben kann.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Dein Beispiel ist absolut kein Grund zum heulen. Sie soll sich freuen und zu dem Vorstellungsgespräch gehen und dort mit offenen Karten spielen, dass sie bereits einen Vertrag unterschrieben hat. In der Probezeit kann sie ab dem ersten Arbeitstag meist sehr schnell kündigen und dann kann sie in der Firma anfangen, wo sie lieber arbeitet. Ist das nach dem Vorstellungsgespräch dann doch nichts, dann kann sie immer noch bei dem Arbeitgeber bleiben, wo sie unterschrieben hat.

Wenn man aber in der Form des Heulens einfach Druck abbauen will oder einfach heult, weil man sich ärgert, warum nicht? Das sehe ich da nicht so eng und ich würde, wenn meine Freundin ankommen würde, mit ihr zusammen versuchen etwas zu ändern und nach Lösungen suchen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



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