Einige Studiengänge vorherbestimmt für Workaholics?

An meiner neuen Uni habe ich mittlerweile viel mit BWLern zu tun. Dabei ist mir aufgefallen, dass es sich überdurchschnittlich oft um Workaholics handelt. Damit meine ich aber weniger die Einsatzbereitschaft im Studium, obwohl diese zweifelsohne auch vorhanden ist.

Fragt man die Leute nach ihrem späteren Wunschberuf, wollen bestimmt 90 Prozent in die Beratung. Und damit sind natürlich nicht irgendwelche Unternehmensberatungen gemeint. Nein, es sollte schon McKinsey, Roland Berger oder BCG sein. Von einigen höre ich auch, dass sie das Investmentbanking reizt, aber "in der Beratung hat man wenigstens ein Wochenende".

Dabei gibt es genug Leute, die in Unternehmensberatungen einen Praktikumsplatz ergattert haben und bestätigen, dass die unzähligen Überstunden sowie Dauerstress kein Gerücht sind. Wie kann man dann noch scharf sein auf so einen Job? Es gibt genug lukrativere Studiengänge, bei denen man genauso viel verdienen kann wie ein erfolgreicher Berater, aber mit weniger Aufwand.

Gibt es vielleicht Studiengänge, die Workaholics anziehen? Oder sind es vielmehr gewisse Unis, die ein elitäres Image haben und diesen Schlag Mensch anziehen? Oder habe ich die falsche Stichprobe erwischt mit meinem Freundeskreis?

Ich denke, es sind weniger die Studiengänge, die Workaholics anziehen, sondern eher die jungen Menschen, die schon sehr leistungs- und statusorientiert aufgewachsen sind. Dementsprechend suchen sie dich dann auch die Studiengänge und Berufe aus, in denen ihr Ansehen hoch ist, genauso wie ihr Gehalt und der Kontostand.

Der Preis dafür ist dann wohl eine sehr große Einsatzbereitschaft, die dafür sorgt, dass für andere Lebensbereiche nicht sonderlich viel Raum bleibt... Für mich persönlich wäre so ein Beruf auch nicht unbedingt das richtige. Natürlich ist es wichtig, dass man sich in seinem Job anstrengt, aber am Ende des Tages muss auch die Work - Life - Balance stimmen. Aber die BWLer bei uns ticken genau so.