Bei Polizisten sind Nazi Tattoos erlaubt

vom 10.06.2018, 17:15 Uhr

Schon 2007 wurden bei einem Berliner Polizisten in der Wohnung Bilder von Adolf Hitler und von ihm selbst mit dem Hitlergruß gefunden. Der Polizist wurde auffällig, als Kollegen bei ihm Nazi Tattoos beim Duschen sahen.

Die Polizeibehörde würde dem Mann gerne kündigen, weil er verfassungsfeindliche Symbole am Körper hat und durch die Funde in seiner Wohnung zu vermuten ist, wie er politisch orientiert ist. Laut Berliner Kurier wird deshalb schon seit 2007 vor Gericht gestritten.

Laut Berlinern Richtern sieht man alleine in den Tattoos oder den Funden in der Wohnung kein verfassungsfeindliches Verhalten und deshalb könnte man dem Mann nicht kündigen. Bis dahin war der Mann vom Dienst freigestellt, bezog aber seine vollen Bezüge.

Solche Symbole bei einem Polizisten halte ich für unangemessen, findet ihr das auch so? Oder ist das einfach sein Körper und er darf damit machen was er will?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde das schwierig, denn dieser Polizist scheint sich ja bei der Arbeit immer korrekt verhalten zu haben, so dass es "nur" um diese Tattoos und die Dinge zu gehen scheint, die bei ihm gefunden wurden. Sicher lässt das schon vermuten oder schon darauf schließen, welche politische Meinung er vertritt. Außerdem finde ich ein solches Tattoo einfach immer unpassend und in einem solchen Beruf erst recht. Aber trotzdem kann ich die Meinung der Richter auch verstehen, eben weil er seinen Beruf ja scheinbar gut ausgeführt hat.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich bin da eigentlich ganz locker und jetzt kommen hier gleich wieder die echauffierten „Nazi-Keulen“ aus der Ecke, nicht wahr? Ich liebe es. Doch sind wir mal ehrlich. Was sagt seine private Einstellung über seinen Beruf aus, wenn er sie da eben nie heraushängen lässt? Richtig, eben gar nichts. Er lässt sie offenkundig nicht in die Arbeit fließen, er lässt seinen offenbarten Meinungen privat keinerlei Raum im Beruf und genau das lobe ich enorm! Sehr gut und so muss das eigentlich immer aussehen, das kann wahrlich nicht jeder.

Selbst wenn er das Tattoo nicht hätte, was wäre dann? Dann weiß doch auch niemand, was er privat denkt. Wenn einige hier mal wüssten, wie viele Polizisten unter den 6 Millionen AFD-Wählern stecken sowie Juristen würden sie wahrscheinlich doof gucken. Genau so wie viele Polizisten privat schon vor Jahren bei Demos gegen Rechts auf der Seite der Rechten gelaufen sind. Ich habe ein gutes, verdammt gutes Gedächtnis und merke mir Gesichter wie eine eins. Ich war damals genug auf Demos, wo ich die mitlaufenden Privatleute später mal da oder dort gesehen habe.

Ich bin aber auch niemanden böse. Private Meinung ist privat. Solange sie keinen Einfluss auf den Job hat und das Tattoo eben nicht jedem zeigt, um Provokationen zu entfachen, ist alles in Ordnung. Man muss sich bei der Klientel, die Polizei in vielen deutschen Städten hat auch nicht wundern, was die privat denken. Schaut mal Spiegel TV eine Reportage von vor einigen Wochen über das Bahnhofsviertel Frankfurt am Main oder die Berlin Reportagen dort.

Da könnt ihr mal sehen, was die Polizei manchmal offen sagt, aber auch nur vorsichtig sagt. Man merkt, wo die Wut teilweise hingeht, zur Politik und über wem die Wut vor Ort auch da ist. Das kann man eben nicht leugnen und wer möchte, das solche Polizisten nicht im Dienst sind, der wird feststellen, dass dann ein riesiges Personalproblem herrschen wird.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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