Anderen Geschenke machen als ernste Störung?

vom 06.05.2015, 01:23 Uhr

Ich habe vor kurzem in einer Serie gesehen, dass eine Frau sich von einem Mann scheiden lassen möchte, da dieser ihr immer wieder Geschenke macht. An sich klingt das natürlich ganz nett, das Problem dahinter ist allerdings die Tatsache, dass diese Schenksucht sie quasi in den finanziellen Ruin getrieben hat.

Ich habe schon öfters Menschen getroffen, die anderen gerne etwas geben, eine wirklich krankhafte Störung habe ich dabei aber nicht festgestellt, allerdings habe ich mir darüber bisher auch noch nie große Gedanken gemacht.

Nun würde mich mal interessieren, ob ihr schon einmal einer Person begegnet seid, bei der dieses Verhalten krankhafte Ausmaße angenommen hat? Wie hat sich das geäußert? Welche Geschenke wurden gemacht? Hat sich das Verhalten im Laufe der Zeit geändert?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe so eine Person noch nicht getroffen, wobei ich mich da aber auch nicht trennen würde, wenn mein Partner so wäre, weil ich denke, dass man an jedem Problem auch gemeinsam arbeiten kann. Natürlich ist es nicht leicht, aber da gibt man doch nicht auf, wenn man jemanden wirklich liebt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich verschenke auch unheimlich gerne und schenke meinem Freund sicherlich auch einmal die Woche etwas. Zum Geburtstag und zu Weihnachten sind es größere Sachen, wobei es im Alltag jedoch eher Kleinigkeiten sind. Hin und wieder bringe ich ihm beispielsweise ein neues T-Shirt vom Shoppen mit, oftmals ist es aber auch eine Flasche Bier, eine Tüte Gummibärchen oder auch ein neues Duschgel. Diese Dinge kosten ja alle nur um die ein Euro und das kann man dem Partner dann ruhig einmal die Woche mitbringen, um ihm eine kleine Freude zu bereiten.

Ich würde meinem Partner jedoch nie ständig irgendwelche Geschenke machen, wenn ich mir das im Prinzip gar nicht leisten könnte. Vor allem würde ich dann auch niemals einfach so größere Geschenke machen. Immerhin ist es zwar schön und gut, wenn man dem Partner eine Freude bereiten möchte, wobei es das auch nicht wert ist, dass man deshalb Schulden macht. Dem Partner kann man sonst auch ohne Geld eine Freude bereiten, wobei es den Partner doch auch nicht freuen wird, wenn man sich wegen ihm noch verschuldet.

Ich kenne nun keine Leute, die so extrem sind. Ich habe schon oft von Leuten gehört, die sich verschulden, weil sie ständig neue Sachen kaufen, wobei sie diese dann aber eher für sich selbst besorgen. Dass man so gerne verschenkt, dass man sich deshalb verschuldet, habe ich noch nie gehört und ich kann mir das in meinem Umkreis auch nicht so recht vorstellen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Also wenn es schon soweit geht, dass man sich selbst in den finanziellen Ruin treibt und sich Sachen kauft, die eigentlich gar nicht nötig sind, dann finde ich schon, dass man das als ernstzunehmende psychische Belastung oder Störung interpretieren sollte. Das hat schon was von Selbstzerstörung, denn das Geld fehlt dann für die wirklich wichtigen Dinge meiner Ansicht nach.

Mich würde mal interessieren, wie so eine psychische Störung zu Stande kommt und wodurch sie begünstigt wird. Ich habe noch nie von Schenksucht als psychische Krankheit gehört oder gelesen, aber die Details und Hintergründe zu erfahren ist sicherlich mehr als spannend.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Die eigentlich wirklich dahinterstehende Störung ist oft eine Kaufsucht, die vom vordergründigen Bestreben, andere zu beglücken, nur maskiert ist. Das ist bei kaufsüchtigen Menschen gar nicht selten. Zum einen hat man dann eine wundervolle Möglichkeit, sein Verhalten vor sich selbst zu rechtfertigen: "Es ist ja nicht für mich, ich kaufe es für andere!" Zum anderen ist es auch gesellschaftlich angesehener und das eigene schlechte Gewissen lässt sich damit sehr gut im Zaun halten.

Und wie man an diesem Thread sehen kann, wird es weder vom Umfeld selbst noch von den Betroffenen als die eigentliche Sucht erkannt, die sie ist. Außerdem hat Schenken auch noch einige weitere Vorteile, die auch genauso stark oder in einigen Fällen vielleicht noch stärker ins Gewicht fallen. Man kann sich so vielleicht auch ein wenig Anerkennung oder Wertschätzung sichern, wenn man sein Umfeld mit zahlreichen Präsenten ständig glücklich machen will.

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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