Nicht allein sein können, wie daran arbeiten?

vom 28.06.2018, 12:21 Uhr

Eine Freundin von mir hat mir letztens ein ziemlich blödes Problem anvertraut und mir ist bei bestem Willen keine Lösung für sie eingefallen. Sie erzählte, dass sie es nur schwer erträglich findet, alleine zu sein.

Wenn ihr Freund zu Besuch ist und nach einigen Tagen wieder heimfährt, überkommt sie ein richtiges Gefühl der Panik vor dem Alleinsein. Dadurch hat sie eine Art Zwang entwickelt, immer etwas mit Freunden zu unternehmen. Am besten sieben Tage die Woche, damit sie bloß nicht alleine klar kommen muss.

Es ist noch erträglich, wenn zumindest ihre Mitbewohner zuhause sind und sie mit jemandem in der Küche sitzen kann. Aber auch schon der Gedanke, dass jemand im Nebenzimmer ist, scheint sie zu beruhigen. Ist sie mal alleine auf sich gestellt, macht sie zwar auch Sport oder ähnliches, aber bezeichnet das lediglich als Ablenkung.

Ich finde das schon sehr bedenklich, dass man nicht alleine sein kann. Besonders, weil sie dieses Gefühl ja schon Panikanfall nennt. Leider kann ich mich da schlecht hinein versetzen, weil ich selber ganz gerne mal alleine bin und das auch genieße. Gibt es überhaupt Wege, an sowas zu arbeiten?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich schon, dass man an dem Problem arbeiten kann und irgendwann keine oder kaum noch Probleme mit dem Alleinsein hat. Ich denke, dass deine Freundin da Wege finden muss, wie sie gut damit zurecht kommt. Einen Plan, der für jeden funktioniert, wird es da sicherlich nicht geben. Vielleicht sollte sich deine Freundin zumindest für den Anfang psychologische Unterstützung holen. Ich denke, dass eine Art Notfallplan helfen könnte. Deine Freundin sollte sich überlegen, wie und womit sie sich beschäftigen und vielleicht ablenken kann, wenn sie mal alleine zu Hause ist. Es kann ja auch schön sein, mal Zeit für sich alleine zu haben. Vielleicht kann sie sich das irgendwie schön gestalten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


So eine Bekannte habe ich auch und ich habe sie immer als sehr anstrengend empfunden. Sie hatte auch so panische Angst davor, alleine zu sein. Sie ist Single und arbeitet als Erzieherin in einer Großstadt. Soll heißen, allein durch den Beruf hat sie schon sehr viel Kontakt zu anderen Kindern, Eltern, Kollegen und dergleichen.

Leider wohnt sie mehrere hundert Kilometer von ihrer Familie weg, ist also faktisch alleine in ihrem neuen Wohnort. Sie sucht dann wie eine besessene nach neuen Kontakten. Sie will sich dann auch oft direkt nach ihrer Arbeit in der City treffen, damit sie bloß nicht für eine Sekunde alleine zu Hause sein muss. Sie will dann auch jeden Tag bis spät in den Abend unterwegs sein, wenn man sich nicht mehr trifft, dann geht sie ins Fitnessstudio bis zur Schlafenszeit, wo auch immer viel los ist.

Daher hätte ich eben vorgeschlagen, dass man eben lernt, auch mal kurze Zeiträume alleine zu sein und sich zu beschäftigen und diese Zeiträume immer weiter ausdehnt. Vielleicht klappt das ja, es wäre zumindest ein Versuch wert.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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