Von einer Fachkraft falsch beraten werden?

vom 09.08.2017, 21:45 Uhr

Ich erlebe es immer wieder von Freunden und Bekannten, sowie Verwandten, dass sie von Fachkräften einfach falsch beraten werden, damit sich hier mehr Geld heraus holen lässt. Damals war es bei meinem Opa so, der sich ständig vom Fernsehtechniker übers Ohr hauen ließ, der ihm Geräte angedreht hatte, die er gar nicht unbedingt gebraucht hätte.

Dann gab es die Handwerker, die länger als nötig einfach bei der Arbeit waren um dann mehrere Stunden zu verrechnen und abzukassieren und sie erklärten, was sie angeblich alles machen hätten müssen und im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Hälfte davon unnötig war.

Auch bei Automechanikern gibt es das häufig, dass sie der Kundschaft einfach etwas andrehen was man nicht unbedingt nötigerweise jetzt machen muss. Meistens passiert das Frauen, die sehr unbeholfen sind und sich nicht auskennen, weil das einfach nicht das Metier der meisten Frauen ist. Aber gut, bleiben wir bei Haus und Wohnen.

Seid ihr schon einmal von einer Fachkraft falsch beraten und oder abgezockt worden? Wie habt ihr dann im Nachhinein reagiert oder sogar gehandelt. Habt ihr euch an den Konsumentenschutz gewendet oder euch einfach nur still darüber geärgert? Was sind die Möglichkeiten, wenn man von einer Fachkraft falsch beraten wurde?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mit Handwerkern im Haus habe ich nun keine Erfahrung. TV-Geräte habe ich noch nie reparieren lassen. Aber mein Auto war schon öfter in der Werkstatt. Auch schon in verschiedenen Werkstätten. Ganz sicher gibt es da schon Unterschiede. So kostet ein Lampenwechsel an ein und derselben Stelle schon mal 5 und auch einmal 20 Euro. Das war aber dann schon meine einzige schlechte Erfahrung. Und die Werkstatt war für mich Geschichte.

Sonst habe ich immer nur gute Erfahrungen mit Kfz-Werkstätten gemacht. Wurde auch kostenlos nach Hause gefahren und wieder abgeholt. Einmal hatte ein Kabel einen Marderschaden. Ich hätte es dem Meister auch so geglaubt. Aber er hatte das Kabel extra für mich aufgehoben, um mir die Bissspuren zu zeigen. Das ist doch loyal.

Ich fühlte mich nicht ein einziges mal um Geld betrogen und die Werkstätten waren immer fair. Jetzt bin ich bei Pitstop und fühle mich dort selbst als Frau nicht um irgendwas betrogen. Auch haben die ja Festpreise für alles, was dort getan wird. Außerdem denke ich, dass jede Werkstatt einen Ruf zu verlieren hat und es gibt doch wirklich jede Menge Reparaturwerkstätten für Kraftfahrzeuge, freie Werkstätten sowie Markenwerkstätten. Da ist die Konkurrenz schon groß und krumme Sachen würden schnell herauskommen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Jede Kfz-Werkstatt hat ja andere Stundensätze. Manche nehmen eben 35 Euro pro Stunde und andere 70 Euro. Das kann man eigentlich niemandem vorwerfen. Ich war auch schon bei günstigen Bastlerwerkstätten, die ihre Werkstatt in einer Wellblechhütte untergebracht haben und auch mal bei der Audi Fachwerkstatt. Klar, dass die Preise da unterschiedlich sind.

Es wurde etwa das Beispiel genannt, dass eine neue Lampe mal 5 und mal 20 Euro kostet. Die Lampen haben einen Produktpreis von 5 Euro, das sieht man, wenn man die online bei ebay oder amazon selbst bestellt. Wenn also eine Werkstatt 5 Euro für den Lampenwechsel berechnet, dann haben die gratis gewechselt, denn da wurde nur die Lampe, nicht die Arbeitsleistung in Rechnung gestellt. Und wenn man bedenkt, was für eine elende Fummelei das manchmal ist, da finde ich 20 Euro nicht zu viel.

Bei Handwerkern ist es auch so. Ich wollte mal was an einer Garage repariert haben. Da gab es schon viele Firmen, die den Auftrag gleich als zu klein abgelehnt haben. Manche haben sehr teure Angebote gemacht, von 400 Euro. Bis ich einen selbstständigen Maler fand, der das für 150 Euro gemacht hat. Aber ein Selbstständiger kann eben billiger anbieten als ein richtiges Unternehmen, dass ein Gebäude und Mitarbeiter unterhalten muss. Der Maler hatte gar keine Firma in dem Sinne, ich musste bei ihm daheim klingeln. Er reduziert damit seine Kosten auf ein Minimum und bietet entsprechend kostengünstig an.

Das heißt aber nicht, dass die teureren Firmen mich veräppeln wollten. Die haben einfach mehr Kosten und bieten daher nicht so billig an, aber das kann man ja vorher erfragen und sich dann für den günstigsten Anbieter erfragen. Man kann sich Kostenvoranschläge geben lassen, man ist ja nicht hilflos ausgeliefert. Und ich glaube auch nicht daran, dass nun ausgerechnet Frauen immer über die Ohren gehauen werden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Warum vergleicht man dann nicht Preise und holt sich verschiedene Angebote ein? Wir hatten vor kurzem erst das Problem, dass das Auto in die Werkstatt musste, wobei wir dann verschiedene Preise und Angebote eingeholt haben. Es musste ein Teil nachbestellt werden beim Hersteller, wobei manche Werkstätten alleine für das Bestellen 400 Euro haben wollten und dann noch einmal über 100 Euro für das Einbauen.

Letzten Endes haben wir das Teil im Internet deutlich günstiger bestellt (120 Euro) und mit knapp 90 Euro einbauen bei einer eher unbekannten Werkstatt (also keine Kette) sind wir dann auch deutlich günstiger im Gesamtpreis bei weggekommen. Ich habe für Menschen kein Verständnis, die sich nicht genauer mit den Angeboten auseinandersetzen und dann hinterher meckern und jammern, dass sie abgezockt worden sind. So etwas lässt mich doch vorbeugen, aber wenn man sich zu bequem dazu ist, braucht man sich nicht wundern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es bei älteren und nicht so internet-affinen Leuten natürlich unfair, wenn man ihnen das Geld aus der Tasche zieht und ihnen Dinge und Dienstleistungen aufdrängt, die sie eigentlich gar nicht wollen. Aber letzten Endes bin ich der Meinung, dass man auch als Kunde und Verbraucher in der Pflicht steht, genau zu recherchieren und aufzupassen und auch mal unmissverständlich klar zu machen, dass der 500-Euro-Staubsauger sicher supitoll ist, aber für eine 60-Quadratmeter-Privatwohnung das 120-Euro-Modell auch völlig ausreicht.

Bei Handwerkern habe ich selber noch den Vorteil, dass auf dem Land die Mund-Propaganda noch gut funktioniert und viele Leute zumindest grundlegende Ahnung davon haben, welcher Arbeitsaufwand beim Anschließen einer Spüle oder dem Verlegen von Fliesen angemessen und realistisch ist. Es würde sich also in Nullkommanix herumsprechen, wenn der alteingesessene Fliesenlegermeister Eder auf einmal das Bescheißen anfangen würde, und das riskiert kein Handwerker mit Verstand.

Und deswegen beauftrage ich beispielsweise den Fliesenlegermeister Eder, der mit meinem Vater Schafkopf spielt und nicht eine namenlose Firma aus dem Internet, die keinen guten Ruf zu verlieren hat, wenn sie falsch berät oder pfuscht. Solche Entscheidungen gilt es eben zu treffen, um die Wahrscheinlichkeit, abgezockt zu werden, zumindest zu minimieren.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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