Gute Idee im Jugendsport auf Wettbewerb zu verzichten?

vom 09.12.2015, 11:52 Uhr

Vorhin habe ich im Radio gehört, dass in Schweden ab dem kommenden Jahr an im Jugendsport keine Tabellen und Ranglisten mehr geführt werden, beziehungsweise auch keine verschieden klassige Ligen mehr existieren sollen.

Damit will die Regierung in Absprache mit den jeweiligen Sportverbänden und ihren Jugendabteilungen dem hohen Leistungs- und Erfolgsdruck im Jugendsport entgegenwirken. Dadurch, dass die Ergebnisse eines Spiels sich nicht mehr in einer Tabelle oder dergleichen widerspiegeln, wollen sie den Erfolgsdruck von den Schultern der Kinder und Jugendlichen nehmen.

Es gibt natürlich viele Eltern, Sportverbände und nicht zuletzt auch Jugendsportler, die diese Idee gar nicht gut finden und auch dagegen vorgehen wollen. Auf der anderen Seite scheint es aber mehr Befürworter als Gegner dieser Neuerung zu geben.

Könntet ihr euch vorstellen, dass auch im deutschen Jugendsport bald auf den Wettbewerb verzichtet wird? Würden beispielsweise Fußballspiele von Jugendmannschaften dann überhaupt noch Sinn machen, wenn letzten Endes keine Tabellen geführt werden und es keine Ligen mit verschiedenen Klassen gibt? Könnt ihr euch für die Idee begeistern oder denkt ihr, dass den Sportlern dann einfach der Anreiz fehlen wird, das Beste zu geben?

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es hat seine negativen und positiven Seiten. Positiv ist, dass der Leistungsdruck gesenkt wird, aber vielen Kindern und Jugendlichen macht es mehr Spaß, wenn es um Punkte geht und man etwas gewinnen kann. Hauptsächlich steht der Spaß im Mittelpunkt. :D

» Sybille » Beiträge: 23 » Talkpoints: 3,64 »


Ich finde diese Idee gar nicht toll. Es ist doch wichtig, dass es auch unter Kindern und Jugendlichen einen gewissen Reiz und Ansporn gibt sich anzustrengen und sein bestes zu geben. Werden keine Tabellen mehr geführt und gibt es keine Ligen mehr in verschiedenen Klassen würde dieser Anreiz wegfallen und so würde eventuell die Motivation der Kinder und Jugendlichen nachlassen. Heutzutage gibt es sowieso schon zu viele, die keinen Sport machen und dadurch würde man das Ganze unter Umständen noch begünstigen.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich sehe diese Sache etwas zwiegespalten. Sicher ist es schön, wenn der Druck nicht mehr so da ist und vielleicht auch die Eltern nicht mehr den Druck aufbauen, dass ihr Kind unbedingt in der Sportart ganz toll sein und Spiele gewinnen muss. Ich kann mir schon vorstellen, dass einige Kinder dann doch einen Spaß am Sport entwickeln, die diesen bei dem Druck der Wettbewerbe nicht so hätten.

Aber andererseits finde ich solche Wettbewerbe auch schön, beziehungsweise fand sie in meiner Jugend auch schön, wenn wir bei den Stadtmeisterschaften angetreten sind und auch mal den Pokal gewannen und dies feiern konnten. Dan hat man dann auch nicht, wenn man auf die Wettbewerbe verzichtet. Wenn ich es allgemein überdenke, dann denke ich aber schon, dass es einen Versuch wert ist, auf die Wettbewerbe zu verzichten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wer sagt denn, dass man beim Jugendsport grundsätzlich ein Konkurrenzdenken entwickelt und unbedingt "besser" sein will als die anderen? Das sind vielleicht Ausnahmen, aber doch nicht alle Schüler sind so. Ich denke da zum Beispiel an die Bundesjugendspiele, durch die ich mich viele Jahre durchquälen musste.

Bei uns in der Klasse hat das nie wirklich jemand ernst genommen und für viele war das einfach nur eine Pflichtveranstaltung. Man hat halt irgendwie mitgemacht, aber besonders angestrengt hat man sich ja nicht - wurde bei uns zumindest nicht benotet und wozu anstrengend, wenn das nicht relevant für die Zeugnisnote ist?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke, dass jeder wohl anders auf Konkurrenzdruck reagiert. Einige werden dadurch sicher zu Höchstleistungen angespornt. Andere, wie zum Beispiel ich, können dem überhaupt nichts abgewinnen. Ich habe in der Schulzeit Tennis gespielt und es gehasst, wenn mein Trainer mich zu Punktspielen anmeldete. Wenn ich gegen irgendein fremdes Kind spielen musste, das von seinen Helikopter-Eltern angefeuert wurde, als ginge es um unser Leben, verlor ich jegliche Motivation.

Auch die Bundesjugendspiele, in denen verschiedene Urkunden verteilt wurden, habe ich gehasst. Ich empfand es als demütigend, als ich einmal gar keine Urkunde bekam und mir taten die restlichen Schüler auch Leid, welche regelmäßig leer ausgingen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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