Gäste zum Essen einladen und dabei Essen bestellen?

Ich war vor einiger Zeit bei Bekannten zum Essen eingeladen. Es wurde ausdrücklich gesagt, dass es Essen geben würde und dass ich davor eben nichts essen sollte. Von daher hatte ich eigentlich fest damit gerechnet, dass die Gastgeber selbst kochen würden, was dann aber nicht so war. Als ich ankam, wurde mir eine Karte von einem Lieferdienst in die Hand gerückt und wir suchten uns im Endeffekt alle Pizza aus, die wir dann gemeinsam am Tisch aßen.

Die Bekannten bestanden dann darauf, dass sie zahlten, da sie mich ja zum Essen eingeladen hatten. Allerdings fand ich das doch ein wenig ungewohnt, da ich es eben so kenne, dass selbst gekocht wird, wenn man bei jemandem zu Hause zum Essen eingeladen wird. Habt ihr schon einmal Gäste zu euch nach Hause zum Essen eingeladen und dann Essen bestellt? Wärt ihr in so einer Situation enttäuscht?

Ich finde das absolut nicht schlimm. Wenn man zum Essen einlädt, dann heißt es doch, dass man selbst das Essen für die Gäste bezahlt. Wird dann das Essen einfach bestellt, dann ist das für mich auch in Ordnung. Natürlich ist das im ersten Moment relativ ungewöhnlich, aber grundsätzlich finde ich das nicht schlimm und sogar in Ordnung. Schlimmer wäre es, wenn der Gastgeber das Essen nicht hätte bezahlen wollen.

Ich wäre sicherlich auch davon ausgegangen, dass der Gastgeber selber kocht, aber eine Katastrophe wäre das nun auch nicht gewesen, wenn man dann einfach etwas bestellt. Dann hätte man das aber auch nicht so extrem groß ankündigen müssen, finde ich. Noch schlimmer wäre es aber gewesen, wenn du dann als Gast hättest zahlen müssen, also so finde ich es schon in Ordnung, wenn auch nicht ganz so schön gelaufen.

Das würde mich persönlich nicht stören, aber eigentlich erwarte ich auch, dass der Gastgeber kocht oder man dann halt in das entsprechende Restaurant essen geht. In deinem Fall wäre ich als Gastgeber mit den Gästen in das entsprechende Lokal gegangen.

Ich muss sagen, dass ich eine solche Situation auch etwas merkwürdig finden würde, weil ich es einfach anders kenne und auch anders erwarten würde. Vielleicht wollten die Gastgeber ja auch selber kochen und haben es nur aus Zeitgründen nicht geschafft. Ich fände es nun nicht schlimm, wenn man mir bei einem Besuch die Karte eines Lieferservice vor die Nase hält, aber schöner fände ich es doch, wenn das vorher klar wäre und ich nicht andere Erwartungen hätte.

Wir laden öfter einen guten Freund von uns beiden ein, um dann gemeinsam zu essen und einen Spiele- oder Filmeabend anzuhängen. Dabei haben wir, sofern der Abend schon länger geplant und entsprechende Materialien besorgt waren, schon oft gemeinsam gekocht, aber eben auch das ein oder andere Mal Nudeln oder Pizza vom Lieferdienst bestellt, wenn wir ganz spontan ein Treffen vereinbart haben. Meistens haben wir jedoch vorher bei der Verabredung am Telefon schon ausdiskutiert, was es zum Essen geben soll.

Ich finde es gar nicht schlimm, wenn man mit Freunden gemeinsam Essen bestellt. Eigentlich kenne ich es von meinem Bekanntenkreis sogar überwiegend so, dass man darauf zurückgreift, wenn man sich in einer größeren Gruppe trifft, da es die verhältnismäßig schnellste, unkomplizierteste und kostengünstigste Möglichkeit ist, alle satt zu bekommen und die Präferenzen jedes einzelnen abzudecken.

Einladungen zu einem selbstgekochten Essen kenne ich im Prinzip nur von Eltern, Großeltern und Nachbarn - oder aber von Freunden, wenn die Zahl der zum Essen erscheinenden Gäste sehr klein ist. Sollen mehrere Leute zum Essen vorbeikommen, dann wird es bei uns meistens so gehandhabt, dass man sich vorher abspricht und jeder Gast einen Teil in Form von einem kleinen Geldbetrag, einer mitgebrachten Speise oder bestimmter Zutaten beisteuert.

Das hätte mich auch überrascht, wobei ich mich schon gefreut hätte, da ich für gewöhnlich nicht oft beim Lieferant bestelle. Wenn man zum Essen eingeladen wird, dann ist es doch eigentlich auch egal, ob selbst gekocht wird, eine Packung aufgerissen wird, die Eltern gekocht haben oder bestellt wird. Das Prinzip ist nämlich das Gleiche: Es ist eine sehr nette Geste und ich werde gerne eingeladen, wobei es nicht perfekt sein muss, sondern einfach nur gemütlich und spaßig.

Ich finde das gar nicht so ungewöhnlich. Bekannte haben zu ihrer Hauseinweihung auch Essen von einem Lieferdienst bestellt, da es einfacher war, als eben für alle kochen zu müssen. Das hat auch wirklich gut geschmeckt und die Gastgeber hatten dann nur den Nachtisch selbst gemacht. Ich fand das gar nicht so überraschend. Normalerweise kenne ich es aber auch so, dass die Gastgeber dann meist selbst gekocht haben. Aber auf größeren Feiern, ist es doch überwiegend so, dass das Essen geliefert wurde und ein Partyservice vor Ort ist.

Ich habe bei unserer Einweihungsfeier auch selbst gekocht. Ich habe zwei verschiedene Gerichte gemacht, die sich gut vorbereiten ließen und es hat anscheinend auch allen gut geschmeckt. Aber vielleicht möchten sich manche eben dabei die ganze Mühe und Arbeit sparen. Das Versprechen, dass es Essen geben würde, wurde ja eingehalten.

Das ist jetzt schlimm und ungewöhnlich, weil? Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Wichtig ist doch, dass überhaupt Essen auf dem Tisch stand. Ob der Gastgeber das Essen jetzt selbst kocht oder ob er es liefern lässt spielt doch im Endeffekt gar keine Rolle. Kurios wäre es gewesen, wenn man zum Essen eingeladen wird und dann jeder einen Salat oder Nachtisch selbst mitbringen soll als Gast. Da hätte ich Verwunderung und Unverständnis schon verstanden, aber nicht so.

Das Essen zu bestellen hätte ja den Vorteil, dass man sich einerseits als Gastgeber den Aufwand mit dem Kochen spart und andererseits jeder Gast seine "Extrawurst" bekommt. Soll heißen, einer kann Pommes bestellen, der zweite Lasagne, der dritte vegan oder vegetarisch oder was auch immer. Jeder hat seinen erfüllten Wunsch und man hat als Gastgeber keinen Zeitaufwand.