Hat sich unser Verständnis und Erleben von Liebe verändert?
Ich bin der Meinung, dass sich die Liebe im Zeitalter der Digitalisierung verändert hat. Ein großer Teil unserer Kommunikation findet heutzutage beispielsweise über Whatsapp statt, ohne das wir unser Gegenüber vor uns haben.Ob da nicht gewisse Fähigkeiten und soziale Kompetenzen wie Empathie nach und nach verloren gehen?
Ein anderer Aspekt ist die Sexualität. Pornografie ist durch das Internet leichter zugänglich als je zuvor, und das auch für Heranwachsende. Wie sehr prägt uns das unrealistische Bild der Sexualität, das wir erfahren? Was sind eure Meinungen und Erfahrungen?
Ich habe den Eindruck, dass wenn man jemanden halbwegs kennt, auch in der digitalen Kommunikation Gefühle deutlich werden. Man merkt, wenn jemand deprimiert ist, dann verändert sich die Art des Schreibens, die Länge, einfach die Art. Es ist genau wie im realen Leben. Woran merkt man, ob das Gegenüber schlecht drauf ist? Mimik, Gestik Sprache? Mimik und Gestik hat man online nicht, aber die schriftliche Sprache ist auch sehr facettenreich. Daher ist es vielleicht eine andere Art der Empathie, aber die geht nicht unbedingt verloren.
Zum Thema Pornographie kann ich nichts sagen, ich bin da kein Konsument. Aber einen ähnlichen Vorwurf macht man doch auch Liebesfilmen, dass diese ein unrealistisches Bild der Liebe vermitteln würden. Aber ich finde, die Filme zeigen einem manchmal, wie schön es sein könnte. Ich war früher nicht so begeistert von meinen Beziehungen und habe das als Kontrast erlebt zu dem, was Liebesfilme vermitteln. Aber mein jetziger Partner verhält sich wie die Prinzen im Liebesfilm und das schon viele Jahre. Wenn man das so haben will wie im Romantik-Spielfilm, dann muss man sich so jemanden suchen, unmöglich ist es nicht.
Ich würde hier vor allem zwischen dem "Erleben von Liebe" und Sex differenzieren. Für mich haben Pornos nichts mit Liebe zu tun, wobei ich aber auch zugeben muss, dass ich mich persönlich dafür nicht interessiere. Aber ich weiß auch nicht, ob es sich gerade bei Kindern und Jugendlichen wirklich um eine derartige "Epidemie" handelt, wie sie manchmal dargestellt wird.
Wir hatten eben damals gedruckten Schmuddelkram ohne Ende, heute steigt man vielleicht eher mit bewegten Bildern ein. Persönlich halte ich es auch nicht für empfehlenswert, sich zu früh und zu detailliert mit diesem Thema zu beschäftigen, da ja wirklich ein völlig unrealistisches Bild von Sex vermittelt wird. Aber ich glaube eben auch nicht, dass die Generationen vor der "heutigen Jugend" keusch und rein ins Ehebett gestiegen sind, sondern dass sie eben die Heftsammlung des großen Bruders als "Inspiration" verwendet haben bzw. noch früher dem Knecht und der Magd im Heu nachspioniert.
Und WhatsApp und Co sind für mich lediglich alternative Kommunikationsformen, die wahrscheinlich Goethe schon verwendet hätte, wenn es sie damals gegeben hätte. Ich glaube nicht, dass es dauerhaft das Liebesleben der Menschen verändert, wenn sie nicht mehr über das "Fräulein vom Amt" telefonisch verbunden werden müssen oder ihre Post dem reitenden Boten mitgeben. Man kann es auch übertreiben mit der Technikfeindlichkeit.
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