Das Gefühl haben, nie wieder glücklich sein zu können?

Ich habe schon oft von Frauen gehört, die nach einer Trennung gesagt haben, dass sie nie wieder mehr glücklich sein könnten. Gerade dann, wenn der Mann sich von ihnen getrennt hatte und sie ihn sehr liebten, muss der Schmerz natürlich groß gewesen sein und ich kann es schon nachvollziehen, dass man im frischen Trennungsschmerz das Gefühl hat, nie wieder mehr glücklich werden zu können.

Hattet ihr schon einmal das Gefühl, nie wieder glücklich sein zu können? War das auch im Zusammenhang mit einer Trennung? Wie lange hat es gedauert, bis sich das Gefühl bei euch dann wieder gelegt hat?

Ich hatte das Gefühl nach dem ich erfahren habe, dass mein Opa gestorben ist. Bis ich dann darüber weg war hat es einige Monate gedauert, weil er mir wirklich sehr wichtig war und mein Leben auch sehr beeinflusst hat. Natürlich bin ich dann auch wieder glücklich geworden, aber ich hatte wirklich sehr daran zu knabbern.

Ich hatte das Gefühl zum Glück noch nie, jedoch habe ich schon mal gelesen, dass so etwas psychologisch gesehen ganz normal ist. Nach dem Verlust einer geliebten Person, wozu auch eine Trennung zählt, glaubt man am Anfang prinzipiell, dass das Leben nie wieder schön sein kann. Diese Einstellung bessert sich jedoch kontinuierlich bis man, manche nach einem Monat, manche nach einem Jahr, wieder vom ganz normalen Tagesablauf gefangen ist.

Wahrscheinlich haben depressive Menschen öfters das Gefühl, weil sie einfach kein Licht am Ende des Tunnels sehen. Einige Depressive wissen, dass sie ihr ganzes Leben lang von Medikamenten abhängig sind und das es vielleicht besser wird, aber nie gut.

Auch wenn man mit einer schweren Krankheit leben muss hat man das Gefühl, dass man nie glücklich werden kann, weil der Krankheitsverlauf schlimmer wird oder man weiß, dass es kein Heilmittel gibt und man früher sterben wird als andere Menschen.

Ehrlich gesagt nicht, denn ich lebe im hier und jetzt und nicht in der Vergangenheit. Sprich ich klammere mich nicht an Dinge die ich nicht ändern kann und die ich nicht beeinflussen kann. Klar ist es traurig wenn jemand stirbt der einem nahe steht, aber ich gehe dann nicht davon aus, dass ich nie wieder Glücklich sein kann nur weil es jetzt in dem Moment schlimm ist. Wirklich lange belaste ich mich auch nicht mit solchen Dingen, denn der Alltag geht weiter und will auch gemacht werden, dass für solche Dinge mit traurig in der Ecke sitzen und sich im Selbstmitleid suhlen gar keine Zeit und Platz vorhanden ist.

Und selbst wenn etwas schlimmes mal passiert ist, dann schließt das das glücklich sein auf einer anderen Ebene dann doch auch nicht aus. Habe ich schlimme Tage auf der Arbeit gehabt, mit verbrannten Kindern und solche Geschichten, dann war ich dennoch kein Trauerkloß der damit dann Wochenlang heulend durch die Gegend gerannt ist und alles schlecht gemacht hat, was schlecht zu machen ist. Da ging ich heim und da war dann die Sache wieder eine andere und wenn es dort etwas gab was mich glücklich gemacht hat, dann war das auch so und ich habe das auch mitgenommen und gelacht, am gleichen Tag.

So eine Denkweise kann ich bei einem psychisch gesunden Menschen so gar nicht nachvollziehen. Denn Schicksalsschläge macht jeder mal durch. Jeder Mensch hat im Leben entweder mit Trennungen, schweren Krankheiten, Todesfällen oder dergleichen zu kämpfen gehabt. Daher sollte einen das auch nicht wirklich aus der Bahn werfen. Ich sehe das so wie Sorae, das Leben geht weiter, daher sollte man nicht an der Vergangenheit festhalten und sich mit Dingen beschäftigen und ihnen nachtrauern, die man eh nicht ändern kann.