Panik bekommen, wenn unterwegs Handyakku leer geht?
Mein Freund war vor kurzem mit dem Zug unterwegs, wobei er eine längere und weite Strecke zu fahren hatte. Er wollte dann mit dem letzten Zug zurück fahren und sollte dann unterwegs auch noch umsteigen, so dass er dann gegen ein Uhr nachts zu Hause wäre. Das war die letzte Verbindung und mein Freund sollte drei Stunden unterwegs sein. Allerdings ist ihm recht früh der Handyakku leer gegangen. Dummerweise gab es dann auch noch Probleme mit der Bahn, weshalb mein Freund mit zwei Stunden Verspätung und um zwei Uhr nachts erst in der Stadt war, wo er umsteigen müsste. Den Anschlusszug hatte er jedoch verpasst, so dass er sich ein Taxi nehmen musste, um die restlichen dreißig Kilometer zu fahren. Da er kaum Bargeld dabei hatte, war das gar nicht so einfach, wobei er Glück hatte und sich mit anderen Menschen die Fahrtkosten teilen konnte, die den gleichen Weg hatten.
Mein Freund hat die ganze Situation völlig lässig gesehen, abgesehen davon, dass er genervt wegen der Verspätung war. Ansonsten hatte er jedoch keine Angst bekommen, nicht mehr nach Hause zu kommen. Ehrlich gesagt kann ich mir das bei mir absolut nicht vorstellen, da das mein absolutes Horrorszenario wäre. Ich bekomme allgemein schon immer Panik, dass mein Handyakku unterwegs leer gehen könnte und es dann wieder Probleme mit der Bahn gibt, aber bei so einer weiten Strecke, mitten in der Nacht und mit wenig Bargeld würde ich durchdrehen.
Bei uns gibt es leider ständig Zugausfälle und Verspätungen und es kam bisher auch schon einige Male vor, dass ich meine Eltern von unterwegs anrufen musste, damit sie mich abholen konnten, da ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr weiter kam. Von daher achte ich immer ganz penibel darauf, dass mein Akku unterwegs nicht leer geht und meistens habe ich sogar ein Ladegerät zur Sicherheit dabei. Und sobald ich nur noch dreißig Prozent Akku habe, bekomme ich ein mulmiges Gefühl.
Bekommt ihr auch Panik, wenn unterwegs euer Handyakku leer geht oder macht euch das rein gar nichts aus?
Wow war das jetzt notwendig die ganze Reisegeschichte zu schreiben, nur um zu fragen ob man panisch wird wenn der Akku leer ist?
Im ersten Moment kotzt es mich immer an, wenn der Akku leer ist, dann denke ich mir ach vor wenigen Jahren war das eh nicht normal immer erreichbar zu sein und dann fange ich an es richtig zu genießen. Wir sind alle so süchtig nach Handys, Internet, Social Media etc. das wir das gar nicht mehr so richtig mitkriegen.
Wie hat die Menschheit bloß so lange überlebt, ganz ohne Handys? Klar ist es unter Umständen blöd wenn der Akku leer ist und unter Umständen ist dann irgendwas auch mit mehr Umständen verbunden, wenn man kein Handy hat. Aber das passiert eben mal, irgendwie finde ich mich schon zurecht, ich bin ja nicht dumm.
In deiner Geschichte verstehe ich aber nicht, was ein voller Akku an der Situation geändert hätte. Wäre der Zug dann pünktlicher gewesen? Natürlich nicht. Und über Ausfälle und Alternativen wird man doch von den Zugbegleitern informiert oder kann sich am Bahnhof erkundigen. Und Eltern kann man auch von öffentlichen Telefonen am Bahnhof anrufen.
Oder bezieht sich deine Panik auf die Tatsache, dass du so abhängig von deinem Handy bist, dass du dich ohne nicht komplett fühlst? Das scheint inzwischen ja ein weit verbreitetes Phänomen zu sein, dass sich die Süchtigen total einsam und deprimiert fühlen, wenn sie von den Banalitäten ihrer Facebook "Freunde" abgeschnitten sind.
Am besten kaufst du dir eine Powerbank, das ist eine Art Akku von dem aus der Akku von Handys, Tablets, Kameras und so weiter geladen werden kann. Damit sollten deine 30 Prozent Akkuladung Panikanfälle der Vergangenheit angehören. Oder noch besser - kauf dir zwei, dann bist du auf der sicheren Seite und vermeidest die Panikattacke, die eine leere Powerbank auslösen würde.
@Cloudy24: Ein voller Akku hätte durchaus etwas an der Situation ändern können. So hätte mein Freund mich anrufen können und fragen können, ob er bei mir schlafen kann, da ich eben auf der Strecke wohne, die mein Freund gefahren ist. So hat er es sich aber nicht getraut, um zwei Uhr nachts bei mir zu Hause meine Eltern aus dem Bett zu klingeln. Außerdem hätte er sonst auch seinen Bruder anrufen können, der ihn hätte mit dem Auto abholen können.
Münztelefone hat es bei uns in der Gegend übrigens gar keine und wenn man kaum Bargeld dabei hat, dann kann man sich normalerweise auch so eine Taxifahrt nicht leisten. Da ist man dann schon ziemlich aufgeschmissen, zumal man von dem anderen Ort wirklich absolut nicht mehr wegkommt und bis zum nächsten Zug um sechs Uhr morgens warten müsste. Und das wäre in der Tat schrecklich gewesen. Oder siehst du das anders?
Und ich fühle mich ohne mein Smartphone übrigens durchaus vollständig. Nur ist es mir leider schon einige Male passiert dass ich spät am Abend in einem "Kuhdorf" stecken geblieben bin, wo es keine weiteren öffentlichen Verkehrsmittel bis zum nächsten Morgen gab. Und da ist ein bisschen Angst ohne Smartphone dazustehen durchaus berechtigt. Oder siehst du das anders?
Ja, ich sehe das tatsächlich anders, weil ich wahrscheinlich einfach schon mehr rum gekommen bin als du. Wenn ich eine Möglichkeit zum telefonieren gebraucht habe, habe ich bisher immer eine gefunden, zur Not habe ich eben Privatleute gefragt und zur Not habe ich das mit Händen und Füßen erklärt, wenn ich die lokale Sprache nicht gesprochen habe.
Und ich fände es auch nicht ganz schrecklich, wenn ich irgendwo ungeplant die Nacht verbringen muss. Das ist mir schon mehrmals passiert, sogar mal mitten in Deutschland, weil bei Schnee Bäume auf die Gleise gefallen sind und weil ich bei dem Wetter natürlich keinem zumuten wollte über hundert Kilometer zu fahren um mich abzuholen. Das ist ärgerlich, passiert aber eben mal. Kein Grund zur Panik.
Und die Menschheit hat sehr lange ohne Smartphone überlebt und in der Zeit vor der Erfindung des Handys gab es sicher auch schon Leute, die in einem Kuhdorf gelandet sind, wo sie erst mal nicht mehr weg gekommen sind. Da die das überlebt haben und eine Lösung für ihre Situation gefunden haben würde ich in der gleichen Situation sicher auch eine finden.
Ich hatte das Problem auch mal, dass ich im Schnee mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr weiter kam und natürlich in dem Moment der Akku von meinem Handy leer war. Das war schon ärgerlich, weil ich eben dringend bei der Arbeit anrufen musste, weil es klar war, dass ich mich massiv verspäten würde. Aber irgendwie bin ich doch noch immer zurecht gekommen und das bin ich auch schon, als es noch gar keine Handys gab, bzw. man sich diese als Normalsterblicher nicht leisten konnte. Panik bekomme ich in der Situation also nicht so schnell.
Wenn ich unterwegs bin und zum Beispiel in ein anderes Land reise, dann möchte ich gerne einen vollen Handyakku haben, da ich mich sonst auch unwohl fühle. Wenn ich nicht alleine unterwegs bin, dann brauche ich mein Smartphone nicht, aber wenn ich alleine bin, dann fühle ich mich mit diesem Gerät einfach viel sicherer.
Ich kenne so eine Angst ehrlich gesagt überhaupt nicht. Denn mittlerweile gibt es doch Powerbanks ohne Ende und ich gehe nie ohne voll aufgeladene Powerbank aus dem Haus. So eine aufgeladene Powerbank übersteht bei mir 2,5 komplette Ladezyklen, sodass mein Akku ruhig leer gehen dürfte, es wäre mir egal und würde mich nicht beeinflussen.
Aber selbst wenn der Akku voll gewesen wäre, ist das doch keine Garantie, dass man auch jemanden erreichen wird. In der Bahn gibt es oft Funklöcher, sodass man nicht immer jemanden erreichen kann und ich kenne viele Menschen, die dann zur Schlafenszeit das Smartphone ausschalten oder auf lautlos schalten, sodass ein Anruf auch nicht wirklich was bringen würde.
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