Wie Kinder am besten vor einer Essstörung schützen?
Ich würde gerne meine Kinder vor einer Essstörung schützen, da ich selber drunter leide. Aber wie mache ich das nur? Die Kinder essen nur gesunde Lebensmittel und ich koche frisch und ausgewogen. Jedoch weiß ich, dass ich meine Kinder nicht heilen kann, wenn sie erste Symptome zeigen. Man ist ja dann sehr stur und zeigt keine Einsicht. Die Angst in mir wird immer größer, ich brauche dringend einen Rat.
Da kann dir hier im Forum keiner helfen und ich kann da nur sagen, dass man vorsichtig mit irgendwelchen Tipps sein sollte. Vor allem, weil du ja auch noch sehr jung zu sein scheinst, wenn du noch in die Schule gehst und erst überlegst, was du beruflich machen willst, wie du hier geschrieben hast Hilfen um sich für einen Beruf zu entscheiden.
Suche dir bitte professionelle Hilfe. Für dich bei einem Psychologen und für die Kinder beim Jugendamt. Denn dort kannst du vielleicht eine Familienhilfe bekommen, die dir auch zeigt, wie man kocht und was die Kinder benötigen.
Einen 100%igen Schutz kann man nie garantieren, und da viele psychische Erkrankungen Einflüssen aus der Genetik und dem Modelllernen unterliegen, ist deine Besorgnis sicherlich nicht gänzlich unbegründet. Vorbeugen kann man dem Risiko zunächst einmal durch eine fachkundige Aufklärung über gesunde und ausgewogene Ernährung, am besten durch einen ausgebildeten Experten, und durch die Sicherstellung eines ausreichenden Tagesbedarfs in Form von regelmäßigen Mahlzeiten mit angemessenen Portionen. Es gibt ja Ernährungsrichtlinien der WHO, an denen man sich dafür orientieren kann, und hier kann auch ein Ernährungsberater unterstützen.
Je nachdem, wie alt die Kinder sind, finde ich ab einem ausreichenden kognitiven Leistungsniveau auch eine Psychoedukation über die Entstehung, die Symptomatik und die Folgeerscheinungen von Esstörungen sehr wichtig. Gerade, wenn das Risiko in der Familie vorherrscht, sollte man dieses meiner Meinung nach nicht totschweigen und hoffen, dass sich das Fass nie öffnet, sondern offen und ehrlich damit umgehen und Verständnis und Sensibilisierung dafür fördern. Wenn du aufgrund deiner Erkrankung selber Psychotherapie in Anspruch nimmst, kannst du gegebenenfalls im Verlauf mal ein Familiengespräch anfragen oder dir bei deinem Therapeuten Tipps zum Umgang mit der Störung im Alltag einholen. Falls du nicht in Behandlung bist, sind für den Anfang vielleicht Elternratgeber aus der Fachliteratur eine erste Anlaufstelle.
In jedem Fall kann ich mich aber nur dem anschließen, was Diamante bereits empfohlen hat, und dich auf Fachmänner und -frauen des Gebiets verweisen. Mit einer Essstörung, insbesondere im Kindes- und Jugendalter, ist nicht zu spaßen, und je früher eine leitliniengerechte Intervention erfolgt, desto besser ist das für den betroffenen Nachwuchs.
Ich denke, dass es schwierig ist, seine Kinder da wirklich zu schützen. Sicherlich ist es nachvollziehbar, dass man sie davor bewahren möchte. Gerade, wenn man als Mutter selbst unter einer Essstörung leidet. An deiner Stelle hätte ich da auch Angst, dass die Kinder meine Probleme mitbekommen und das so vielleicht irgendwann übernehmen könnten.
Daher würde ich dir auch raten, dass du dir da professionelle Hilfe suchst und dich beraten lässt, wie du dich da deinen Kindern gegenüber am besten verhältst. Vielleicht bist du ja sogar wegen deiner Essstörung in Behandlung und kannst mit deinem Therapeuten über deine Sorge sprechen und dir Tipps geben lassen.
Ich denke mal du hast dir schon Hilfe gesucht für deine Essstörung und die Person kann dir auch helfen bei denn Problemen mit deinen Kindern. Du kochst frisch und gesund, ich sehe da eher kein Problem. Natürlich hast du Angst, dass deine Kinder auch Probleme bekommen, von denen du weißt wie schlimm sie sind. Es ist ganz normal die eigenen Kinder schützen zu wollen. Du weißt wie man sich ernährt oder sich ernähren sollte, also geh offen mit dem um was du erlebt hast. Je nach dem wie alt sie sind, kannst du das auch mit ihnen besprechen.
Ob jemand "frisch und gesund kocht", hat doch nichts damit zu tun, eine Ess-Störung zu entwickeln. Ich kann zwar den Zwang verstehen, sich einzureden, dass nur "die anderen" von so etwas betroffen sein können, weil man selber eine gute Mutter ist und immer gesund kocht. Aber die Betroffenen hungern sich ja im Extremfall nicht zu Tode oder ruinieren sonstwie ihre Gesundheit, weil ihnen das gesunde Essen, das Mama daheim kocht, nicht schmeckt.
Die Art des Essens ist da noch das geringste Problem. Es gibt sogar Leute, die in eine Ess-Störung rutschen, weil sie sich so "frisch und gesund" wie möglich ernähren wollen und dann irgendwann bei selbst gezogenem Löwenzahn und Apfelessig landen, weil in jedem Lebensmittel irgend etwas "Böses" enthalten ist. Auch habe ich gelesen, dass es ein gestörtes Essverhalten sogar fördert, wenn Kinder das Essen moralisch aufgeladen bekommen. Sprich, dass Nahrungsmittel nicht nur in "gesund" und "ungesund" aufgeteilt werden, sondern buchstäblich in "gut" und "böse".
Wer also von klein auf vermittelt bekommt, dass bestimmte Nahrungsmittel moralisch schlecht sind und dass auch die Eltern mit Ernährungstrends und Schönheitsidealen kämpfen, ist also logischerweise eher anfällig für Essstörungen. Viele Kinder müssen sich ja schon vor der Pubertät anhören, dass sie zu dick sind und erleben, wie Mama vor dem Spiegel auf und ab springt und sich selber verspricht, nie wieder etwas Süßes zu essen. Da wird man doch ganz automatisch gestört.
Ich denke, dass es eher hilfreich ist, eine entspannte Haltung zum Essen einzunehmen und weder um die frische und gesunde Ernährung noch um die leckeren ungesunden Sachen von Burger bis Eisbecher einen Riesenterz zu machen. So pegelt sich die Ernährung bei gesunden Menschen normalerweise ganz von alleine ein. Der Nachteil ist eben, dass Töchterchen nicht in Kleidergröße 32 passt und im Restaurant auch mal ein Schnitzel bestellt, wenn sie Lust darauf hat.
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