Werden natürliche Verhütungsmittel verheimlicht?
Eine Bekannte von mir kommt aus Südamerika. Sie kennt sich dort auch ein wenig mit den Ureinwohnern aus, da sowas dort natürlich auch behandelt wird. Viele der indigenen Völker Südamerikas hatten ihre eigenen Verhütungsmittel. So wurden Samen von bestimmten Pflanzen gegessen oder bestimmte Kräuter verarbeitet. Bei regelmäßiger Einnahme war man unfruchtbar und konnte so eine gute Geburtenkontrolle betrieben.
Leider wird nur wenig an solchen Möglichkeiten geforscht. Die Pharmaindustrie ist sehr mächtig und verdient sehr viel Geld an der Pille. Daher geht auch unter, welche natürlichen Verhütungsmittel es früher gegeben hat und ob diese vielleicht eine gesündere Alternative wären.
Denkt ihr das natürliche Verhütungsmittel auch bewusst verschwiegen werden und daran nicht weiter geforscht wird, weil die Pharmaindustrie einfach zu große Gewinne mit der Pille macht und eine zu große Macht hat? Oder waren diese Verhütungsmittel einfach nicht so zuverlässig, wie die Mittel die man heute hat?
Du benötigst doch keine hier unbekannten Mittel aus anderen Ländern. Hier problemlos mögliche Methoden sind doch auch nicht gefragt. Dabei ist es sehr einfach an die entsprechenden Informationen zu kommen und die verschiedenen Methoden zu vergleichen.
Aber die Pille ist praktisch, in jungen Jahren kostenlos und soll schön machen. Damit ist das Thema dann eben durch. Wenn es mehr Nachfrage geben würde, würde sich auch die Industrie bewegen. Aber warum soll sie an etwas forschen, was kaum jemanden interessiert?
Das wurde bestimmt schon mal irgendwo wissenschaftlich aufgegriffen. Wenn Du mal bei Google Scholar nach "natural birth control" usw. suchst, da gibt es schon einiges, es ist nur nicht so bekannt. Es mag ein Randgebiet der Forschung sein, aber unbekannt ist es nicht.
Ich denke aber, dass auch solche natürlichen Mittel ihre Grenzen haben. Denn wenn das Mittel unfruchtbar macht, dann muss es ja auf den Hormonhaushalt wirken. Und wenn sie die Hormone beeinflussen, dann werden sie auch Nebenwirkungen haben. Nur weil etwas pflanzlich ist, muss es nicht schonender sein.
Du kannst ja auch verhüten, ohne überhaupt etwas einzunehmen. Moderne Zykluscomputer haben einen Pearl Index von 0,7. Damit hat man die Sicherheit der Pille, Spirale oder der Dreimonatsspritze ohne irgendwas am eigenen Körper zu manipulieren.
Auch bei den Kosten kann man nicht meckern. Nutzt man so ein Gerät tatsächlich den größten Teil der fruchtbaren Jahre, kostet die Verhütung etwa 15 Euro pro Jahr plus die Kondome an fruchtbaren Tagen. Dazu weiß man, wann es gut für eine Schwangerschaft aussieht. Sogar die Wahrscheinlichkeit für das Geschlecht lässt sich beeinflussen.
Männer können einfach mit heißem Wasser verhüten. Das funktioniert sehr gut, kostet fast nichts und lässt sich einfach wieder absetzen. Wer eine einfache Lösung sucht, der kann sie haben. Aber es interessiert eben nur wenige.
Was hat denn das mit verheimlichen zu tun? Es gibt das Internet, jeder kann sich die Informationen schnell und einfach besorgen, die er haben möchte. Wenn man es nicht tut, weil man andere Methoden vorzieht, weil sie bequemer sind oder schneller verfügbar, dann hat das doch nichts mit Heimlichtuerei zu tun, sondern eher damit, weil die Nutzer selbst zu faul sind sich mit diesen natürlichen Methoden auseinanderzusetzen.
Ich denke auch, dass die Nachfrage eher den Markt bestimmt. Vielleicht ist es zu aufwendig, da Forschung zu betreiben, wenn am Ende doch kaum jemand Interesse daran hat, mit solchen natürlichen Mitteln zu verhüten. Außerdem muss man ja auch heraus finden, wie sicher diese Mittel dann sind und das kostet sicher Zeit und auch vor allem Geld.
Natürlich ist nicht immer besser. Tollkirsche, Schierling und Seidelbast sind total natürliche Pflanzen, und wenn man sich daraus einen Tee macht, ist man trotzdem tot. Und auch Beeren und Samen, die sich irgendwelche Ureinwohner aus Mangel an Alternativen zur Verhütung reingezogen haben, sind garantiert nicht nebenwirkungsfrei, was nur wahrscheinlich nicht so sehr auffällt, wenn die Leute sowieso eine niedrige Lebenserwartung haben und die meisten keine 60 Jahre alt werden.
Man merkt, ich finde es schon reichlich dämlich, zu glauben, nur weil ein Mittel nicht aus dem Labor, sondern vom Baum kommt, sei es viel besser für die Gesundheit und würde der Bevölkerung nur deswegen vorenthalten, weil manche Leute Spaß daran haben, uns beim Dahinsiechen zuzuschauen. Verdächtig fände ich es, wenn besagte südamerikanischen Naturvölkchen mit ihren Früchten und Pfeilgiftfröschen gesünder und langlebiger wären als wir, und danach sieht es wahrhaftig nicht aus.
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