Helfen Affirmationen Ziele im Leben zu erreichen?

Ich habe mich neulich ein wenig mit Affirmationen und Autosuggestion befasst, die helfen sollen, Ziele im Leben zu erreichen. Hier gibt es eine gute Erklärung, wie Affirmationen wirken oder funktionieren sollen. Aber ich kann mir nicht so ganz vorstellen, dass es mir irgendwie helfen soll, jeden Tag eine Stunde „Ich bin ein glücklicher Mensch und ich fühle mich reich“ oder ähnliche Sinnsprüche vor mich her zu murmeln. Wirklich seriöse und nachvollziehbare Quellen finde ich praktisch nicht. Hat jemand von Euch Erfahrung mit diesem Thema sammeln können? Was habt ihr mit dieser Methode schon erreicht?

Ich habe auch meine Probleme mir vorzustellen, dass es funktioniert und ich mir alles was ich will einfach herbeiaffimieren kann. Und vermutlich habe ich es deshalb niemals längerfristig durchgezogen.

Dabei habe ich mehrmals bei Selbstversuchen bereits nach kurzer Zeit Erfolge festgestellt. Vielleicht führte dies dann manchmal auch dazu, dass ich eben nicht weitergemacht habe.

Wenn du dich reich fühlst, dann wirst du vermutlich deinen Besitz und deinen Reichtum auch zu schätzen wissen und besser darauf achten. Wenn du dich mit den Aufnahmeregeln von Clubs für Reiche befasst, wird dies wahrscheinlich eine bessere Wirkung auf dich haben, als wenn du dir einredest arm zu sein und die Ausgabezeiten der Tafel-Essensverteilung lernst. Wenn du zu einem Tag der offenen Tür zu einem Lions Club (fiktiv als Beispiel, ich weiß nicht einmal, ob Lions Clubs so etwas bieten) gehst, wirst du dort anderen Menschen begegnen als wenn du zu den Tafeln gehst. Und solche "Kleinigkeiten" machen oft einen Unterschied. Und natürlich ist mir auch klar, dass man auch im Lions Club Hochstapler treffen kann oder Menschen, die einem selbst eher schaden und bei den Tafeln auch seinen Traumpartner, seinem neuen Geschäftspartner/Chef, etc. treffen.

Du musst auch nichts vor dir hermurmeln denke ich. Wenn es dir lieber ist, die für dich passende Affirmation zu singen, zu zeichnen/malen oder aufzuschreiben, dann schadet dies meiner Meinung nach überhaupt nicht. Wichtiger ist es vielmehr, dass man regelmäßig an seinem Weg festhält und ihn weiter geht. Und dabei das große Ziel- die Affirmationen- mitzunehmen.

Ich finde es jedoch besser, wenn man genauer formuliert. Anstatt "ich bin reich" könnte man zum Beispiel "ich verdiene 3000 Euro netto im Monat und habe ein Vermögen von mehr als einer halben Millionen" formulieren- bzw. das für sich passende. Ich finde schon die Vorstellung schwer herauszufinden, wie das Leben dann wäre und wie viel wovon ich wirklich in welcher Form haben möchte- und was ich dafür tun muss.

Bei allen mir vorstellbaren Affirmationen ist dann der Weg ziemlich klar und eindeutig. Wenn ich schlank sein will, muss ich Gewicht reduzieren. Gedanken daran die Nahrungsmittelindustrie zu verklagen, weil sie Zucker überall reinmischt, bringen mich meinem Gewichtsziel nicht näher. Ebenso wenig wie Ausreden und Erklärungen. Stattdessen denke ich sollte bei so einer Affimartion dann herausfinden, wie man sein Ziel erreicht und die Abnehmwege gehen. Und bei Geld, Gesundheit, Familie, Freizeit, Sport und allen anderen Zielen funktioniert das ebenso. Das glaube ich irgendwie doch schon.

Ich denke, dass man so gut wie alles erreichen kann, wenn man nur lange genug daran glaubt. Und wenn man glaubt, dass etwas funktioniert, dann wird man auch so lange darum kämpfen, bis es klappt. Hat man aber kein Vertrauen, dass es funktioniert, so kann es niemals klappen.

Menschen, die negativ denken, sind nicht selten unglücklich, weil ihnen alles im Leben schief geht. Warum? Weil sie es sich selber prophezeien. Sie gehen schon mit der falschen Ausstrahlung durchs Leben, treffen deshalb die falschen Leute und geraten deshalb in falsche Situationen hinein.

Menschen die aber positiv denken und daran glauben, dass sie ihre Ziele verwirklichen können, arbeiten auch darauf hin, glauben daran und die meisten haben tatsächlich Erfolg damit, das ist eine Tatsache. Ich denke nicht, dass man täglich eine Stunde hinsitzen sollte und darüber nachdenken, was man alles möchte, sondern man sollte jeden Tag, jede Sekunde bewusst leben und sich überlegen, wie man glücklich sein kann und das Leben genießen kann.

Ich sehe das so wie nordseekrabbe. Viele Menschen unterschätzen den Effekt der sich selbst erfüllenden Prophezeiung gewaltig und wundern sich dann, dass die pessimistischen Gedanken und Prognosen dann alle wahr werden. Man fühlt sich bestätigt und wird noch pessimistischer. Ich war früher ein ziemlicher Vollzeit-Pessimist, aber seid ich meine Einstellung geändert habe und vieles nun positiv und optimistisch interpretiere - gerade in Bezug auf den Alltag - dann geht es mir selbst besser. Ich stresse mich deutlich weniger, bin entspannter und zufriedener.

Ich sitze hier wie so oft zwischen den Stühlen, weil es eben auch Grauzonen gibt. Beispielsweise kann ich noch so viele positive Affirmationen murmeln (oder malen oder tanzen...), aus mir wird keine Ballerina oder UN-Vorsitzende oder was es an "Träumen" sonst noch so gibt. Ohne die entsprechenden Voraussetzungen in der Realität fährt man auch mit dieser Methode an die Wand.

Andererseits bin ich aus eigener Erfahrung durchaus der Meinung, dass man generell nur erreichen kann, woran man glaubt. Wenn man auch nur der Meinung ist, dass man etwas schaffen könnte, geht man ganz anders an ein Vorhaben heran als wenn man insgeheim der Überzeugung ist, dass die Sache sowieso in die Hose geht. Selbst in Liebesdingen hat man beispielsweise eine ganz andere Ausstrahlung, wenn man nicht krampft und klammert und mit Gewalt versucht, jemanden abzubekommen, welche wiederum ansprechend auf die Zielgruppe wirkt.

Außerdem halte ich es jenseits von allem Esoterik-Gedöns für relativ normal, dass man sich in stressigen Situationen auch selber gut zuredet. Ich bin auch schon oft vor Prüfungen und ähnlichem vor dem Spiegel gestanden, und habe mir versichert, dass ich das hinkriege. Wenn man positive Selbstgespräche als "Affirmationen" bezeichnen möchte, bitte.

Ich habe mich auch schon mit diesem Thema beschäftigt und glaube definitiv daran. Für mich haben entsprechende Rituale mein Leben sogar sehr verändert, weil ich einfach viel glücklicher bin. Dabei geht es nicht nur darum, sich seine Ziele aufzusagen, sondern auch dankbar über das zu sein was man schon hat. Es ist in meinen Augen eine Lebenseinstellung, die allerdings nicht so leicht zu erlernen ist und an der ich auch immer noch arbeite.

Lange Zeit hatte ich viele Ängste vor der Zukunft und habe immer negativ gedacht. In meinem Umfeld geht es fast allen Menschen genauso. Nachdem ich einige Bücher zu dem Thema gelesen hatte, fing ich an, jeden Tag über eine Sache bewusst dankbar zu sein und jeden Tag eine Affirmation aufzusagen. Ich muss sagen, dass das bei mir dazu geführt hat, dass ich mir einfach viel mehr zutraue, da ich positiver an die Sache herangehe. Wenn man positiv an etwas herangeht oder überhaupt erst den Mut findet es zu tun, führt das wiederum dazu, dass man mehr erreicht.

Natürlich darf man davon keine Wunder erwarten und dass sich von heute auf morgen vielleicht alles ändern wird. Viel mehr geht es darum, sich überhaupt erstmal mit den eigenen Wünschen auseinanderzusetzen und wieder mehr an uns selbst zu glauben. Mir ist aufgefallen, dass fast alle Menschen negativ durchs Leben gehen und dadurch unzufrieden werden und das steckt natürlich an und bekommt man auch mehr oder weniger durch Erziehung mit. Entsprechende Rituale können diese Gewohnheiten auflösen und so langfristig auch zu mehr Erfolg verhelfen.