Wird die Spieleindustrie immer gieriger?
Früher war es so, dass wenn man sich ein Spiel gekauft hat, man dann entsprechend einmal Geld ausgab und hatte dann seinen Spielspaß. Wollte der Hersteller dann noch Inhalte hinzufügen, dann gab es dafür ein Addon oder einen kostenlosen Patch wenn man am PC gespielt hat.
Heutzutage kauft man sich ein Spiel und häufig werden schon vorher Addons oder herunterladbare Inhalte angekündigt. So zum Beispiel bei Dragonball Xenoverse, wo von Anfang an DLCs zur Verfügung standen sowie ein Season Pass, der einem erlaubt alle DLCs die noch kommen, kostenfrei herunterzuladen nach einer einmaligen Ausgabe.
Nun sehe ich auch Devil May Cry 4 bei Steam, welches nun in einer Special Edition kommen soll. Dafür sind dann drei neue Charaktere enthalten sowie ein neuer Schwierigkeitsgrad. Capcom lässt sich dies mit 24,99 vergüten nachdem es das originale Spiel für unter 10 Euro gibt. Grafisch verändert sich nichts, das heißt die Anpassungen sind im Prinzip minimal. Trotzdem wird die Kuh erneut gemolken.
Ich kann dieses Verhalten nicht gut heißen. Es wird ein Spiel genommen was immer noch gerne gespielt und nicht mal alt oder verbesserungswürdig ist, dazu werden Features gepackt die nicht unbedingt notwendig sind und dafür wird dann fast die dreifache Summe des normalen Titels genommen, der auch bei Steam erhältlich ist. In meinen Augen ist das nicht kundenorientiert sondern gierig. Obwohl Spieleunternehmen natürlich profitorientiert sind empfinde ich es als sehr grenzwertig Spiele immer wieder zu verwursten, als "Special Edition" rauszubringen und DLCs von Anfang an einzuplanen - In meinen Augen ist das schon sehr offensichtliche Profitgeilheit.
Ich habe kein Problem mit HD-Remakes bei Titeln wo wirklich eine sichtbare Verbesserung eintritt. So habe ich bei Metal Gear Solid oder Devil May Cry zugegriffen, weil ich mehrere Titel auf einem Datenträger in verbesserter Grafik und mit Bonusfeatures habe - So spare ich Platz und habe was schönes anzusehen für nicht allzuviel Geld. Das sind mehrere Vorteile. Aber bei solchen Sachen wie Devil May Cry 4 hört dann doch etwas der Spaß auf für mich.
Findet Ihr auch, dass die Spieleindustrie etwas zu viel mit DLCs und Remakes um sich schmeißt und vielleicht doch lieber wieder herkömmlich der Handlungsweise "Kauf ein Spiel, hab ein Spiel." folgen sollte?
Ja, das kann gut sein. Früher gab es DLCs gar nicht erst oder zumindest nur selten. Meiner Meinung nach existiert das aber auch erst, seitdem die ganzen Spiele auch Online downloadbar sind, in Steam, Origin oder Ähnliches. Damals hat man ja einfach nur CD's ins Laufwerk geschoben und hat dann ein Spiel gespielt. Ich würde jetzt nicht unbedingt behaupten, dass die Hersteller nur auf das Geld aus sind, denn das sind sie meiner Ansicht nach schon immer gewesen. Solange die Leute die DLC's kaufen ist das für die Anbieter doch ein ganz beachtlicher Nebenverdienst.
Ich bin kein großer Fan von DLC's wenn ich ehrlich bin. Vor allem wenn dann laufend neue DLC's erscheinen. Ich meine, für mich fühlt es sich dann so an, als ob ich ein halbfertiges Spiel gekauft habe und für neue Inhalte immer wieder nachzahlen muss. Auf Dauer kann dies dann wirklich ziemlich teuer werden. Vor allem wenn die DLC's preislich nicht gerade billig sind. An sich zahle ich dann viel lieber mehr für das Spiel als danach im nachhinein immer wieder nachzahlen zu müssen, dies summiert sich letzten Endes dann doch zu einer schönen Summe.
Ich finde DLC's und Remakes eigentlich nicht schlimm, manche Entwickler bieten DLC's beispielsweise sogar kostenlos an. Aber man sollte jetzt nicht übertreiben und wirklich die ganze Zeit neue Inhalte raus bringen, und dann erwarten, dass jeder diese auch kauft. Bei manchen Spielen fühlt es sich wirklich so an, als ob man ein halbfertiges Spiel gekauft hat. Und Remakes sind auch eine schöne Sache, vor allem wenn man gut sichtbare Verbesserungen sieht, und meistens sind dann auch schöne Bonusinhalte verfügbar.
Mir erschließt sich nicht, was das ausgerechnet mit der Spieleindustrie zu tun haben soll. Seien wir ehrlich: die Kuh (also der Bürger) wird so lange gemolken wie eben Milch (Geld) gegeben wird. Dass die Industrie ständig versucht, den Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen ist doch beim besten Willen keine Überraschung mehr und gar nicht ungewöhnlich. Da aber direkt die Spieleindustrie als besonders schlimm darzustellen ist in meinen Augen nur ein Zeichen von Kurzsichtigkeit und mangelndem kritischen Reflektionsvermögen.
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