Im Winter Angst als Beifahrer- was tun?
Ich möchte heute mal ein Problem von mir schildern und fragen, was ich da machen kann. Mein Partner und ich hatten bei Glätte einen Autounfall. Dabei konnte mein Partner nichts machen. Er ist damals nur losgefahren und dann kam eine Fläche, sie absolut glatt war und dann sind wir gegen einen Laternenmast gefahren. Man muss dazu sagen, dass wir selbst beim Aussteigen uns noch am Auto festhalten mussten, weil es so glatt war.
Nun habe ich jedes Mal Angst, wenn es im Winter schneit oder es glatt wird und ich im Auto sitze. Ich vertraue meinen Partner absolut und ich weiß auch, dass er ein guter Autofahrer ist, das ist nicht das Problem. Ich selber fahre im Winter gar nicht, weil das Ganze noch vor meiner Führerscheinprüfung passiert war. Das Problem habe ich also schon ein paar Jahre und es wird nicht weniger.
Schon als Kind hatte ich aber ein ungutes Gefühl bei Glätte und auch bei Schnee. Nur habe ich mich da leicht ablenken lassen. Heute kann ich das nicht mehr so. Am Liebsten würde ich im Winter nur noch zu Fuß gehen, aber leider geht das nicht immer.
Was kann ich da jetzt machen? Kennt ihr solche Ängste?
Uns ist auch schon mal so ein Unfall durch Glätte passiert, als wir auf einen sehr glatten Parkplatz fahren mussten und in ein anderes Fahrzeug gerutscht sind. Wir mussten uns beim aussteigen ebenfalls am Auto festklammern, weil wir kaum laufen konnten, weil es so glatt war. Ich hatte dadurch aber dann nicht mehr Angst als sonst, bei Schnee und Kälte zu fahren. Wenn ich im Winter das Auto benutzen muss, frage ich vorher immer meinen Partner, ob es glatt ist. Er muss früher als ich aus dem Haus und ist ein guter Autofahrer. Wenn er dann sagt, dass ich langsam fahren oder besser zu Hause bleiben sollte, mache ich das.
Du wirst die Angst nur überwinden, wenn du trotzdem immer wieder ins Auto steigst und eben merkst, dass nichts passiert. Die Angst wird dann irgendwann weniger werden und vielleicht auch ganz verschwinden. Es wäre komplett falsch, wenn du nun im Winter gar nicht mehr ins Auto steigen würdest. Da du ja nur Beifahrer bist, solltest du wenigstens weiter als Beifahrer mit fahren. Wenn du alleine diese Angst nicht bewältigen kannst solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Ein Therapeut oder Psychologe könnte dich dabei unterstützen und dir Hilfestellungen und Tipps geben.
Am einfachsten wäre es, darauf zu vertrauen, dass bei einer angemessen Fahrweise nichts mehr passiert, was Dir Angst einflößen kann. Bei jeder Witterung, zu jeder Jahreszeit und auch zu jeder Uhrzeit kann etwas geschehen. Hat man aber einmal eine schlechte Erfahrung gemacht, die scheinbar noch nicht verarbeitet wurde, wird man sich auch davor fürchten, ein zweites Mal diese Erfahrung zu machen. Daher würde ich einfach versuchen, der Angst locker zu begegnen und sich auf die Fahrweise einlassen, das Winterwetter berücksichtigen und vorsichtiger fahren.
Ansonsten kann es vielleicht auch helfen, wenn man gemeinsam ein Fahrsicherheitstraining absolviert. Dort bekommt man an sich auch immer Tipps und auch wieder etwas mehr Sicherheit. Wenn das nicht helfen sollte, ist es zu überlegen, ob man nicht eine Therapie macht, um dieses Unfallerlebnis zu verarbeiten.
Ich habe auch Wetter bedingt auch Unfälle gehabt und dadurch, dass ich jeden Tag fahren muss, ist es das beste, was mir passieren konnte. Auf ein Pferd soll man ja auch wieder steigen, wenn man von dort gefallen ist und so verhält es sich auch bei Autounfällen. Man kann sie nicht immer vermeiden, aber das Risiko minimieren.
Ich bin grundsätzlich ein miserabler Beifahrer und habe immer Angst, dass der andere aus der Kurve fliegt, ein anderes Auto übersieht oder aus anderen Gründen einen Unfall baut. Auch im Sommer habe ich diese Sorgen, aber im Winter natürlich noch viel mehr. Daher fahre ich eigentlich nie mit anderen, sondern lieber mit meinem eigenen Auto.
Mein erster Freund war so ein Spezialist, der auch mal auf einer glatten Fahrbahn, allerdings durch Nässe, Laub und eine Haarnadelkurve verursacht, in den Graben gefahren ist. Uns ist nichts passiert, nur sein Auto war ziemlich kaputt. Dennoch vertraue ich seitdem anderen Autofahrern nicht und ich glaube auch immer, dass sie das Tempo falsch einschätzen – und zwar auch dann, wenn ich an der selben Stelle unter gleichen Bedingungen selbst vielleicht sogar schneller fahren würde.
Vielleicht solltest du dir einfach angewöhnen, auch im Winter mit dem Auto zu fahren. Dadurch dass du es vermeidest, wird deine Angst vermutlich größer werden. Wenn du selbst fährst und dich vorsichtig herantastest, dann wirst du vielleicht ein wenig Vertrauen in das Autofahren zurückgewinnen können, auch im Winter. Und dann wiederum wird es dir vielleicht auch leichter fallen, wenn dein Freund mal fährt. Ich finde es wirklich in den meisten Situationen beruhigender, wenn man sie selbst in der Hand hat und sich nicht auf einen anderen verlassen muss. Auch das von Steph vorgeschlagene Fahrsicherheitstraining finde ich gut. Das macht zusätzlich auch noch Spaß. Das Verhalten des Autos auf Nässe kannst du da zum Beispiel mithilfe von nassen Metallplatten üben, auf denen man dann fährt.
Da hilft nur die Konfrontationstherapie, denn die Vermeidung solcher Situationen fördert nur deine Angst und es kann dann sein, dass du dich nur unnötig in die Angst reinsteigerst. Passieren kann immer was, wobei ich schon über 10 Jahre den Führerschein habe und mir auch bei Glätte noch nie etwas passiert ist. Dann muss man eben vorsichtiger fahren und zwischendurch den Bremstest machen um die Glätte zu erfahren. Ich sehe da kein Problem.
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