Wie würdet ihr reagieren, wenn euer Haus überschwemmt wird?
So gut wie ganz Deutschland kämpft gerade mehr oder weniger mit Überschwemmungen und steigenden Pegelständen. Vielerorts ist es richtig dramatisch mit Evakuierungen und Stromausfällen. Wir wohnen zwar auch an einem Fluss, aber da er normalerweise eher den Namen Bach verdient, ist es halt jetzt ein Fluss. Dramatische Folgen hat es noch nicht. Auch im Garten und Haus haben wir Glück, weil wir ein abschüssiges Grundstück haben. So verwandeln sich die Gemüsebeete nicht in Seen. Unsere Bienen, die zur Zeit auf Rapsfeldern stehen, sind bereits ziemlich umspült. Aber wir stellen sie grundsätzlich auf Holzbalken oder Paletten, damit sie etwas erhöht stehen.
In meinem Elternhaus hatte ich mein Zimmer im Keller. Es ist zwei oder drei Mal vollgelaufen, weil der Garten und der Fensterschacht sehr ungünstig gestaltet waren. Das Grundstück ist nämlich auch abschüssig, aber leider nicht vom Haus weg, sondern auf das Haus zu. Die Feuerwehr mussten wir aber nicht rufen. Wir haben es einfach wieder ausgeschaufelt. Ich habe mich sicher geärgert, aber es war einfach keine hochdramatische Sache.
Ich weiß gar nicht, wie ich heute reagieren würde. Wir würden halt den Keller ausräumen, Waschmaschine und Vorräte nach oben schaffen. Wenn er dann volllaufen will, ist das natürlich nicht schön, aber ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es so große Folgen hätte. Wir haben wirklich einen Keller-Keller, kein Wohnraum-Keller. Also keine Farbe an der Wand, kein Laminat oder ähnliches. Etwas anderes ist es natürlich, wenn das Wasser auch in Wohnräume läuft. Dann gibt es erstens viel mehr zum Wegschaffen und zweitens sind die Räume danach nicht mehr schön oder sogar unbewohnbar. Aber bis in den zweiten Stock wird es schon nicht kommen. Von daher würden wir halt oben leben und unten nach und nach wieder in Ordnung bringen.
Besonders eindrucksvoll fand ich die Lösung des Dresdner Zwingers beim Hochwasser 2002. Die Barock-Gebäude, die eine große Kunstsammlung beheimaten, wurden vorsorglich mit frischem Wasser geflutet. So konnte das dreckige Wasser der Elbe nicht mehr eindringen und es gab wirklich nur Wasserschäden und nicht noch zusätzlich Schlamm und Schmutz. Das erfordert schon sehr viel Mut, wie ich finde. Aber wenn es wirklich sicher ist, dass es überschwemmt wird, ist es eine sehr gute Schadensminimierung. (Im Nachhinein finde ich dazu gar nichts mehr im Internet. Fand das gar nicht statt? Ich hatte das so in Erinnerung.)
Wie ist es bei euch? Diejenigen, die in den derzeitigen Hochwassergebieten wohnen, haben jetzt bestimmt besseres zu tun, als hier zu schreiben. Aber vielleicht wart ihr von einem früherem Hochwasser betroffen? Wie groß waren die Schäden? Wie würdet ihr wohl reagieren, wenn ihr betroffen wärt?
Ich wohne im Süden Sachsen-Anhalts, wo jetzt die Hochwasserkatastrophe aktuell ist. Auch unser Keller steht komplett unter Wasser und die Pumpen laufen Tag und Nacht. Hier oben in der Wohnung ist es zum Glück bisher trocken geblieben. Letztes Mal standen aber auch im Hausflur oben die Pfützen. Solange es aber nicht schlimmer wird, bleiben wir hier und beobachten die Lage. Unser Dorf musste auch nicht evakuiert werden. Der Bach, der durch unser Dorf fließt, hat bisher nur die Wiesen überflutet. Das Wasser, welches unseren Keller überflutet hat, kam vom Hang herunter, an dem unser Haus steht.
Groß etwas tun können wir nicht. Es gibt keine Vorkehrungen, um das Wasser aufzuhalten. Wir haben uns nur Pumpen angeschafft, um unseren Keller eigenständig leer zu bekommen, wenn Hochwasser kommt. Da das bei uns nun schon einmal so schlimm passiert ist, sind wir zumindest darauf vorbereitet und können reagieren.
Ich musste zum Glück noch keine Hochwasserkatastrophe mit erleben, aber früher hätte mich das Hochwasser sicherlich auch nicht gestört. Ich habe früher in einem Mehrfamilienhaus im oberen Stockwerk gewohnt. Vielleicht hätte ich mir dann einen Vorrat an Nahrungsmitteln und Getränken anlegen müssen, wenn das Hochwasser gekommen wäre. Aber dramatisch wäre es für mich jetzt nicht gewesen. Immer hin wäre das Wasser bis in den dritten Stock nicht unbedingt gekommen, sodass ich im Trockenen sitzen würde und ich somit auch keinen Wasserschaden gehabt hätte.
Nun wohne ich aber in einem Zweifamilienhaus und das ausgerechnet auch noch eben erdig, also im unteren Geschoss, sodass eine Hochwasserkatastrophe bei uns nun schwerwiegende Folgen haben würde. Immer hin müsste ich dann drei komplette Kinderzimmer, Schlafzimmer und Wohnzimmer retten, damit das Hochwasser nicht alles kaputtmacht. Zu dem wäre die Wohnung danach auch nicht mehr bewohnbar durch den Wasserschaden. Ich habe auch kein oberes Geschoss, um die ganzen Sachen in Sicherheit zu bringen, sodass ich nun gar nicht wüsste, wohin ich die ganzen Sachen stellen sollte. In unseren Keller kann man bei einer Hochwasserkatastrophe dann ja auch nichts stellen, da es genauso sinnlos wäre dort die Sachen alle unterzustellen, wie, als, wenn ich die Sachen alle in der Wohnung lasse.
Ich denke, wenn wir irgendwann einmal von einer Hochwasserkatastrophe betroffen wären, würde ich versuchen bei Familienmitgliedern, Freunden und Verwandten meine Sachen unterzustellen. Natürlich nur bei Leuten, die etwas weiter oben wohnen und, wo meine Sachen alle geschützt wären. Natürlich könnte ich dann nur das Wichtigste unterbringen. Immer hin habe ich viele Sachen und alle unterzubringen, wäre wirklich ein bisschen schwierig. Zu dem würde ich versuchen für meine Kinder und mich ein sicheres Plätzchen zu finden, was sich auch schwierig gestalten würde. Weshalb ich auch ganz froh darüber bin, dass mir eine Hochwasserkatastrophe bis jetzt erspart geblieben ist.
Aktuell herrscht bei uns auch das Hochwasser. Im Ort selber sieht es wirklich richtig übel aus, aber bei meinem Haus sieht es noch sehr gut aus, wenn ich an die Zustände da unten denke. In dem Fall habe ich das Glück, dass ich so abgelegen auf einem kleinen Plateau wohne. Hier sammelt sich kaum Wasser und wenn, dann läuft es nach unten ins Tal, so dass aktuell nur der Keller etwas unter Wasser steht. Das ganze lässt sich gut kontrollieren, aber es erinnert schon an das Hochwasser von 2002, denn da hatten wir nicht so viel Glück.
Damals habe ich noch in einem anderen Ort zusammen mit meinen Eltern gewohnt. Als wir erkannt haben, dass es auch unser Haus bald überschwemmt werden würde, haben wir damit begonnen den Keller zu räumen. Hier gab es massig Kartoffeln und andere Lebensmittel. Auch unsere ganzen Getränke waren hier unten gelagert. Damals waren wir noch eine größere Familie und jeder konnte einen Teil übernehmen, so dass der Keller schnell geräumt war. Die Heizung konnten wir nur einigermaßen mit Sandsäcken schützen.
Mit der Zeit lief der Keller dann richtig voll und wir waren rund um die Uhr dabei das Wasser heraus zu holen. Mein Onkel hatte auf dem gleichen Grundstück ein Ferienhaus, welches auch unter Wasser stand. Da er aber nicht da war mussten wir auch hier mit anpacken. Auch er hatte einen Keller, der leider hoffnungslos unterging. Die ganzen Möbel und deren Inhalt war dann wirklich reif für die Mülltonne. Es war ein übler Schaden, weil er diesen Keller wirklich sehr gut ausgebaut hat und einen typischen Hobbykeller daraus gemacht hatte. Er hat ihn seitdem nie wieder ausgebaut. Er ist nur noch ein klassischer Keller, in dem man ein paar Geräte abstellt.
Wir zittern zwar auch jedes Mal wenn es wieder zu Hochwasser kommt denn unser Haus liegt mitten zwischen zwei Flüssen. Der eine ist nur eine Straßenbreite von unserem Haus entfernt und der andere nur circa hundert Meter. Aber bisher hatten wir wirklich viel Glück. Während unser Nachbar laufend einen überfluteten Keller hat war bei uns bisher noch nichts. Wir liegen nur ein ganz klein wenig höher und der Fluss ist auf unserer Seite ein wenig tiefer. Obwohl der Nachbar gleich an unser Haus angrenzt. Hier haben wir wirklich Glück.
Selber miterlebt habe ich das Hochwasser bei meinem Onkel. Während er und seine Familie draußen beim Schauen waren das nirgends das Wasser rein kommt war der Keller schon überflutet. Das Wasser kam nämlich von unten durch das Grundwasser. Hier war dann wirklich alles im Keller absolut Müll denn der Keller stand über einen Meter unter Wasser. Sicher bezahlt dann die Versicherung den Schaden, aber man hat ja auch oft persönliche Dinge dort die man einfach nicht ersetzen kann.
Wenn hier mal das Hochwasser droht, dann belächle ich dies meist in dem Wissen, dass höchstens die unter mir wohnenden Nachbarn nasse Füße bekommen, da ich im Dachgeschoss wohne und auch keinen Kellerraum habe. Allerdings finde ich die Vorstellung von Hochwasser im Haus wirklich unheimlich und das wäre für mich mit großer Wahrscheinlichkeit ein Grund, umzuziehen - irgendwo hin, wo Überschwemmungen nahezu ausgeschlossen sind.
Ich wüsste auch gar nicht was ich machen sollte, wenn ich plötzlich Wasser im Keller oder in meiner Wohnung hätte. Ich hätte wohl Angst um meine Tiere und meine Lieblingsmöbel. Was wäre mit der Stromversorgung? Was wäre mit Schimmelbildung? Wie kriegt man das hinterher alles wieder trocken und wo geht man hin, während das Wasser noch fließt? Keine Ahnung, mich würde das alles maßlos überfordern und ich möchte nicht mit den Hochwassergeplagten tauschen.
Die allerschlimmsten Hochwasserkatastrophen gibt es ja in einigen anderen Ländern jedes Jahr, wo auch viele Menschen ihr Leben lassen müssen. Aber auch hier ist es für die betroffenen Menschen sehr schlimm. Jeder der das nicht miterleben muss, kann froh sein. Die Menschen, die nur einen kleinen Teil ihrer persönlichen Sachen retten können und alles andere dem Hochwasser überlassen müssen tun mir sehr leid. Gegen solche Fluten hinter denen eine geballte Kraft steckt, kann niemand ankommen.
Da wo ich wohne, kann weder der in unmittelbarer Nähe liegende See noch die verschiedenen Flüsse Schaden anrichten. Nur sintflutartige Wolkenbrüche würden das Wasser in den Keller laufen lassen. Dieser Stadtteil liegt etwas erhöht. Wären wir davon betroffen, könnten wir auch nichts anderes machen, als versuchen, unsere Habseligkeiten zu retten.
Ich bewundere ehrlich gesagt die Menschen, die in Gegenden leben, in denen es praktisch alle paar Jahre Hochwasser gibt und die sich jedes Mal alles wieder aufbauen und die Schäden beseitigen, in dem Wissen, dass es ganz sicher wieder passiert. Ich würde wahrscheinlich meine Siebensachen packen und wegziehen, aber wenn jeder so denken würde, wäre beispielsweise Passau wahrscheinlich eine Geisterstadt.
Wir haben hier zwar auch einen Fluss, der in den letzten Tagen auch ordentlich Hochwasser hatte, aber da er bei uns hauptsächlich durch den Park fließt, kann das den Menschen kaum schaden. Da trifft es viele Nachbarstädte wesentlich härter. Wenn die Gefahr bestünde, dass mein Haus überflutet wird, würde ich wahrscheinlich nur alle wichtigen Dinge aus dem Keller holen, das sind aber nicht so viele, und dann eben abwarten. Ich wohne oben, meine Füße würden also sicherlich trocken bleiben und wenn man als Mieter einen Vorteil hat, dann den, dass man nicht für die Beseitigung von Schäden am Haus zuständig ist. Damit wäre ich sicher überfordert.
Ich war bisher noch nie von einem Hochwasser betroffen, aber ich denke, ich würde die wichtigsten Sachen möglichst weit oben verstauen oder irgendwo anders hinbringen, sofern das noch möglich ist. Viel anderes bleibt einem ja leider nicht übrig, außer zu hoffen, dass sich der Schaden in Grenzen hält.
Wie soll man darauf schon reagieren? Man muss die Gegenstände retten, die nass geworden sind, den Keller abpumpen, eventuell alles neu aufbauen und das entsorgen, was nicht mehr zu retten ist. Ich habe schon einige Kellerüberschwemmungen selbst miterlebt, aber das war eher dem Standort geschuldet. Wenn man in einem Tal lebt zum Beispiel, dann ist es ja logisch, dass da was passieren kann bei starkem Regen.
Ich persönlich hätte keine Lust auf ständige Überschwemmungen, daher habe ich bei meinem letzten Umzug sehr auf Hochwasserkarten geachtet und die Gegenden konsequent gemieden, in denen häufiger Hochwasser vorkommt. Wir haben jedenfalls Ruhe von solchen Problemen und das finde ich auch sehr gut so. Ich hätte keinen Nerv ständig die Sachen retten zu müssen und da die Natur sich nicht kontrollieren lässt, muss man sich eben mit seinem Verhalten (in meinem Fall mit der Wohnortwahl) anpassen.
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