Zweite Wahl Trauzeugin - würdet ihr euch weniger freuen?

vom 19.05.2015, 14:52 Uhr

Dieses Jahr noch heiratet meine Schwägerin. Sie hat eigentlich gleich gesagt, dass ihre beste Freundin Trauzeugin werden soll. Ich kenne ihre Freundin nicht persönlich, sondern nur von dem, was sie eben so erzählt. Daher wusste ich auch, dass ihre Freundin wirklich schwer krank ist.

Es kam dann irgendwann zur Sprache, dass sie nun auch überlegen würde, wen sie als Trauzeugin nehmen sollte. Sie würde eben zwischen ihrer Freundin und mir überlegen. Das freute mich natürlich schon, weil es ja eine Ehre ist, so eine Aufgabe zu bekommen. Aber gleichzeitig hatte ich dann im Kopf, dass es ihrer Freundin wahrscheinlich schlecht geht, wenn sie mich als Trauzeugin auswählt. Es kam dann auch so, dass sie mich gefragt hat, ob ich diese Aufgabe übernehmen möchte. Ihre Freundin muss immer wieder zu Behandlungen und man weiß nicht, ob sie überhaupt zur Hochzeit kommen kann.

Nun meinte jemand zu mir, ob es für mich blöd wäre, dass ich eigentlich nur die zweite Wahl als Trauzeugin wäre. Aber ich muss sagen, dass ich mich trotzdem gefreut habe, diese Aufgabe zu übernehmen. Mich macht es eher traurig, dass es der Freundin meiner Schwägerin so schlecht geht und sie diesen Job nicht machen kann. Wie würdet ihr das sehen? Würdet ihr euch als zweite Wahl fühlen? Hättet ihr vielleicht sogar abgelehnt Trauzeugin zu werden?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Meiner Meinung nach besteht überhaupt kein Problem, solange man weiß, welchen Status man bei der Braut hat. Du wusstest ja schon immer, dass sie eine beste Freundin hat und dass du diese Position nicht einnimmst. Es war also auch keine Überraschung, dass sie sich ihre beste Freundin als Trauzeugin wünscht. Dass du gleich danach, also auf Platz Zwei, kommst, ist doch schön.

Wirklich schlimm ist die Sache doch nur, wenn sich jemand für die beste Freundin hält und auf diese Weise erfährt, dass es da jemand anderen gibt. Dann ist das natürlich ein Schlag ins Gesicht.

Meine Schwester musste am Tag ihrer Hochzeit eine neue Trauzeugin auswählen, weil ihre eigentliche Trauzeugin einen Tag vorher ins Krankenhaus musste. Sie hatte dann Angst zwischen ihren zwei Schwestern zu wählen und hat ihre zukünftige Schwägerin genommen. Ich war also weder erste noch zweite Wahl. Es hat einen faden Beigeschmack, aber ich verstehe es.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Man kann die Dinge immer positiv oder negativ betrachten. Wenn man es negativ betrachtet, dann sieht man sich als zweite Wahl, aber bei anderer Sichtweise denkt man sich, dass man immerhin direkt nach der besten Freundin auf der Liste steht. Genau so würde ich es in deinem Fall betrachten. Ich hätte dann auch im Hinterkopf, dass es der Freundin so schlecht geht und das würde mich dann natürlich auch weniger freuen.

Aber ich würde mich dann schon freuen, gefragt zu werden, ob ich die Trauzeugin sein möchte. Und natürlich würde ich dann auch nicht absagen, sondern mit Freude zusagen. Sicher gibt es auch andere Konstellationen, bei denen man sich eher als zweite Wahl fühlen kann. Aber in dem beschriebenen Fall wäre das für mich nicht so.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich würde mich an deiner Stelle auch freuen. Immerhin ist es ja wirklich eine spannende Aufgabe und eine Ehre. Dass man da nun zuerst die Freundin fragt, ist meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung und was will sie denn machen, wenn diese ausfällt? Dann braucht man ja einen Ersatz und dieser muss ja nicht automatisch schlechter sein.

Ich denke, dass es trotzdem schön ist, dass sie an dich gedacht hat und vielleicht könnt ihr beide ja auch zusammen etwas für das Paar planen, wenn das gewünscht ist. Denn selbst wenn du nicht zum Einsatz kommst, kannst du dich ja mit einbringen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es ehrlich gesagt albern, wenn man dem Status der Trauzeugin übermäßige Bedeutung beimessen würde. Denn es sagt ja nichts über den eigenen Wert (aus Sicht der Braut) aus und auch nicht, welches Verhältnis man zur Braut hat. Für mich ist die Funktion der Trauzeugin nur eine Formalität und mir wäre das ziemlich egal, ob man mich als erstes oder als zehnte Person gefragt hat, das ändert doch nichts an der Tatsache.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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