Betrug? Geschenk? Wie soll man reagieren?
Frau A bekam ein Paket von Nespresso. Nur hat Frau A gar keine Kaffeemaschine bestellt, deshalb hat Frau A bei Nespresso angerufen, hätte ja ein Fehler sein können, und die haben Frau A gesagt, dass die Maschine bereits bezahlt ist, und zwar mit einem Kreditkartenkonto, nur besitze Frau A gar kein Kreditkartenkonto.
Nespresso schickt Frau A jetzt einen Retourenschein zu, damit Frau A die Maschine zurück schicken kann. Die Email Adresse über die bestellt wurde ist auch nicht die von Frau A. Auskunft, wie sie lautet, wird nicht erteilt, das wäre Datenschutz.
Dann hat Frau A ihre Bank angerufen, um denen den Vorgang zu schildern. Frau A hat alles erklärt, und sie meinten, Frau A solle die Kontogänge beobachten. Ich muss dazu sagen, Frau A besitzt ein P-Konto, mit dem man eigentlich auch gar keine Kreditkarte eröffnen kann. Das wird doch vorher sicher geprüft, weiß aber nicht, wie das im Ausland ist?
Zu guter Letzt, hat Frau A die Polizei angerufen. Dort kann Frau A aber erst Anzeige erstellen, wenn sie geschädigt worden ist. Da Frau A bisher aber nur eine bezahlte Kaffeemaschine hat, und noch nicht zu Schaden gekommen bin, fällt das raus. Sollte Geld abgebucht werden, kann Frau A das machen.
Frau A hat Panik, was noch passiert? Wenn jemand Daten missbraucht hat, wer kommt am Ende dafür auf? Verträge mit Kreditkarteninstituten müssen doch immer persönlich, auch bei Onlinebestellung, unterschrieben werden, und Frau A würde doch auch sicher einen Vertrag nach Hause gesendet bekommen? Was würdet ihr machen?
Ich würde mal Freunde und Bekannte darauf ansprechen. Vielleicht sollte es ja eine Art Ostergeschenk werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand Frau A Schaden will und ihr dann eine Kaffeemaschine zukommen lässt, weil man ja erst dann stutzig wird. Vielleicht sollte es wirklich nur eine Überraschung werden, weswegen ich wirklich mal nachfragen würde. Ich kann mir nicht vorstellen, was man sonst davon haben könnte. Eine Kreditkarte bekommt man so einfach ja auch nicht ohne Unterschrift.
Wenn man Frau A schädigen wollte, dann würde man ihr doch keine Kaffeemaschine schicken lassen. Dann würde doch jemand eher einfach die Daten von Frau A verwenden und die Dinge selbst behalten. Und wenn jemand einfach auf ihren Namen etwas bestellt und zu ihr liefern lässt, dann ist das in der Regel ja noch nicht bezahlt und es wird eben gerade gemacht, damit Frau A eben lauter Sendungen bekommt, die sie nicht bestellt hat. Aber da würde der Besteller dann sicherlich auch nicht auf die Idee kommen, die Waren zu bezahlen.
Ich gehe daher auch davon aus, dass Frau A einfach ein Geschenk bekommen hat und man ihr eine Freude machen wollte. Sie sollte wirklich in der Familie und im Freundeskreis fragen, ob ihr jemand dieses Geschenk gemacht hat.
Das klingt in der Tat schon etwas absurd und an Stelle von Frau A würde ich mich auch fragen, wo der Haken an der ganzen Sache ist. Zunächst einmal wäre es sinnvoll, wenn sich Frau A in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis umhört. Vielleicht gibt es ja wirklich jemanden, der ihr freundlicherweise eine Kaffeemaschine schenken wollte, auch wenn dieser Weg schon etwas merkwürdig wäre. Würde ich jemandem ein solches Geschenk machen wollen, würde ich es nicht einfach unangekündigt zu der entsprechenden Person schicken lassen, sondern es entweder persönlich überreichen oder zumindest Andeutungen machen, dass die Person in nächster Zeit ein Päckchen zu erwarten hat.
Falls Frau A in ihrem Umfeld niemanden findet, von dem das Päckchen stammen könnte, würde ich an ihrer Stelle auch überlegen, ob es sich um einen Betrugsfall handelt. Es soll doch schon vorgekommen sein, dass Betrüger mit falschen Daten Waren bestellt und an irgendwelche fremden Adressen haben liefern lassen. Die Pakete haben sie dann vorher abgefangen, sobald der Paketbote kam. Vielleicht sollte das mit der Kaffeemaschine ebenso laufen und die Betrüger haben es aus irgendwelchen Gründen nicht geschafft, das Paket abzufangen. Ganz ausschließen würde ich diese Möglichkeit also nicht.
Ich finde, dass Frau A viel zu viel Wirbel um die Sache macht. Ich hätte nicht mit der Polizei und der Bank und so weiter telefoniert. Ich hätte im Bekanntenkreis nachgefragt, ob jemand mir was geschickt hat, ein Geschenk zum Geburtstag oder dergleichen und hätte dann das Paket zurückgeschickt, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre - nach einer kurzen Rücksprache mit dem Händler.
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