Bewerbung beim aktuellen Arbeitgeber, keine Rückmeldung
A ist in einem Unternehmen tätig, in dem nur auf Teilzeit gearbeitet wird, sofern man zum Außendienst gehört. Durch den Außendienst ist A überwiegend allein unterwegs und wickelt die Tätigkeiten ohne Vorgesetzten oder Chef ab, Änderungen und andere Informationen werden via Notizen weiter gegeben. Dadurch besteht auch kein persönlicher Kontakt zu anderen Kollegen und auch die Vorgesetzten hat A bislang nur einmal gesehen.
Durch einen Zufall hat A gesehen, dass das Unternehmen eine freie Stelle ausschreibt, die einen Zusatzverdienst verheißen könnte. Dies ist in etwa drei Monate her. Nachdem A sich mit dem nächsten Vorgesetzten in Verbindung gesetzt hatte, hat A auch eine Bewerbung verfasst und diese an den eigentlichen Geschäftsführer gesendet. Doch A hat keinerlei Rückmeldung erhalten, möchte aber da auch nicht hinterher laufen.
Dass man nicht unbedingt Nachricht erhält, wenn man sich vielleicht woanders bewirbt, ist ja bekannt. Aber in dem Fall ist A ja bereits tätig und hätte mit der Stelle gut das eigentliche Gehalt und auch die Arbeitszeit aufstocken können. Mit einem anderen Kollegen, den A gelegentlich sieht, hat A schon gesprochen, aber dieser meinte, es sei so typisch, dass man da gar nichts zu hören bekäme, wobei es schon Bewerber gab, die zur Probe gearbeitet haben. Aber entweder wollten die den Job nicht mehr oder sie schienen nicht geeignet.
Sicherlich würde A sich nichts dabei abbrechen, wenn man doch mal nachfragen würde, aber andererseits möchte A auch nicht betteln und etwas hinterherlaufen. Das Verhalten findet A zudem auch unangebracht, zumal A nicht erst seit kurzer Zeit dort tätig ist. Ist es generell üblich, dass ein Arbeitgeber sich auch bei solchen Konstellationen nicht meldet? Sollte A sich doch überwinden und einmal persönlich beziehungsweise in dem Falle sich telefonisch melden?
Würde A denn bei dem gleichen Unternehmen die aktuelle Teilzeitstelle behalten wollen und zusätzlich eine weitere (Teilzeit-)Stelle antreten? Oder geht es darum, dass die jetzt ausgeübte Tätigkeit dann in Zukunft wegfallen würde? Soweit ich weiß, kann man bei einem Arbeitgeber gar nicht zwei Anstellungen für Teilzeitjobs haben. Das hat seinen Grund darin, dass das Unternehmen sonst natürlich sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen in viele Teilzeitstellen wandeln könnte und die Mitarbeiter "motivieren", sich doch mehrfach als Teilzeitangestellte einstellen zu lassen. Was dann dem Arbeitgeber hinsichtlich der Kostenstruktur helfen würde.
Ich sehe ein Nachfragen übrigens nicht als Betteln an. Und wenn man erfahren hat, dass auf die ausgeschriebene Stelle sogar schon Bewerber zur Probearbeit eingeladen wurden, würde ich erst recht nachfragen. Mehr als Absagen werden die nicht können und dann hätte A auch wenigstens wieder eine klare Aussage. So bleibt es eigentlich (aus Sicht von A) eine unbefriedigende Hängepartie.
@derpunkt, die Teilzeitstelle, die neu ausgeschrieben ist, würde sich zu einer anderen Arbeitszeit anschließen, das hieße eigentlich nur, man müsse dann den Vertrag aufstocken, da ein anderes Aufgabengebiet hinzukommen würde. Aber Job I und Job II würden nicht kollidieren, falls das gemeint war. Zudem ist mir bekannt, dass man dort auch generell immer mal eine Zusatzaufgabe übernehmen kann, sodass man eben alles wunderbar und problemlos verbinden würde.
Sicherlich hätte A Gewissheit, wenn A direkt dort nachfragen würde, aber hier ist A manchmal auch einfach zu feige und ohne Mut. Anders wird es nicht gehen, wenn A eine klare Antwort haben möchte.
Ich denke, dass es keinen Unterschied macht ob man sich beim aktuellen Arbeitgeber oder bei einem anderen Arbeitgeber bewirbt. Und ganz ehrlich: Nach drei Monaten macht es auch nicht mehr sehr viel Sinn nachzufragen, wie es mit der Stelle aussieht. Denn wenn man sich erkundigen wollte, dann wären drei Wochen eine akzeptable Zeit. Das ist nicht zu ungeduldig, zeigt aber doch, dass man engagiert ist. In diesem Zeitraum ist es auch ganz gut einen Grund finden, weswegen Nachfragen Sinn macht. Sei es, ob man nachfragt, ob die Unterlagen überhaupt angekommen sind oder aber ob man fragt, wie es denn weiter geht, wie die Auswahl vor sich geht.
Sicher kann man auch nach drei Monaten noch nachfragen, aber man muss dann schon damit rechnen, dass der Bearbeiter nicht mehr im Thema steht und sich erst einmal erkundigen muss und vielleicht verspricht zurück zu rufen.
Falls A da grundsätzliche Probleme hat, wäre es doch ein einfaches einfach mal einige Testbewerbungen zu starten und dann zu üben, wie das mit dem Nachfragen geht. Dann ist A für den Fall gerüstet, wenn es um eine Stelle geht, an der A wirklich gelegen ist.
@*steph*: Man muss nur sehen, dass es den Arbeitgeber unter Umständen teurer kommt, einer Arbeitskraft mehr Stunden zu geben, als z.B. die zusätzliche Arbeit einer neuen Arbeitskraft im Rahmen eines "Mini-Jobs" (geringfügige Beschäftigung) zu geben. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn hier eine geringfügig Beschäftigte Kraft eben zusätzlich Aufgaben übernehmen würde und dadurch ein "reguläres Arbeitsverhältnis" entstehen würde. Das ist genau das Problem, vor dem z.B. Gewerkschaften nicht eindringlich genug gewarnt hatten, als mit Schröder & Co. die entsprechende "Modernisierung des Arbeitsmarktes" stattgefunden hat. Aber in dem Fall wissen wir nicht, wie A angestellt ist und ob die zweite Stelle eben eine "Mini-Job" Stelle wäre.
Letztlich ist es aber immer so, dass A definitiv nachfragen muss. Denn kein Arbeitgeber wird hier die Information von sich aus weiter geben. Gerade, wenn die Auskunft "negativ" wäre, lässt die zuständige Sachbearbeiterin bzw. der zuständige Sachbearbeiter A offenbar lieber im Unklaren, als ein unangenehmes Gespräch zu riskieren. A wird nicht viel übrig bleiben, als nachzufragen. Oder aber A findet sich mit dem Gedanken ab, abgelehnt worden zu sein, ohne dass A informiert wurde. Was natürlich kein feiner Zug des Arbeitgebers ist. Denn hier gehört auch das weiterreichen von schlechten Nachrichten zur Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man nach drei Monaten sich da immer noch Gedanken macht. Nach so langer Zeit hätte ich die Stelle einfach abgehakt und gut ist. Bei so etwas erkundigt man sich zeitnah, möglicherweise spätestens sobald man vom ersten Menschen gehört hat, der da Probearbeiten macht. Später nachzufragen macht überhaupt keinen Sinn und das kann man sich eindeutig sparen. Daher würde ich da auch nicht hinterher laufen. So wichtig kann A ja die Stelle nicht gewesen sein, dass A verpennt hat sich da zeitig zu erkundigen.
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