Bedeutet mehr Verantwortung immer gleich mehr Lohn?

vom 30.03.2012, 21:13 Uhr

Z arbeitet seit 10 Jahren um gleichen Betrieb und hat bisher nur ab und an mal eine Lohnerhöhung bekommen. Nun hat Z ein anderes Aufgabengebiet bekommen, wo Z mehr Verantwortung übernehmen soll und auch macht. Kann Z durch das Mehr an Verantwortung auch mehr Lohn verlangen? Im Prinzip ist es die gleiche Abteilung in der er arbeitet. Die Arbeit für ihn hat sich nicht sehr verändert, außer, dass er eben auch zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn irgendwas falsch gemacht wurde.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ganz generell ist die Frage in der Überschrift meiner Meinung nach mit einem ganz klaren Nein zu beantworten. Man muss sich dazu nur ansehen was ein Babysitter, oder finanziell noch schlimmer, eine Tagesmutter verdient.
Im Vergleich zu Aufwand und Verantwortung einfach nur ein schlechter Witz.

Was aber de konkrete Frage angeht, so denke ich sehr wohl, dass die Verantwortung mit mehr Geld einhergehen sollte. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass das manchmal nicht er Fall ist bzw. firmenseitig versucht wird die eventuell anstehende Gehaltserhöhung zu umgehen. Natürlich muss nicht jede Firma so sein, aber ich würde es eben auch nicht automatisch voraussetzen.

» leasmom » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, es kommt darauf an, welche Verantwortung er denn hat. Können bei Fehlern große Summen verloren gehen? Sind Menschenleben gefährdet? Oder handelt es sich dabei einfach nur um Kleinigkeiten, die weder Kosten noch Mitarbeiter betreffen? Das ist meiner Meinung nach schon wichtig zu wissen, denn nicht jede größere Verantwortung geht auch gleichzeitig mit mehr Lohn einher.

Generell ist es schon so, dass mehr Verantwortung auch mehr Lohn bedeutet, zumindest in größeren Betrieben ist dies so. Und natürlich wenn man plötzlich Budgetverantwortung hat oder Leiter eines Betriebes ist, dem Mitarbeiter unterstellt sind denen etwas passieren könnte. Aber nicht jede Verantwortung rechtfertigt mehr Geld, das kommt auf den Einzelfall an, zumindest ist das meine Sicht der Dinge.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wie wird denn die Verantwortung in diesem Kontext definiert? Muss Z dann den Kopf hinhalten, wenn was schief läuft? Welcher Schaden könnte da passieren? Geht es da um Sachschäden, finanzielle Schäden oder sogar Todesfälle, wenn was schief läuft? Das muss man bei den Überlegungen mit einbeziehen meiner Ansicht nach. Ich persönlich bin der Ansicht, dass Altenpfleger und auch Erzieher sehr große Verantwortung tragen, aber die Bezahlung wird dem einfach nicht gerecht und wird von mir als blanker Hohn empfunden gemessen an der Verantwortung und Leistung.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Meine Jahre der Berufstätigkeit haben mich eins gelehrt: Man bekommt nicht, was einem zusteht, man bekommt, was man aushandelt. Sehr viele wichtige Aufgaben und Positionen sind mit Leuten besetzt, die glauben, froh sein zu können, dass sie überhaupt einen Job haben oder die naiverweise davon ausgehen, dass es schon einen Grund haben wird, wieso sie genauso viel verdienen wie Leute, die eine erheblich ruhigere Kugel mit weniger Verantwortung schieben.

Und die Arbeitgeber lachen sich natürlich ins Fäustchen, wenn sie Dumme finden, die sich brav immer mehr und immer anspruchsvollere Aufgaben aufhalsen lassen, ohne auf die Idee zu kommen, mehr Gehalt oder sonstige Boni einzufordern. Die Lohnhöhe ist in vielen Fällen kein Schicksal, welches einfach so vom Himmel fällt und mit dem man sich abfinden muss. Aber wieso soll ein Arbeitgeber von sich aus mehr Kohle anbieten, wenn die Arbeit dauerhaft gut erledigt wird und der Mitarbeiter offensichtlich zufrieden ist? Der wäre ja schön blöd.

Es stimmt zwar schon, dass das bei Weitem nicht durch die Bank gilt, aber nicht jeder Arbeitnehmer ist im öffentlichen Dienst tätig (und selbst da gibt es leistungsbezogene Aufstiegsmöglichkeiten, wenn man nur hartnäckig genug ist) oder arbeitet in einer Branche, in der die Löhne verglichen mit der Verantwortung sowieso der blanke Hohn sind, wie der schon erwähnte Sozialbereich. Aber generell kann man wohl sagen, dass mehr Verantwortung nur dann mehr Lohn bedeutet, wenn man sich aktiv dafür einsetzt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Das sollte es eigentlich. Warum sollte man für Mehrarbeit den gleichen Lohn bekommen. Und mehr Verantwortung heißt ja in aller Regel auch mehr arbeiten oder den Kopf für mehr Sachen hinhalten müssen als es vorher der Fall war. Dementsprechend sollte also auch die Vergütung angepasst werden.

Allerdings ist es natürlich so wie es Gerbera schon geschrieben hat. Warum sollte der Arbeitgeber automatisch von sich aus mehr Geld anbieten, wenn es der Arbeiter auch für die gleiche Summe macht wie vorher. Da wäre man doch schon fast blöd als Arbeitgeber, freiwillig mehr Geld rauszurücken, wenn es auch anders geht.

Problematisch ist sicherlich für die meisten von uns, dass wir oftmals gar nicht wissen, in welcher Position wir sind und wie man überhaupt anständige Gehaltsverhandlungen führt. Die meisten von uns sind da dann doch einfache Lemminge, die nachdem arbeiten, was im Tarif- oder Arbeitsvertrag drin steht. Ich wüsste jetzt persönlich auch nicht so richtig, wie ich in Gehaltsverhandlungen auftreten sollte und was ich da machen soll, wenn der Arbeitgeber einfach nicht mehr rausrücken will.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron