Habt ihr euch schon zumindest zeitweise mal aushalten lassen

vom 30.03.2013, 14:59 Uhr

In meinem Bekanntenkreis ist im Moment ein junger Mann, der mit seiner Freundin zusammenlebt und noch studiert. Die Freundin hat einen guten Job und zahlt alles für ihn. Die Miete, die Versorgung und selbst den Sprit fürs Auto wird von ihr gezahlt. Er meint, dass er ihr das alles zurück gibt, wenn er fertig mit dem Studium ist. Er studiert Medizin und hat noch ein paar Jahre. Dann wird er wohl nicht schlecht verdienen. Von den Eltern bekommt er keine Unterstützung, weil er sich mit ihnen überworfen hat.

Für mich wäre es undenkbar, dass ich mich von jemanden aushalten lasse. Das habe ich nie gemacht und werde wohl auch hoffentlich niemals in diese Lage kommen. Habt ihr euch schon zumindest zeitweise mal aushalten lassen oder habt ihr seit dem ihr von zu hause weg seid immer für euch selber sorgen können?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe mich zwar noch nie aushalten lassen, kann mir aber Situationen vorstellen, wo das sinnvoll ist. Wenn der eine beispielsweise viel mehr verdient als der andere, finde ich das in Ordnung. Soll denn dann der Besserverdienende alleine auf die Malediven fahren, weil es sich der andere nicht leisten kann oder auch darauf verzichten?

Auch wenn der eine in Ausbildung ist und der andere verdient, kann man das durchaus so handhaben, dass zuerst nur der eine für den Lebensunterhalt sorgt. Voraussetzung ist allerdings, dass man sich schon länger und gut kennt und die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die Beziehung hält.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich wohne noch zu Hause und studiere, lasse mich also eigentlich nur von meinen Eltern aushalten, was ich völlig legitim finde, weil ich denke, dass Eltern zumindest für die Erstausbildung ihrer Kinder aufkommen sollten, wenn das den finanziellen Rahmen nicht sprengt. Trotzdem muss ich zugeben, dass mein Partner mich auf eine gewisse Art und Weise durchaus aushält. Wir führen eine Fernbeziehung und halten uns daher meist in seiner Wohnung auf, ergo trägt er meist Kosten für Lebensmittel und die durch mich verursachten Nebenkosten.

Desweiteren arbeitet er bereits und verdient somit schlichtweg deutlich mehr als ich, die ich nur einen kleinen Nebenjob ausüben kann, da ist es für ihn völlig selbstverständlich, mich hin und wieder in ein Restaurant einzuladen oder mir ein bisschen Geld für den gemeinsamen Urlaub beizusteuern. Beweggrund ist sicherlich die Liebe zu mir, aber auch, dass wir seinen gewohnten Lebensstandard ohne seine finanzielle Unterstützung nicht gemeinsam ausleben könnten und er sich somit trotz finanzieller Möglichkeit selbst einschränken würde, würde er mir nicht unter die Arme greifen.

Mir war das anfänglich recht unangenehm und das ist es teils auch heute noch, ich versuche allerdings immer, zumindest im kleinen Rahmen etwas beizusteuern oder auch eine Freude zu machen, die nicht zwangsläufig viel kosten muss, das empfinde ich schlichtweg als notwendigen Ausgleich, den ich unbedingt machen möchte. Außerdem hoffe ich, dass die Beziehung noch eine Weile hält und ich nach dem Studium deutlich besser verdiene, somit wird ein Ausgleich zumindest in Zukunft möglich sein.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Theoretisch gesehen kann ich mich anlupa da eigentlich voll anschließen. Praktisch gesehen, konnte ich zum Beispiel Frauen die sich Männern nur des Geldes wegen suchten (hatte ich teils in meinem Bekanntenkreis) nie verstehen. Auch wenn man von einer Beziehung ausgeht die auf Liebe basiert und ich mein Partner wäre viel reicher als ich und würde mir gerne und mit Freuden was abgeben - ich denke ich könnte das trotz allem nicht gut annehmen. Wie gesagt theoretisch gesehen fände ich das ja noch nicht einmal falsch in der beschriebenen Situation, aber ich bin irgendwie der Typ der sowas nicht gut annehmen könnte, gleichzeitig aber keinerlei Problem damit hätte in der gebenden Rolle zu sein (ohne sich ausnehmen zu lassen, wohlgemerkt!).

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Als ich studiert habe, bin ich mit meinem Freund zusammen gezogen. Leider konnte ich nicht viel für Miete und Essen beisteuern, aber einen kleinen Teil habe ich immer aufgetrieben. Anders hätte ich es nicht wollen.

Für meinen Freund war es nie ein Problem und er hat mir nie Vorhaltungen gemacht, aber mir ging es damit nicht sonderlich gut, da ich ein Mensch bin, der gerne auf eigenen Beinen steht. Daher habe ich dafür fast die komplette Haushaltsführung übernommen.

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Momentan lebe ich noch bei meinen Eltern und da ich noch studiere und nicht wirklich viel Geld verdiene, ist es so, dass meine Eltern so gut wie alles für mich bezahlen. Ich muss nichts für die Miete und auch nichts für Lebensmittel bezahlen. Zudem bekomme ich auch oftmals noch etwas Geld oder es ist so, dass meine Mutter hin und wieder einige Sachen für die Uni für mich bezahlt. Da habe ich dann aber auch kein schlechtes Gewissen, da ich ganz genau weiß, dass ich meinen Eltern kein Geld für die Miete oder sonst was geben kann. Das ist ganz einfach nicht möglich und andererseits finde ich auch, dass es ganz normal ist, dass die Eltern für ihr Kind aufkommen sollten, solange dieses noch in der Ausbildung oder im Studium steckt.

Ich würde jedoch niemals auf die Idee kommen, mir von meinem Partner alles bezahlen zu lassen. Das würde ich ganz einfach nicht wollen und ich würde es nun auch gar nicht einsehen, mit meinem Partner zusammen zu ziehen, solange ich kein Geld dafür habe. Immerhin kann ich ja erst einmal weiter kostenlos bei meinen Eltern wohnen und somit muss ich dann auch nicht meinem Partner auf der Tasche liegen.

Mir ist es generell sehr wichtig, immer unabhängig von meinem Partner sein zu können und ich würde mich schrecklich fühlen, wenn mein Partner für mich aufkommen müsste. Das käme für mich eben gar nicht in Frage und von daher möchte ich auch erst nach dem Studium mit meinem Partner zusammen ziehen. Wenn ich dann arbeite, dann ist das ja kein Problem, aber solange ich davor eben nicht arbeite, habe ich kein Geld für so etwas und ich möchte auch nicht abhängig von meinem Partner sein.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich musste mich schon unfreiwillig aushalten lassen. Als ich noch studiert habe war ich zwischendurch auf Jobsuche und während dieser Phase, wo ich eben einen Job gesucht habe und den Arbeitgeber wechseln musste, musste ich mich zwangsläufig aushalten lassen von meinem Partner. Wir haben zusammen gewohnt und er hat dann eben für die Miete und alles bezahlt, weil ich mich da schlecht hätte beteiligen können.

Es war teilweise schon schwierig einen Job zu finden eben auch, weil absehbar war, dass man bald da wegziehen würde und sich viele von einem bevorstehenden Pflichtpraktikum haben abschrecken lassen. Aber die Zeit ist glücklicherweise vorbei und besonders wohl habe ich mich da nicht gefühlt, da ich ein Mensch bin, der unbedingt seinen (finanziellen) Teil dazu beitragen möchte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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