Mit wie viel Erspartem wollt ihr in Rente gehen?

vom 20.02.2015, 20:30 Uhr

Es heißt ja immer so schön, man solle auch selbst und privat für das Alter vorsorgen, weil es sonst unter Umständen oder auch gewiss zu finanziellen Engpässen kommt. Darüber habe ich nun auch schon nachgedacht und bin mir bei meinem Sparziel noch uneins. Mit 10.000€ wird man ja bestimmt auch nicht weit kommen.

Was schätzt ihr denn, was man bei Renteneintritt möglichst auf der hohen Kante haben sollte? Sollten es 50.000€, 100.000€ oder gar noch mehr sein? Kann man das überhaupt so pauschal planen und habt ihr schon ein bestimmtes Sparziel bis zu eurer Rente vor Augen?

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» friedchen » Beiträge: 1313 » Talkpoints: 940,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So leicht ist das gar nicht einzuschätzen, da hast du schon Recht. Zumal ich auch finde, dass das vom jeweiligen Lebensstandard abhängig ist und was man im Alter eben noch so machen will und wie die eigene Rente aussieht. Ich möchte mein Leben so gestalten, dass ich mir einen hohen Betrag weglege, eine genaue Zahl kann ich hierbei aber auch nicht nennen. Ich würde eben immer das weglegen, was man nicht verwenden kann und trotzdem mein Leben genießen.

Mit dem Geld, was ich dann beiseite lege, will ich beispielsweise investieren, dass es dann auch mehr wird und so will ich im Alter meine Kosten alleine tragen können. Wie viel das nun aber sein wird, darüber möchte ich mir mit 25 noch keine Gedanken machen müssen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das kann man so ja nicht sagen. Privatvorsorge heißt ja nicht unbedingt, dass man über das Arbeitsleben genug Geld anspart um dann während seiner Rente das Vermögen aufzuzehren. Privat für seine Rente vorsorgen kann und soll ja auch heißen entsprechende private Renten abzuschließen.

Ich habe eigentlich gar nicht vor in meinem Rentnerdasein davon abhängig zu sein, dass ich mit genug Geld auf dem Konto starte. Ich habe neben meiner eigentliche Rente noch drei zusätzliche Rentensäulen mit privaten Rentenversicherungen und betrieblicher Rentenversicherung, sodass das eigentlich reichen sollte um davon zu leben.

Entscheidend ist also, was man als Rentner für Einnahmen erzielt und was man noch als Ausgaben hat. Wer natürlich hohe Ausgaben hat und nur eine gesetzliche Rente bezieht, der wird schon ein kleines Vermögen brauchen, wenn er mit seinem Lebensstandard alt werden will. Wer wenig Ansprüche hat kann zur Not auch von einer Grundsicherung leben.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich lebe derzeit im Jetzt und Hier. Ich kann es mir nicht leisten, etwas zu sparen. Ich bin schließlich in der Ausbildung und bin froh, wenn das Geld für den Monat hält. Dennoch habe ich meine Riesterrente und auch meine betriebliche Altersvorsorge. Diese möchte ich auch nicht missen. Neben meiner späteren Rente ist es schließlich eine notwendige Säule, aus der ich auch Geld beziehen kann.

Dennoch denke ich, dass ich im mittleren Alter, wenn ich besser verdiene, auch noch etwas Geld auf die Seite packe, welches ich dann im Rentenalter verwenden werde. Ein bestimmten Betrag gebe ich mir hier aber nicht vor.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also wenn du das ganz genau wissen willst dann gehe zum Versicherungsvertreter deines Vertrauens und lasse dir die Versicherungslücke ausrechnen, so heißt nämlich der Fachbegriff dafür. Natürlich möchte der Vertreter dir dann die entsprechenden Policen aufschwatzen und dementsprechend hoch werden auch die Beträge die zu sparen sind ausfallen, aber dann hast du zumindest eine Hausnummer. Meines Erachtens ist aber die Versorgungslücke immer viel zu dramatisch dargestellt. Trotzdem könnte man sich dann anhand dieser Daten überlegen wieviel Geld man jeden Monat zur Seite legen müsste um auf die errechnete Summe zu kommen.

Wie schon von anderen gesagt, die individuellen Faktoren spielen eine große Rolle. Wenn du ein Beamter mit Pensionsanspruch bist wird das Ganze wahrscheinlich etwas freundlicher ausfallen als wenn du mit einem Verdienst immer knapp über der Armutsgrenze kalkulierst. Dann müsste man überlegen ob man bis zum Renteneintritt vielleicht Wohneigentum erwerben will, das ist nämlich auch ein guter Beitrag zur Altersvorsorge. Dann kann man praktisch mietfrei wohnen oder zur Not auch alles verkaufen wenn man das Geld benötigt.

Für mich auch ein nicht zu unterschätzender Faktor sind die persönlichen Bedürfnisse. Jemand der jahrelang an Kunst oder Theater interessiert ist der möchte diese Vorlieben auch im Alter ausleben, auch stehen oft viele Reisen auf der Agenda und so etwas kostet natürlich. Ich würde auch mit Kosten kalkulieren die man heute noch nicht hat wie zum Beispiel bei chronischen Krankheiten.

Um mal eine Hausnummer zu nennen, ich würde vorsichtig mit einem finanziellen Polster von vielleicht 200 000 Euro kalkulieren. Darunter verstehe ich auch eventuelle Lebensversicherungen, Rentenversicherungen oder das berühmte Betongeld. Ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber niemand kann absolut korrekt vorhersagen wie hoch die jährliche Inflation sein wird. Denke nur mal darüber nach was du vor zehn Jahren verdient hast und was du vielleicht vor zehn Jahren für eine Woche Urlaub in der Türkei bezahlt hast. Ich persönlich gehe davon aus dass in 50 Jahren meine Ersparnisse nur noch die Hälfte wert sein dürften.

Für mich immer wieder ein Ärgernis ist die eingeführte Abgeltungssteuer auf Gewinne bei den Wertpapieren. Mal angenommen du hast für 50 000 Euro Wertpapiere gekauft, die haben sich dann bis zum Renteneintritt im Wert verdoppelt und du bezahlst dann auf diese 50 000 Euro Gewinn 25% Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag plus Kirchensteuer und wahrscheinlich auch plus Finanztransaktionssteuer. Das ist doch super und macht so richtig Lust darauf richtig vorzusorgen, oder?

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das kann man doch schlecht so viele Jahrzehnte vor der Rente sagen. Wobei ich mir bei meinem Glück vorstellen könnte, dass das Renteneintrittsalter auf 90 Jahre erhöht wird, wenn ich kurz vor dem heutigen Renteneintrittsalter bin. Man kann ja auch nicht immer vorhersehen, was das Leben für einen bereit hält.

Es kann genauso gut sein, dass jemand vielleicht 100.000 angespart hat, aber dann durch Krankheit (Krebs vielleicht) oder Unfall einen großen Teil der Ersparnisse aufbrauchen muss, weil das in dem Moment einfach notwendig ist. Oder man bekommt eine Behinderung und braucht das Geld für einen behindertengerechten Umbau oder einen Umzug. Ich finde, dass es einen selbst zu stark unter Druck setzt, wenn man Summe X bis zum Renteneintritt angespart haben möchte. Man muss das Leben so nehmen wie es kommt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Das kann man doch schlecht so viele Jahrzehnte vor der Rente sagen. Wobei ich mir bei meinem Glück vorstellen könnte, dass das Renteneintrittsalter auf 90 Jahre erhöht wird, wenn ich kurz vor dem heutigen Renteneintrittsalter bin.

Poltert doch mal nicht soviel auf das Renteneintrittsalter. Nun ist das mal um 2 Jahre angehoben worden nach etlichen Jahrzehnten und alle meckern und motzen. Dass man im gleichen Zeitraum wesentlich länger Rente bezieht interessiert keinen. Sicherlich gibt es davon Ausnahmen, aber im Durchschnitt ist eben so, dass man trotz längerer Lebensarbeitszeit auch immer noch mehr Rentenzeit hat als früher.

Das ist ja auch die Krux an der ganzen Sache. Kein Mensch weiß für sich selbst, wie lange er leben wird. Dementsprechend macht das eigentlich auch überhaupt keinen Sinn, darüber zu philosophieren, wie viel Geld man beim Renteneintritt auf der hohen Kante haben muss. Ist man der arme Tropf der bei der ersten Rentenüberweisung einen Herzinfarkt bekommt und daran stirbt, dann reichen ein paar Kröten für den Bestatter. Wird man dagegen 100 Jahre, dann hat man selbst mit 200.000 Euro Startgeld nur gut 500 Euro pro Monat extra. Das kann doch auch schon wieder viel zu wenig sein.

Deswegen macht es für mich mehr Sinn zu schauen, möglichst konstante und hohe Einnahmen auch im Alter zu generieren, die dann jeden Monat kommen und gleichzeitig möglichst geringe Ausgaben zu haben. Damit fährt man dann zumindest am sichersten und kommt damit eben der Statistik nahe. Und ich würde mich da lieber auf den wahrscheinlichsten Fall einstellen, als auf den unwahrscheinlichsten Fall.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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