Mit Übung zum Frühaufsteher werden?
In meinem Bekanntenkreis habe ich gehört, dass manche Leute doch tatsächlich aufstehen, direkt nachdem ihr Wecker geklingelt hat. Damit habe ich so meine Probleme. Ich ärgere mich oft, dass ich nicht so viel Zeit etwa zum Frühstücken habe, wie ich es eingeplant hatte, weil ich nicht früh genug beziehungsweise nicht zur angepeilten Zeit aufgestanden bin.
Nun las ich einen interessanten Artikel zu diesem Thema von einem Experten für Persönlichkeitsentwicklung. Man solle das Aufstehen solange „üben“, bis es ein derartig automatisierter Ablauf sei, dass es schon unangenehmer sei, liegen zu bleiben, als aufzustehen, weil an quasi auf das Aufstehen beim Weckerklingeln konditioniert sei. Auf diese Weise würde man sich eine unterbewusste Reaktion antrainieren und so das Bewusstsein umgehen, welches einem natürlich häufig sagt „Ich bin noch sooo müde!“, „Ich kann noch zehn Minuten liegen bleiben!“ oder ähnliches. Dazu solle man sein Schlafzimmer genauso herrichten, wie wenn man wirklich zu Bett gehen wolle, dasselbe tun, was man sonst als letztes vor dem Zubettgehen mache (etwa Zähneputzen), sich fünf Minuten in typischer Schlafstellung und –kleidung hinlegen und dann den Wecker klingeln lassen. Ihn ausstellen, sofort aufstehen und dasselbe tun, was man sonst als erstes nach dem Aufstehen macht, etwa Anziehen. Das solle man so lange üben, bis es eben absolut automatisch ablaufe.
Denkt ihr, dass diese Methode funktionieren kann? Hättet ihr Interesse, euch so zu „konditionieren“? Sicher, man hat mehr Zeit, die man sonst eventuell „sinnlos“ im Bett verbringt – aber bleibt nicht auch ein bisschen die Zweisamkeit auf der Strecke, wenn man normalerweise morgens (auch an Arbeitstagen) noch ein wenig mit dem Partner kuscheln würde?
Ob so eine Konditionierung Erfolg hat hängt im wesentlichen von dir ab. Du musst natürlich einige Energie aufwenden um bei dir Veränderungen im Verhalten zu produzieren. Es gibt auch noch ein paar Tipps die helfen könnten. Stelle deinen Wecker so weit vom Bett auf das du aufstehen musst um ihn auszuschalten. Besorge dir einen klassischen Analog-Wecker, denn die sind meiner Meinung nach viel effektiver, weil lauter. Wenn du einen Partner hast kannst du ihn auch bitten etwas drastischere Maßnahmen zu ergreifen (kalter Waschlappen im Gesicht wirkt Wunder). Konditionierung funktioniert durch Wiederholung und nach etwa 30 Tagen bilden sich dann Verhaltensweisen aus, du musst nur lange genug durchhalten.
Diese Form der Konditionierung, die du beschreibst, fand ich doch irgendwie zum schmunzeln. Ich denke, dass man einfach durch Disziplin lernen kann, eben früh aufzustehen und das direkt nach dem Wecker klingeln. Ich bin ein Mensch, der direkt aufsteht und nicht noch liegen bleibt. Ich habe dann einfach keine Ruhe mehr, weil ich eben auch weiß, dass ich einen Termin habe und wohl möglich nicht mit der Zeit hinkomme, wenn ich dann noch liegen bleibe.
Ich habe früher auch gerne mal am Wochenende lange geschlafen. Das ist mittlerweile gar nicht mehr möglich, weil ich mir einfach angewöhnt habe morgens früh, zu einer bestimmten Zeit aufzustehen und das klappt morgens auch ganz ohne Wecker. Ich finde die Methode, dass man alles nochmal wie abends vor dem zu Bett gehen machen sollte, irgendwie blöd und auch ein bisschen lustig. Deswegen würde ich das nicht so machen.
Ich glaube, dass es nicht möglich ist durch Konditionierung zum Frühaufsteher zu werden. Ich war schon immer ein Langschläfer, durch meinen Sohn bin ich jedoch jetzt jede Tag gezwungen früh aufzustehen. Ich mache dies auch und das ohne groß zu murren, jedoch könnte ich mir schon ganz gut vorstellen wieder länger zu schlafen, wenn ich denn nur die Chance dazu hätte.
Ich bin mir sogar sicher, dass wenn mein Sohn auf die Idee kommt jetzt auch wieder ein bisschen länger zu schlafen ich mich noch schneller an diesen Zustand gewöhnen könnte als er selbst. Ich glaube es liegt einfach einem Menschen im Blut, ob er ein Frühaufsteher oder ein Spätaufsteher ist.
Ich weiß nicht so recht, ich würde mir definitiv komisch vorkommen bei so einem Trockentest und ich glaube auch nicht dass sich mein Kopf von so einem Firlefanz beeindrucken lässt. Überhaupt, diese Experten mit ihren oft praxisfremden Vorschlägen und Ansichten. Nächste Woche ist ein anderer da und sagt dass alles Quatsch ist und lieber seiner Methode gefolgt werden soll. Das ist schon seit Jahrhunderten so und wird sich wohl nie ändern. Der Psychologe hat auch nicht zufällig noch ein Buch darüber geschrieben?
Ansonsten denke ich dass man durch einfache Selbstdisziplin auch zum Frühaufsteher wird. Ich schlafe gerne und lange, stehe aber trotzdem um 5 Uhr auf weil nur so die Straßen zu diesem Zeitpunkt noch leer sind und ich die Möglichkeit habe Mehrstunden zu bekommen die ich dann tageweise abbummeln kann. Mich locken die Vorteile, deshalb stehe ich auch prompt auf, auch wenn es mir durchaus schwerfällt. Das ist alles Gewöhnung, einfach mal machen und dem Kopf sagen, jetzt ist Schluss und hoch.
Die Jungs bei der Armee schaffen es auch innerhalb kürzester Zeit ganze Massen von Spätaufstehern zum pünktlichen Aufstehen zu animieren, vielleicht sollte man sich deren Methoden auch noch einmal ansehen und dann entscheiden welche für einen die bessere Wahl ist. Zu meiner Zeit war es so dass jeden Tag um 5.30 ein lauter Trillerpfeifenpfiff ertönte mit dem Ruf „alles Aufstehen“ und das war es. Es wurde erwartet dass man dann spätestens 2 Minuten nach dem Weckruf zum Frühsport vor der Tür stand.
Ich denke jeder soll versuchen die für sich optimale Lösung zu finden. Ich denke auch ein Kompromiss ist durchaus auch eine Überlegung wert. Warum sollte man den Wecker nicht sieben Minuten früher einstellen und mit der Schlummerautomatik erst nach dem zweiten Klingeln aufstehen wenn man sich so besser fühlt?
Ich glaube nicht, dass so ein "antrainieren" funktionieren kann. Die beste "Übung" für das frühe aufstehen ist mein Job. Eigentlich bin ich eine Langschläferin, doch Jobbedingt muss ich unter der Woche schon um 4 Uhr aufstehen. Ich benötigte einige Monate, bis es einigermaßen funktionierte, dass ich rechtzeitig aufstand. Ich habe permanent verschlafen, schaffte es mit Müh und Not rechtzeig zur Arbeit.Daher kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, das ich meinem Gehirn etwas vorgaukeln kann. Wenn ich müde bin, dann bin ich müde und dass natürlich um 4 Uhr in der früh und nicht am Nachmittag, wenn ich es "trainiere".
Das kann schon funktionieren, wobei ich der Meinung bin, dass der Hauptteil eigentlich eine psychologische Sache ist. Man muss quasi seinen inneren Schweinehund überwinden und aufstehen, wenn der Wecker klingelt. Hier muss man einfach eine gewisse mentale Stärke entwickeln oder aufweißen, denn dann sollte das sehr gut funktionieren.
Man muss sich angewöhnen regelrecht aus dem Bett zu springen, sobald man aufwacht. Das habe ich mal einige Zeit lang gemacht, als ich ähnliche Probleme hatte. Das funktioniert, zumindest war es bei mir der Fall. Es ist auch sehr förderlich, wenn man Abends möglichst immer um die gleiche Zeit ins Bett geht. Genau hier entsteht dann die Routine und man wacht dann zu der üblichen Zeit auf. Ich kenne das, wenn ich am Wochenende ausschlafen will, aber dann genau 05:30 aufwache, weil ich um diese Zeit sonst immer aufstehe. Das steckt dann einfach drin und damit hat es schon fast erreicht.
Vielleicht bringt es ja etwas, keine Ahnung, viel wichtiger (vielleicht ja auch in Kombination mit der beschriebenen Methode) finde ich es aber, sich darauf zu konditionieren rechtzeitig schlafen zu gehen. Denn sind wir mal ehrlich: Wenn wir genug geschlafen haben, ist das Aufstehen kein so mächtiges Problem mehr.
Wie gesagt, eventuell ja auch in Kombination, aber dass die Konditionierung ohne Beseitigung des zugrundeliegenden Problems dauerhaft etwas bringt wage ich mal sehr stark zu bezweifeln.
Routine ist in dieser Hinsicht im wichtigsten. Soll heißen, du musst dir auch angewöhnen, immer zu einer ähnlichen zeit ins Bett zu gehen, damit du deine benötigten 8 Stunden (oder wie viel Schlaf du auch brauchst) Schlaf bekommst. Viele Menschen machen meiner Ansicht nach den Fehler, du spät ins Bett zu gehen und wenn das benötigte Schlafpensum nicht erfüllt werden konnte, dann fällt das Aufstehen natürlich sehr schwer.
Ich habe mich in dieser Hinsicht von der Eule zur Lärche gemausert und habe mittlerweile kein Problem mehr damit, jeden Tag um 5 Uhr aufzustehen, auch wenn ich gar nicht arbeiten muss. Früher war das bei mir jedoch anders, als ich noch keinen so geregelten Rhythmus hatte. Wenn ich als damalige Studentin dann mal um 10 Uhr Vorlesung hatte, habe ich dann auch mal bis 9 Uhr geschlafen, wenn man dann am nächsten Tag um 4 Uhr aufstehen muss und man dadurch zu wenig Schlaf hatte, fiel das Aufstehen natürlich sehr schwer.
Täubchen hat geschrieben:Ich habe mich in dieser Hinsicht von der Eule zur Lärche gemausert und habe mittlerweile kein Problem mehr damit, jeden Tag um 5 Uhr aufzustehen, auch wenn ich gar nicht arbeiten muss.
So ein Unsinn! Die Chronobiologie ist genetisch festgelegt und kann nicht umerzogen werden. Du bist eine Lerche, so einfach ist das. In der Pubertät und als junge Erwachsene sind die meisten Menschen einige Jahre Eulen. Du bist garantiert keine Eule, wenn dir frühes Aufstehen leicht fällt und du leistungsfähig bist. Du bist einfach der Eulenphase entwachsen.
Natürlich kann Routine das Aufwachen schneller gestalten. Nur echte Eulen fühlen sich dann nicht besser. Ich habe jahrelang die Routine einer Lerche zwangsweise gelebt. Ja, ich habe gelernt, den Wecker zu hören und fix aufzustehen. Geändert hat sich nichts. Ich fühlte mich bis etwa zehn Uhr schlecht und lief auf Autopilot. Jetzt lebe ich nach über 35 Jahren als gezwungene Lerche endlich wieder als Eule. Das ist so genial und ich schaffe endlich wieder viel mehr in kürzerer Zeit.
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