Würde Euch ein schwarzes Zimmer depressiv machen?
Im Doubletree Lissabon hatten wir ein Erlebnis, an welches wir uns kaum gewöhnen konnten. Der gesamte Gang war schmal, in der Mitte ein grüner Streifen am Boden, während alle Zimmertüren auf gleichem Niveau mit der Wand waren und kohlrabenschwarz. Da mussten wir erst durchatmen, um uns dort zu unserer Tür vorzukämpfen und im Zimmer war auch vieles schwarz. Das gesamte Vorzimmer, der Außenrahmen der Badewanne und auch alles an Kästen. Dazu gab es auch noch Spiegel, die das Schwarz noch reflektierten. Nach zwei Tagen in diesem Hotel waren wir schon trübsinnig.
Würde Euch ein schwarzes Zimmer depressiv machen? Könntet Ihr in solch einem Hotel länger bleiben und würdet Ihr Panikattacken bekommen oder seht Ihr so viel Schwarz eher als gehoben und edel an?
Wenn man sich einredet, dass schwarze Zimmer depressiv machen, klappt das sicher. Genauso wie man von roten Zimmer aggressiv wird, wenn man nur fest genug daran glaubt. Wie oft musste ich mir diesen Spruch anhören als ich ein rotes Wohnzimmer hatte. Aggressiv hat mich höchstens dieser dumme Spruch gemacht.
Schwarz ist im Interieur Bereich im Moment sehr angesagt und ich kann auch gut verstehen warum. Schwarz ist eine zurückhaltende Farbe, die Räume größer wirken lässt, wenn sie richtig eingesetzt wird. Und sie bietet den größten Kontrast zu vielen Farben, was dazu führt, dass farbige Akzente besonders gut zur Geltung kommen.
Ich habe lange gezögert bevor ich eine Wand in meinem Esszimmer schwarz gestrichen habe, weil ich eigentlich weiße Wände habe und wahrscheinlich jede Menge Farbe brauchen werde wenn ich mal keine Lust mehr auf Schwarz habe. Bis jetzt bereue ich es aber überhaupt nicht. Sieht wirklich edel aus und mein Holztisch kommt so viel besser zur Geltung.
In Depressionen ist übrigens noch keiner meiner Gäste verfallen, aber die meisten davon sind sehr interessiert an Design und Interieur und lassen sich nicht von dem beeinflussen, was man früher als richtige und falsche Farben definiert hat.
Dass die Räume größer wirkten, kann ich echt nicht sagen. Schwarz soll doch schlank machen, dachte ich immer bisher. Das war eher so, dass man auf den schwarzen Sachen alles an Staub sah und dass ich teils nicht wusste, wo eine Wand war und wo der Spiegel nur etwas reflektierte. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass das Schwarz viel von dem einfallenden Licht schluckte.
Gerade in einer professionell betriebenen Unterkunft, also einem Hotel, Hostel oder einem Apartment tut man sich mit der Farbe sicherlich keinen Gefallen, einfach weil man jedes Staubkorn sieht und es optisch einfach gedrückter wirkt. Ich würde so etwas auch nicht sonderlich schön finden. Wobei man ja dennoch gute Laune haben kann und nicht sofort depressiv werden muss. Optisch würde es mich aber wie gesagt auch nicht ansprechen.
celles hat geschrieben:Dass die Räume größer wirkten, kann ich echt nicht sagen. Schwarz soll doch schlank machen, dachte ich immer bisher. Das war eher so, dass man auf den schwarzen Sachen alles an Staub sah und dass ich teils nicht wusste, wo eine Wand war und wo der Spiegel nur etwas reflektierte. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass das Schwarz viel von dem einfallenden Licht schluckte.
Der gleiche Effekt der "schlank macht" lässt auch Räume größer wirken. Das hat etwas mit der Tatsache zu tun, dass man Schwarz später als andere Farben wahrnimmt, es ist ja die Abwesenheit von Licht. Wenn du eine rote Wand hast ist das wahrscheinlich das erste, was du wahrnimmst, Schwarz kommt erst sehr viel später. Funktioniert natürlich nur in Kontrast mit anderen Farben.
Natürlich schluckt Schwarz Licht, deshalb nutzt man es eigentlich nur für ein oder zwei Wände und nicht für ein komplettes Zimmer. Man muss auf jeden Fall schauen wie das Licht einfällt und wo man eine Wand schwarz streichen kann und wo lieber nicht.
Und natürlich sind Möbel in der Farbe nicht unbedingt pflegeleicht und schwarze Kacheln im Bad sind noch schlimmer, weil jeder Wasserfleck der trocknet seine Spuren hinterlässt, denn Kalk ist nun mal Weiß. Da muss man sich schon überlegen, ob man sich den Stress für die erwünschte Optik antut oder ob man nicht lieber zu einem freundlichen Mittelgrau greift. Aber das gute an einem Hotel ist ja, dass man sich darüber überhaupt keine Gedanken machen muss.
Ich würde in einem Hotel nun auch nicht vieles in schwarz machen, weil das immer so eine Geschmacksfrage ist und sicher nicht jedem Gast gefällt. Aber depressiv würde mich ein schwarzes Zimmer sicher nicht direkt machen. Ich bin sowieso nicht so anfällig, was die Stimmung nach Farben angeht, dass also rot aggressiv macht und so weiter. Darum würde mir das Zimmer vielleicht auch nicht gefallen, aber trübsinnig würde ich darin nicht werden.
Mit dem Begriff "depressiv" wird mir hier mal wieder viel zu voreilig und unangebracht um sich geworfen. Eine Depression ist eine klinische Krankheit und keine temporär schlechte Stimmung, aber das nur nebenbei. Mir ist schon klar, dass wohl eher ein Gefühl von Unbehagen gemeint ist.
Bei einem schwarzen Zimmer dachte ich jetzt wohl wieder zu wörtlich und ging von schwarzen Wänden mit schwarzen Möbeln aus. So etwas kenne ich aber eigentlich nur aus Discotheken, die sich auf Rock und Gothic spezialisiert haben und da hat es gepasst und sicher nicht missmutig gestimmt. Die Bilder aus dem besagten Hotel zeigen aber, dass das Schwarz nur teilweise eingesetzt wurde und so war es ja auch im ersten Beitrag beschrieben.
Auf Dauer wäre das aber ehrlich gesagt auch nicht nach meinem Geschmack. Auf manchen Bilder in der Bildersuche wirkt es auf mich auch sehr dunkel, drückend und extrem dominant. Generell ist eine zu schwarz-weiße Optik nichts für meinen Geschmack, es erinnert mich irgendwie an den cleanen und kühlen Chic der achtziger Jahre. Wobei ich zugeben muss, dass ich als Teenager alle meine Möbel in Schwarz gekauft habe, weil das damals einfach als total modern galt und ich es schön fand.
Schwarze Möbel an sich finde ich auch heute noch okay, an eine schwarze Wand würde ich mich bei meiner Wohnungsgröße und den Lichtverhältnissen nicht herantrauen. Außerdem habe ich zu viele Sachen, als dass das gut aussehen könnte.
Für mich gehört Farbe schon dazu. Ich mag schwarz-weiß einfach nicht und ich mag auch nicht, wenn weiße Möbel vor einer weißen Wand stehen. Für mich muss da schon ein (farbiger) Kontrast da sein. Also depressiv würde mich so ein schwarzes Zimmer nicht machen, zu einer Depression gehört für mich deutlich mehr als ein schwarzes Zimmer. Aber wohl würde ich mich dort nicht fühlen und ich würde da mehr oder weniger die Krise kriegen.
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