Pille für die Katze besser als Kastration?
Wie schon mal geschrieben, habe ich eine Bekannte mir ziemlich vielen Katzen (keine Rassekatzen), die sich oft uneingeschränkt vermehren dürfen. Die Kleinen verkaufen sie dann oder behalten manchmal auch welche, sie haben einen ziemlich großen Hof (aber kein Bauernhof). Letztens fragte ich sie, ob dass denn nicht irgendann zu viel Nachwuchs gibt und warum sie ihre Tiere nicht auch mal kastrieren oder sterilisieren lässt. Sie meinte, sie habe zu viel Angst, dass die Katzen während der Operation sterben oder danach krank werden können, doch damit sich nicht jede Katze von ihr vermehrt, würden einige die Pille bekommen. Sie meinte, dass sei viel sicherer und weniger schädlich.
Ist das wirklich so? Ich weiß nicht, wie viel die Pille für Katzen kostet, doch wäre eine einmalige Kastration oder Sterilisation nicht günstiger? Bringt die Pille gar keine Nebenwirkungen mit sich? Was haltet ihr für klüger?
Ich frage mich gerade, wie man freilaufenden Katzen die Pille verabreicht. Denn sie müssen diese Pille ja während der Rolligkeit nehmen. Diese Pille ist in der Regel die Perlutex. Diese ist sehr umstritten. Wenn sie während der Rolligkeit diese Pille bekommen wird die Rolligkeit nicht ausgesetzt. Es kann zur Dauerrolligkeit kommen und die Katzen neigen sehr zur Diabetes, wenn sie diese Tabletten nehmen müssen. Auch sind schon Todesfälle bekannt.
Wie macht deine Bekannte das denn fest, wann eine Katze rollig ist, wenn sie draußen rumlaufen. Diese Pillen sollten ja schon pünktlich zur Rolligkeit genommen werden, damit die Katze nicht schon gedeckt ist. Solche Tabletten sollte man nie über einen längeren Zeitraum den Katzen geben. Bei Züchtern ist es sinnvoll, wenn die Katze mal eine Trächtigkeitspause einlegen soll. Aber ansonsten ist es eine wage Angelegenheit.
Eine Kastration ist immer besser. Sterilisiert werden heutzutage keine Katzen mehr. Umgangssprachlich sagt man bei Kätzinnen immer noch sterilisieren. Aber der Tierarzt wird es richtig sagen. Es wird immer alles rausgeholt. Also eine Kastration. Das ist einfacher und für die Katze besser.
Ihre Katzen sind allesamt Freigänger, allerdings kommen sie zum Fressen meistens in den Stall oder den Wintergarten meiner Bekannten, wo die Futter- und Wassernäpfe der Tiere stehen. Ich denke, damit hat sie die Möglichkeit, ihnen die Pille regelmäßig zu verabreichen, obgleich dass sicher auch nicht die sicherste Lösung ist, die Katzen bleiben auch schon mal ein oder zwei Tage fern. Birgt eine Kastration denn wirklich so viele Risiken, dass man Angst haben muss, beziehungsweise, passiert es denn oft, dass Katzen während der Operation sterben?
Die Pille, sei es jetzt für Katzen oder für , ist ein Hormoncocktail, der dem Körper eine Schwangerschaft vorgaukelt, damit keine "zusätzliche" entsteht. Das kann nicht gesund sein und das ist es auch nicht. Ab einem gewissen Alter würde ich als Frau vom gesundheitlichen Aspekt her eine Sterilisation der Hormongabe durchaus vorziehen.
Einer Katze würde ich grundsätzlich keine Pille verabreichen. Geschieht das in Tablettenform? Täglich? Oder wird das gespritzt und heißt nur die "Pille"? Wie stellt man sicher, dass das Tier sie bei sich behält? Dass es sie regelmäßig bekommt? Außerdem ist das teuer. Eine Kastration kostet einmal, und mir persönlich ist bislang kein Fall bekannt, dass eine Katze nach einer erfolgter Kastration erkrankt wäre. Es gibt auch ganz schonende Narkoseverfahren mittels Gas, damit habe ich unlängst bei meinem Kater eine Zahnsanierung durchführen lassen.
Meiner Meinung nach sollte die Dame die Katzen kastrieren lassen. Das ist für die Katzen stressfreier und auch für die Halterin. Rolligkeit ist für die Katze Stress pur, außerdem merkt man es nicht jeder Katze an, wenn sie rollig wird. Wir kamen mal unverhofft zu Katzennachwuchs, weil wir eine vermeintlich kastrierte Katze aus dem Tierheim holten und ihre Rolligkeit nicht bemerkten.
Es gibt außerdem bereits so viele Katzen, dass die Tierheime voll sind. Sollte sie wirklich irgendwann Mangel an Katzen haben, wird sie den sofort ausgleichen können.
Ich denke nicht, dass man einer Katze auf Dauer so eine Pille verabreichen sollte. Zumal durch die Pille auch Langzeitschäden entstehen, genauso wie bei einer Frau auch. Eine Kastration ist auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Katzen Freiläufer sind besser. Die Sterbefälle sind bei so einer Operation eigentlich nicht so hoch. Das Tier wird narkotisiert und der Eingriff gehört zu der Routine eines Tierarztes, dass ist also eine schlechte Ausrede.
Die Kosten sind ein ganz anderes Problem, hier kann man ja nach Standort und Tierarzt viel Geld lassen. Ich finde es sehr verantwortungslos, seine Katzen einfach unkastriert auf die Straße zu lassen. In den Tierheimen gibt es jetzt schon zu viele Katzen und mit solchen Leuten wird es nicht weniger. Einen Hormoncocktail zu geben, halte ich für keine gute Lösung und übersteigt sicher die Kosten einer Operation, wenn man es einmal hoch rechnet.
Ich finde die Sterilisation der Katze wesentlich wichtiger, als eine sehr umstrittene Katzenpille. Ich habe zwar nur Kater und diese sind keine Freigänger aber dennoch kastriert, aber wenn ich ein Weibchen hätte, wäre dies auch sterilisiert. Deine Freundin muss ich ehrlich gesagt sagen, glaube ich nicht, dass sie die Pille wirklich verabreichen kann, weil die Pille bei Freigängern einzusetzen gar nicht so einfach ist. Zudem glaube ich, dass bei mehreren Katzen die Pille auf die Dauer extrem teuer wird und somit die Sterilisation wesentlich günstiger wäre.
Das ein Eingriff immer mit Risiken verbunden ist macht selbstverständlich angst, allerdings sind diese Eingriffe wirklich Routine und werden nahezu immer perfekt durchgeführt.
Nun das sind wichtige Punkte, ich weiß zwar nicht genau, wie meine Bekannte da vorgeht, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie das wirklich mit allen Tieren unter Kontrolle hat. Ich habe sie noch mal darauf angesprochen, dass es doch einfacher wäre, die Tiere zu kastrieren, dann muss man sich ja keine Sorgen mehr machen und auch nicht ständig hinter den Tieren her sein.
Sie meinte, dass sei zu teuer, sie haben mittlerweile sieben ausgewachsene Katzen/Kater, um die sie sich kümmern müssen und jetzt wieder einen Wurf Kätzchen. Nun ja, dann sollten sie in Sachen Kosten vielleicht mal Prioritäten setzen, lieber ausreichend Pflege für die vorhandenen als regelmäßig noch mehr "produzieren".
Auch meinte sie, zwei der weiblichen Katzen seien ihre liebsten und sie will sich die Möglichkeit offen halten, dass diese sich doch vielleicht noch irgendwann fortpflanzen können. Tiere aus dem Tierheim wollen sie und ihre Familie nicht übernehmen, es soll alles "in der Familie" bleiben, sprich, wenn von ihren Katzen welche versterben, sollen diese Weibchen Junge bekommen und sozusagen die verstorbenen ersetzen.
Das sehe ich genauso. Ich finde, dass deine Bekannte eindeutig am falschen Ende spart. Sie will nicht in eine Operation investieren, schön und gut aber dann muss sie immer damit rechnen, dass ein Wurf Kätzchen reinkommen könnte und die verursachen ja auch wieder Kosen durch Futter, wenn sie nicht mehr gesäugt werden und auch durch den Tierarzt. Da muss man eindeutig die Prioritäten anders setzen und ich würde da eine Kastration ehrlich gesagt vorziehen.
Für mich klingt es auch sehr, als ob deine Bekannte eher die Kosten vor den Kastrationen scheuen würde. Ich kenne niemanden, der seiner Katze die Pille verabreicht, statt sie dann kastrieren zu lassen. Ich denke auch, dass es bei Freigängern eher schwer zu kontrollieren ist. Gerade, wenn es viele Katzen sind, die dann durch die Pille abdeckt werden müssen. Ich fände da Kastrationen auch einfacher und sinnvoller.
Die Pillen kann man nehmen. Es gibt immerhin verschiedene Hersteller, aber Wirkmechanismus und Nebenwirkungen sind immer gleich. Eine Kastration ist bei Katzen echt der bessere Weg. Man kann das Zeug bei Zuchtkatzen für einen Zyklus geben und es bietet sich an, wenn die Katze dauerrolig ist. Damit beendet man die Rolligkeit und kann dann kastrieren.
Ich setze ja eher auf die strikte Trennung von intakten Lagern und eine eine Dosis Receptal aus der Rinderklinik. Das hat kaum Nebenwirkungen und der Eisprung erfolgt zügig. Schließlich erlebt die Katze ohne Kater keinen Eisprung und bleibt unter Umständen im Zyklus "hängen". Mit Eisprung ohne Sperma erlebt die einen normalen Vorgang und die Pause von 12 bis 16 Wochen lässt viel Spielraum bis zur geplanten Kastration.
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