Welche lobenswerten Eigenschaften haben alte Menschen?
Wir können täglich von unseren Mitmenschen lernen. Häufig sehen wir allerdings nur sehr viele schlechte Eigenschaften bei ihnen. Vor allem über sehr alte Menschen wir oft gelächelt. Sie gehen ihren Weg, werden von der Gesellschaft häufig nicht richtig akzeptiert und es wird ihnen unterstellt, dass sie in der Vergangenheit leben. So zumindest erlebe ich es oft in meinem Umfeld.
Dabei haben ältere Menschen aber durchaus sehr löbliche Eigenschaften. Viele alte Menschen sind demütig und sparsam. Sie wissen das Leben und die Wunder der Natur zu schätzen. Sie sind ruhig und besonnen. Meistens werden keine Entscheidungen einfach so getroffen. Werden sie doch einfach so getroffen, vertrauen sie auf ihre Erfahrung.
Ich finde genau diese aufgezählten Eigenschaften sehr lobenswert. Seid ihr auch der Meinung, dass vor allem ältere Menschen sehr lobenswerte Eigenschaften haben? Welche Eigenschaften würdet ihr dazu zählen?
Ich finde auch, dass ältere Menschen natürlich auch gute Eigenschaften haben und man sie leider viel zu oft als nervig oder engstirnig ansieht. Oftmals sind es aber nette Leute, die gerne auch mal die ein oder andere Geschichte aus dem Leben erzählen und viel erlebt haben. Ich denke daher, dass es gut ist auch mal einen Rat von einem älteren Menschen anzunehmen. Zudem habe ich ältere Menschen oftmals auch als gute Zuhörer erlebt. Natürlich ist nicht jeder Mensch gleich, aber wir sollten die Alten nicht auf ein Abstellgleis stellen und dort vergessen.
Ich bin hier der ganz gegenteiligen Meinung. Alte Menschen sind keine separate Spezies, sondern genauso "lobenswert" oder widerwärtig wie in ihren jüngeren Jahren. Es ist ja nicht so, dass wir uns mit der Überschreitung eines gewissen Lebensalters alle in Heilige, Elben oder Vulkanier verwandeln, sondern eher so, dass man, wenn das Alter allmählich zuschlägt, nicht mehr so viel sündigen kann, selbst wenn man wollte.
So mancher alte Mensch würde wahrscheinlich seine Enkelkinder nur zu gern noch mit dem Gürtel verdreschen, wie er (oder sie) es weiland mit Sohn oder Tochter gemacht hat. Aber das Rheuma! Und der Rollator! Und die Tatsache, dass man sonst alleine verhungern müsste!
Natürlich gibt es auch nette und liebenswürdige Senioren, die in Würde altern, dankbar für die kleinen Dinge des Lebens sind, die besten Anekdoten erzählen und netterweise den Löffel abgeben, bevor sie wirklich pflegebedürftig oder dement werden. Aber wenn man sein ganzes Leben lang weder demütig noch sparsam war, und weder von den äußeren Umständen (sprich 200 Euro Rente!) dazu gezwungen wird noch das Bedürfnis hat, die Erben glücklich zu machen, muss man ja quasi auf der Zielgeraden nicht auch noch das Klischee vom "lieben Opa" erfüllen.
Das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, aber das ist schon ein extremes, von der Wirklichkeit weit entferntes Klischee, was hier im ersten Beitrag gezeichnet wird. Das ist doch wirklich die Idealvorstellung, die man über den alten Menschen so haben kann. Er ist lieb und gutmütig, weise und bescheiden, erfahren und besonnen. Im negativen Klischee-Bild wäre er grantig, eigenbrötlerisch, dümmlich, ungebildet, unempathisch, borniert, stur usw.
Beides sind in meinen Augen schreckliche Klischees, unter deren Schablone ich hoffentlich niemals kommen werde. Natürlich kann es sein, dass ein Mensch mit 80 anders ist als er es mit 40 oder 60 war, aber ich bin heute auch anders als mit Dreißig oder gar Zwanzig. Solche Entwicklungen macht doch jeder durch. Ich hatte aber weder bei meinen Eltern noch bei meinen Großeltern das Gefühl, ihr Charakter hätte sich in irgendeiner Art wirklich signifikant geändert.
Gerbera hat geschrieben:So mancher alte Mensch würde wahrscheinlich seine Enkelkinder nur zu gern noch mit dem Gürtel verdreschen, wie er (oder sie) es weiland mit Sohn oder Tochter gemacht hat. Aber das Rheuma! Und der Rollator! Und die Tatsache, dass man sonst alleine verhungern müsste!
Das Abhängigkeitsverhältnis ist in der Tat etwas, das man bei dieser Diskussion berücksichtigen sollte. Viele alte Menschen brauchen ja auch Hilfe im Alltag, sei es, weil die Einkäufe nicht mehr getragen werden können, weil man mit dem Auto gefahren werden muss oder weil man (als Migrant) Übersetzungshilfe im Alltag braucht. Da wäre es doch ziemlich unklug, wenn man da total auf Krawall gebürstet ist und es sich dann mit den Angehörigen verscherzt, die hinterher das Pflegeheim aussuchen.
Was man aber auch nicht unterschätzen sollte sind die zunehmenden körperlichen Beschwerden. Die Beschwerden nehmen zu mit dem Alter, das ist Fakt. Manche Menschen können ganz gut damit umgehen, andere wiederum werden verbittert und kommen nicht damit klar, dass sie früher alles problemlos konnten und im Alter dann abhängig und krank sind. Da wird diese Verbitterung dann ab und an im Umfeld rausgelassen, was auch nicht so schön ist. Will jetzt nicht sagen, dass alle Senioren so sind, aber solche Fälle gibt es!
Ich habe bisher auch noch nicht festgestellt, dass der Charakter sich im Alter signifikant ändert, aber durch Beobachtungen weiß ich, dass manche Charaktereigenschaften sich im Alter verstärken und extremer werden. Das kann sowohl positiv als auch negativ sein.
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