Für den Partner kochen auch wenn man krank ist?
Letzte Woche war mein Partner krank. Er war krank geschrieben und er hat sich zu Hause kuriert. Er hatte nicht besonders viel Appetit, sodass er eben auch nicht gekocht hat. Auch dann nicht, wenn ich lange unterwegs war und zu ihm gefahren bin. Normalerweise steht das Essen für uns beide dann fertig auf dem Tisch, wenn ich komme, wenn er krank ist jedoch nicht. Das stört mich nicht besonders, denn warum soll er Kochen, wenn er wegen Übelkeit kaum essen kann? Mich stört das überhaupt nicht, weil ich mich entsprechend dann darauf einstelle und unterwegs esse. Wegen so einer Kleinigkeit zu streiten finde ich überflüssig.
Er scheint mich angesteckt zu haben, denn seit einigen Tagen muss ich mich mit einem Infekt herumplagen, sodass wir uns quasi abgewechselt haben. Er projiziert sein Verhalten auf mich und brachte sich vor einigen Tagen Essen von unterwegs mit, weil er dachte ich würde nicht kochen wenn ich krank wäre. Ich bin aber anders als er und hatte das Essen trotzdem fertig auf dem Tisch als er von der Arbeit nach Hause kam. So ein Aufwand ist das für mich nicht und ich lenke mich gerne so ab, weil ich wahnsinnig werde, wenn ich bei einem Infekt nur den ganzen Tag herumliege und fernsehe oder so.
Wie ist das bei euch? Kocht ihr für euren Partner, auch wenn ihr krank seid und euch nicht gut fühlt? Wie ist das bei euch geregelt?
Wir wechseln uns zu Hause auch mit dem Kochen ab, mal koche ich das Mittagessen, mal kocht mein Mann das Mittagessen. Das ist immer unterschiedlich, welche Person, welches Gericht kocht, da sprechen wir uns beide eben immer ab, da es darauf ankommt, wer Zeit hat zum Kochen. Natürlich kommt es dann auch mal vor, dass wir krank werden. Aber bei uns läuft das dann ein bisschen anders, da nicht nur mein Mann und ich etwas Warmes zu essen haben wollen, sondern eben auch unsere Kinder etwas Warmes zu essen haben wollen.
Wenn mein Mann so richtig krank ist, dann kocht er eben auch sehr ungerne, etwas zu essen. Meist wartet er dann, bis ich nach Hause komme, damit ich das Essen dann eben auch kochen kann. Wenn es sich da nicht nur, um eine kleine Erkältung handelt, dann kann ich das auch gut verstehen, aber meist kocht er das Essen wirklich nur nicht und wartet eben auf mich, wenn es ihm wirklich nicht gut geht.
Wenn ich krank bin, dann ist es eben so, dass mein Mann kocht, wenn er denn zu Hause ist. Wenn er nicht zu Hause ist und ich eben krank bin, dann muss ich mich trotzdem an den Herd stellen. Da spielt es eben keine Rolle, wie es mir geht, selbst wenn es mir überhaupt nicht gut geht, stelle ich mich in die Küche und koche das Mittagessen fertig. Immer hin haben meine Kinder zur Mittagszeit Hunger und die sind eben noch klein und können nicht warten, bis mein Mann nach Hause kommt, damit es etwas Warmes zu essen gibt.
Ich persönlich finde das eben auch nicht schlimm, wenn ich mich in die Küche stellen muss, um das Mittagessen zu kochen, auch, wenn ich krank bin und es mir eben nicht so gut geht. Ich kann eben auch nicht den ganzen Tag im Bett liegen oder auf dem Sofa liegen und fernsehen schauen, wenn ich krank bin. Ich muss trotzdem etwas erledigen und machen, da mir ansonsten ziemlich langweilig ist. Ich bin es eben gewohnt immer etwas zutun zu haben und ich kann einfach nicht den ganzen Tag irgendwo herumliegen. Da kommt mir das Kochen dann eben auch gelegen.
Mein Partner möchte in so einem Fall nicht, dass ich mich noch damit beschäftige, dass er sein frisch gekochtes Essen bekommt. Er macht es dann so, dass er für uns beide kocht, wenn ich wirklich stark krank bin. Bei einer normalen Erkältung koche ich schon noch und bereite ihm auch Essen zu, aber wenn es mir nicht so gut geht und ich lieber liege, dann macht er das und würde auch nicht erwarten, dass ich koche. So schlecht kocht er ja auch nicht, dass ich dann unbedingt darauf bestehen muss zu kochen.
Bei mir und meinem Freund ist es meistens so, dass der gesunde Partner das Essen zubereitet, wenn der andere krank ist. Dabei spielt es dann auch keine große Rolle, ob es sich um einen milden grippalen Infekt oder eine schwerwiegendere Erkrankung handelt, die einen wirklich in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Für uns hat das Kochen für den jeweils anderen eher etwas damit zu tun, dass wir ihn umsorgen und uns um ihn kümmern wollen. Das finde ich eigentlich ganz süß.
Es kommt aber natürlich immer darauf an, wie viel Stress der gesunde Partner sonst noch hat. Wenn ich krank bin und den ganzen Tag zuhause bleibe, während mein Freund bis spät abends arbeitet, dann möchte ich nicht, dass er seinen wohlverdienten Feierabend komplett in der Küche verbringt. In diesem Fall würde ich, sofern es mir möglich ist, natürlich selbst das Essen vorbereiten, bevor er nach Hause kommt - oder aber ein Fertiggericht in den Ofen schieben beziehungsweise bestellen, wenn es gar nicht anders geht.
Allerdings war bisher zum Glück noch keiner von uns so krank, dass er es wirklich nicht geschafft hätte, sich Essen zu machen.
Ich finde, dass es immer darauf ankommt, wie krank man ist, wie es einem geht und wie viel Zeit beide jeweils haben. Wenn ich ein wenig krank bin, aber ohnehin den ganzen Tag frei habe, dann fände ich es unsinnig, den ganzen Tag nur herum zu liegen und nichts zu tun, nur weil ich krank wäre. Da würde ich mich ja auch langweilen und mich würde es auch stören, so untätig zu sein. Von daher würde ich da durchaus auch kochen.
Wenn ich jedoch so krank wäre, dass ich den ganzen Tag nur mit Fieber im Bett herum liegen könnte, dann würde ich wahrscheinlich auch nicht kochen, sondern da fände ich es schon normal, dass mein Partner dann das Kochen übernehmen würde, so wie ich es umgekehrt auch tun würde.
Ich finde also, dass es immer ganz auf die jeweiligen Umstände ankommt. Ich würde kochen, wenn es mir gut genug dafür gehen würde. Wenn es mir zu schlecht gehen würde, dann nicht. Genauso würde ich eher meinen Freund kochen lassen, wenn ich krank wäre, aber zur Arbeit müsste und er frei hätte und gesund wäre. Das kommt also immer alles darauf an.
Ich finde, dass man das eher davon abhängig machen sollte, wie die Person sich fühlt. Wenn ich wie halbtot im Bett liege wegen Grippe und mich nur mit Mühe und Not auf den Beinen halten kann, dann stelle ich mich bestimmt nicht an den Herd und koche, dann muss man sich halt auch mit weniger zufrieden gebe, obwohl ich ganz gerne und auch aufwendiger koche. Daher würde ich das auch nie von meinem Partner verlangen, dass er eben ein fünf-Gänge-Menü kocht, nur weil er zu Hause ist und ich arbeiten muss.
Krankheiten sind nicht zu unterschätzen und wenn man sich nicht ausreichend kuriert, sondern direkt weiter belastet, dann kann das durchaus gesundheitliche negative Folgen nach sich ziehen, wie ich vor kurzem in meinem direkten Umfeld leider mitbekommen durfte. Man sollte schon auf die Signale des Körpers achten, das endet sonst böse.
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