Nach Sterbefall: Wie kann ich besser mit dem Tod umgehen?
Ich bin sehr unglücklich und hoffe auf eure Hilfe. Vor 7 Monaten ist mein über alles geliebter Großvater verstorben und ich komme bis heute nicht damit klar. Jeden Tag denke ich schmerzlich an ihn zurück, habe keinen Elan mehr, deshalb auch schon 2 Jobs verloren. Er war ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben, ich habe nun sonst auch niemanden mehr.
Was kann ich tun? Ich brauche dringend Hilfe, bevor ich erneut meinen Arbeitsplatz verliere. Mein Hausarzt ist übrigens sehr „kalt“ in dieser Beziehung, ihm möchte ich mich nicht weiter anvertrauen. Was gibt es für Anlaufstellen? So kann es jedenfalls nicht weiter gehen, die Trauer bestimmt mein Leben, ich habe absolut keinen Spaß mehr. Danke für eure Tipps!
Es tut mir Leid das dein Großvater verstorben ist aber das Leben ist hart. Du musst jetzt auch mal loslassen können. Dein Großvater ist ja jetzt an einem bessern Ort. Der Tod ist natürlich und du solltest damit umgehen können. Wenn dein Großvater noch leben würde, dann hätte er gewollt das du dich bemühst um deinen Arbeitsplatz. Schöpfe neue Kraft und fange an ihn langsam zu vergessen und irgendwann geht es dir auch schon besser.
Mir tut es auch sehr Leid, dass dein Großvater gestorben ist.
Sehr schweres Thema, was du hier aufgreifst. Ich finde, jeder Mensch trauert anders und das ist auch gut so. Meiner Meinung nach sollte man auch trauern und wenn es ein Jahr dauert, bis man wieder einiger Maßen "klar" wird. Du solltest dir auf jeden Fall aber auch klar machen, dass das Leben weiter gehen muss.
Ich habe mit 15 Jahren meine Mutter verloren und kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Ich viel in ein tiefes, dunkles, kaltes Loch und kam über ein Jahr danach noch nicht hinaus. Es war unbegreiflich für mich und wollte es nicht wahr haben. Durch den Tod meiner Mutter zerbrach die ganze Familie, bis heute. Im laufe der Trauerphase, habe ich mir öfters Gedanken darüber gemacht, wann dieses Gefühl wieder weg ist, hatte aber auch immer "das Leben geht weiter" im Hinterkopf. Irgendwann habe ich mich "aufgerappelt" und habe mir gedacht, dass ich mich wieder neu sortieren muss. Das geht meiner Meinung nach irgendwann von alleine. nichts desto trotz geht es mir heut noch ziemlich schlecht manchmal. Loslassen wird wohl nie gehen.
Sollte es bei dir keinen Ausweg geben, würde ich dir auch zur professionelle Hilfe raten (Das muss einem auch nicht peinlich sein). Ich selbst halte zwar nicht viel von diesen Leuten, aus verschiedenen Gründen, es wird aber sicherlich immer noch besser sein als gar nicht mehr zum Leben zurück zu finden.
Ich habe auch heute noch an dem Tod von meiner Schwiegermutter "zu kauen". Und sie ist vor ca 5 Jahren gestorben. Aber wenn es soweit ist, dass man wegen der Trauer den Job verliert, würde ich doch mal mit einem Psychologen reden. Da ist dringend eine Verhaltenstherapie nötig.
Wenn der Hausarzt so kalt ist, dann würde ich ehrlich gesagt den Hausarzt erst mal wechseln. Denn nichts ist wichtiger, als ein einfühlungsvermögender Arzt. Mein Hausarzt hat mir damals sehr geholfen über den Tod einigermaßen wegzukommen. Er hat Gespräche mit mir geführt und war einfach für mich da, wenn ich kurz vor dem Nervenzusammenbruch stand. Der Hausarzt sollte dann evt. einen Psychotherapeuten empfehlen können. Besser ist vielleicht auch ein Psychiater, der einen erst mal untersucht.
Wie äußert sich denn die Trauer? Einfach nur elanlos oder auch mit viel Emotionen. Wenn deine Nerven so strapaziert sind, dass du bei jedem bisschen anfangen könntest zu heulen und immer an deinen Großvater denken musst dabei, ist das schon ein Fall für einen Nervenarzt. Denn die Nerven müssen irgendwie wieder rehabilitiert werden.
Alleine wirst du aus der Trauer nicht so schnell rauskommen. Suche dir Hilfe von Fachleuten.
Ich möchte Dir zu Deinem Verlust meine Anteilnahme aussprechen. Es gibt vielleicht gute Literatur, die Dir hilft, Deine Gedanken und Emotionen zu sortieren. Jedoch ist es schwer, wenn man nicht erlebt hat wie Du damit umgehst, Dir hier eine Hilfestellung zu geben.
Definitiv ist es kein Fehler, sich jemanden Professionellem anzuvertrauen. Es ist eine große Hürde, die man aber nehmen sollte um wieder zu leben. Kein geliebter Verstorbener wünscht den Hinterbliebenen, daß der Tod Ihr Leben einschränkt.
Erstmal mein Beileid zu dem Tod deines Großvaters. Wie wäre es, wenn du dir klar wirst, dass du für deinen Großvater nichts mehr weiter tun kannst, als ihn jedenfalls mit Stolz zu erfüllen, wenn er dich von dort "oben" sieht? Wenn du einfach alles zu Zeiten deines Großvaters schleifen gelassen hättest, dann hätte dein Großvater das sicher nicht als gut empfunden, oder? Ich kenne zwar deinen Großvater nicht, aber ich denke kaum, dass er gewollt hätte, dass du dich so verlierst nach seinem Tod.
Aber nach so kurzer Zeit musst du dir noch wirklich keine Gedanken darüber machen, wie du besser damit umgehen kannst. Wenn man jemanden liebt, der stirbt, dann sind 7 Monate doch keine Zeit, das zu überwinden. Als mein Opa starb, hab ich bald eineinhalb bis zwei Jahre gebraucht, um das einigermaßen zu verkraften. Das war wirklich eine schlimme Zeit für mich, weil ich auch immer dachte, es steht mir gar nicht mehr zu, traurig zu sein und darunter zu leiden. Aber das war falsch: Es steht dir genauso lange zu, wie du möchtest und solange du eben brauchst. Du musst nicht nach Möglichkeiten, den Tod deines Großvaters zu überwinden, sondern du solltest dir immer wieder klar machen, dass das nicht falsch ist, wenn du es nicht überwinden kannst.
Ich bin heute, 9 Jahre später, oft noch so traurig, wenn ich einfach weinen muss und nichts daran ändern kann. Er fehlt mir einfach unheimlich und ich finde das auch heute noch nicht falsch. Wichtig ist, dass du deinen Lebensmut eben nicht verlierst. Kurze und lange Phasen der Trauer sind das normalste auf der Welt, wenn man jemanden vermisst. Wichtig ist nur, dass du auch immer wieder Momente hast, in denen es dir besser geht. Diese Momente werden später wieder die Überhang gewinnen.
Ich kann deine Gefühle absolut nachvollziehen, als mein Opa verstorben ist, ist für mich auch eine Welt zusammengebrochen und ich habe lange daran zu knabbern gehabt. Irgendwann war ich aber an dem Punkt, wo ich einfach mein Leben nicht mehr richtig gelebt habe. Mir war alles egal zu der Zeit, weil ich traurig war, es machte für mich keinen Sinn mehr ohne meinen Opa. An dieser Stelle habe ich mich ganz bewusst gefragt, ob er das so gewollt hätte und das musste ich mir mit einem klaren Nein beantworten. Mein Opa war ein Lebemensch und hätte sicherlich nicht gewollt, dass ich mir die Augen ausweine.
Es ist schön eine Person in Erinnerung zu behalten, über sie zu reden. Halte deinen Opa im Herzen, erzähle Geschichten von und mit ihm und lächel wenn du an ihn denkst, denn ich bin mir sicher, dass dein Opa auch nicht wollen würde, dass du wegen ihm die Arbeit so sausen lässt. Solltest du dauerhaft nicht damit umgehen können ist ein Psychologe eine gute Anlaufstelle, dort kannst du über deine Probleme reden und analysieren warum du nicht loslassen kannst.
Mit so einem Hausarzt käme ich ehrlich gesagt nicht klar und da frage ich mich ernsthaft, warum du diesen Menschen überhaupt noch als Hausarzt bezeichnest. Diesen Hausarzt hätte ich ehrlich gesagt gewechselt, denn das Vertrauensverhältnis scheint nachhaltig beschädigt und das kann doch auch nicht sein, mal ehrlich.
Abgesehen davon würde ich dir zu einer Therapie raten. Gerade, wen es so problematisch mit dir ist, dass du riskierst, deinen Job zu verlieren, sollte man handeln. Ich weiß jetzt nicht, wie lange die Wartezeit auf einen Therapieplatz ist, aber vielleicht hilft dir übergangsweise ja auch eine Art Selbsthilfegruppe, um den Schmerz zu verarbeiten und dir Tipps von anderen Betroffenen zu holen?
Hallo. Ich tut gerade gut darüber zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, der der Tod eines Großelternteils so nahe geht. Aber natürlich möchte ich dir zuerst mein Beileid aussprechen. Bei mir hinterließ der Tod meiner Oma ebenfalls eine riesengroße Lücke in meinem Leben.
Wir zwei waren ein Herz und eine Seele und sie war für mich auch die einzige Ansprechperson von Klein auf, die mich ernst genommen und sich liebevoll um mich gekümmert hat. Es war aber wirklich so, dass ich mich nun so lange andersweitig abgelenkt und beschäftigt habe, dass ich gar nicht großartig zum Nachdenken gekommen bin.
So mache ich es eigentlich immer, wenn mir Dinge sehr nahe gehen. Und ich weiß auch, dass meine Oma es nicht gewollt hätte, wenn ich wegen ihr in einer Depression versinke, in der ich meinen Arbeitsplatz verliere oder ähnliches. Deshalb kann ich dir nur raten: Stell dich auf die Beine und sieh es einfach so, dass dein Opa noch da ist, aber in einer anderen Form. Es ist nach wie vor seine Seele da, seine Erinnerung etc.
Er ist der Mensch, der dir in positiven Alltagsdingen widerfährt, weil er auf dich acht gibt. So stelle ich es mir bei meiner Oma immer vor. Außerdem solltest du versuchen, Bilder und andere Erinnerungen nicht dauernd in Sichtweite zu haben. Das war auch etwas, was mich unglücklich gemacht hat. Meine Tochter wollte das Bild meiner toten Oma im Schlafzimmer aufhängen. Das war für mich auch immer so ein ungutes Gefühl.
Und dann würde ich mir an deiner Stelle etwas suchen, was dir sehr großen Spaß macht. Ich habe zum Beispiel nach dem Tod meiner Oma mit dem Joggen begonnen. Du kannst aber auch einen Tanzkurs besuchen oder ein Musikinstrument lernen. Tritt einem Verein bei! Das Wichtigste für dich ist jetzt einfach Ablenkung- positive Ablenkung.
Die beste Methode zum aus dem Gedankenkreislauf und der Gefahr einer schweren Depression auszubrechen sind andere Menschen, unter die du kommen kannst, wenn du ein Hobby hast und vor allem einem Verein beitrittst.
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