Grammatikfehler im Namen für bessere Aussprache gute Idee?
Es gibt manche Bands, die auch Fehler im Namen einplanen, um besser zu klingen oder ausgesprochen werden zu können. Ein gutes Beispiel ist Nino de Angelo, der grammatikalisch gesehen Nino d'Angelo heißen müsste, aber das würde sicher so manche Deutsche verwirren oder aus unsicher in der Aussprache machen. Bei Ramstein und Rammstein bin ich mir nicht sicher, ob das etwas gemeinsam haben soll, aber ich verwechsle immer die US-Basis mit denen.
In Österreich gab es mal einen Sänger der Dujmic hieß, aber das können Amerikaner nicht aussprechen und so wurde er zu Dew Mitch, was dem Sänger aber nicht schmeckte.
Findet Ihr Grammatikfehler im Namen von Künstler oder eine alternative Schreibweise für eine bessere Aussprache eine gute Idee? Würdet Ihr auch so ähnlich Euren Namen abändern und auch auf grammatikalische Vorgaben Eurer Muttersprache pfeifen?
Die Band Rammstein hat sich nach der US-Basis benannt, wo bei einer Flugshow dutzende Menschen starben. Nur, dass sie eben nicht gewusst haben, dass man die Basis mit einem "m" schreibt. Sie hatten auch nur mit dem Namen gespielt und wollten ihn gar nicht behalten. Durch die Diskussion, ob es in Ordnung ist, seine Band nach so einer Katastrophe zu benennen, wurde die Band aber gleich zu Beginn recht bekannt. Den Namen wurden sie nicht mehr los, aber vielleicht hat es sich ja trotzdem gelohnt.
Ich würde meinen Namen nicht grundlegend ändern, damit andere ihn aussprechen können. Schon gar nicht, wenn ich - wie im Falle eines Künstlers oder einer Band - mit diesem Namen um die Welt reisen müsste. Mein Name lässt sich offensichtlich im Englischen schlecht aussprechen, die deutsche Aussprache kriegen Nicht-Deutsch-Sprecher aber auch nicht hin. Daher wird mein Name im Ausland immer verhunzt. Damit kann ich aber leben und stelle mich dann neuen Leuten schon so vor, dass sie es einigermaßen hinbekommen. Ich reise ja irgendwann wieder ab und behalte meinen Namen.
Als ich Arabistik studiert habe, hatten wir Studenten alle so unsere Probleme mit unseren Namen. Einige Buchstaben des deutschen Alphabets gibt es im Arabischen nicht. So muss man beispielsweise "p" immer "b" aussprechen. Unsere Dozentin hieß Almut, was auf arabisch blöderweise "der Tod" heißt. Daher hat sie sich für Reisen im arabischen Raum leicht umbenannt. Es war irgendwas wie Almaut, das gar keine Bedeutung hat.
Also im Privaten kann ich verstehen, wenn man seinen Namen ändert. Das ist ja nur dafür gedacht, seinen Gesprächspartner keine Stolpersteine in den Weg zu werfen. Man muss unter dem Namen nichts Offizielles tun. Heiraten oder so etwas. Als Künstler erhofft man sich weltweiten Ruhm unter dem gewählten Namen. Mit dem muss man sich identifizieren können und man muss ihn auch mögen. Da würde es mich schon stören, wenn er verballhornt wird. Also aus "Dujmic" so etwas wie "Dew Mitch" zu machen, ist echt krass.
Ich würde dann eher dafür sorgen, dass er oft ausgesprochen wird, der Presse immer sagen, wie er genau ausgesprochen wird und solche Dinge. Vielleicht die Lautschrift auf´s erste Albumcover oder so etwas. Und wenn ihn ein paar Leute falsch aussprechen, ist das besser, als es allen zu erlauben, einen "Dew Mitch" zu nennen.
Ob man nun Dujmic oder Dew Mitch sagt, für mich - wenn ich nicht den ersten Namen falsch ausspreche - klingt das beides gleich und deswegen würde es mich persönlich gar nicht stören, wenn ich eine Person des öffentlichen Lebens wäre und als Künstlernamen den Namen Dew Mitch hätte, damit man mich im englischsprachigen Raum korrekt so wie ich in Wirklichkeit heiße aussprechen könnte. Da würde ich lieber darauf zurückgreifen, meinen Namen eben auf diese Weise zu ändern, als dass ich immer wieder meinen Namen korrigieren müsste und Millionen von Leuten meinen Namen nicht aussprechen könnten.
Es reicht schließlich nicht aus, berühmt zu sein, um dafür zu sorgen, dass man richtig benannt wird. Das hat man damals ja auch schon bei Kurt Cobain gesehen. Eigentlich ein Name, den man sehr leicht aussprechen kann, wenn man weiß, dass er aus dem Amerikanischen stammt. Trotzdem wurde er in Dutzenden Meldungen zu seinem Tod falsch ausgesprochen. So machte man ihn zum deutsch ausgesprochenen Kurt Koben. Wie der Schweinekoben. Absolut erniedrigend, aber Herrn Cobain hätte das sicher wenig interessiert.
Heutzutage hört man es aber selten, dass amerikanische oder englische Namen nicht korrekt ausgesprochen werden. Zwar war ich damals, zu Zeiten Kurt Cobains Tod, noch sehr jung, aber ich schätze, dass dies daran liegt, dass die englische Sprache heutzutage wichtiger und einflussreicher ist als damals in den frühen Neunzigern. Wie gesagt, alles nur Vermutung.
Im privaten Leben kann ich es nicht nachvollziehen, wenn man seinen Namen derartig anpasst. Da würde ich doch eher immer dann, wenn es notwendig ist, anmerken, wie man meinen Namen richtig ausspricht. Das wird nicht so oft sein und die Gefahr, mit einem falsch ausgesprochenen Namen in die Medien zu geraten, ist auch nicht groß. Denn wann gerät man denn als Privatperson in das mediale Interesse? Sehr selten.
Als prominenter oder als jemand, der ambitioniert ist, prominent zu werden, ist das aber anders. Deswegen würde ich entweder meinen Namen anpassen oder direkt einen ganz anderen Künstlernamen auswählen.
Mir fällt da spontan Jason Derulo ein, der eigentlich "Jason Desrouleaux" geschrieben wird. Dass man da die Schreibweise anpasst, damit jeder Mensch, der der französischen Aussprache nicht mächtig ist, keine Probleme mit der Aussprache hat, sollte nachvollziehbar sein. Warum sollte diese Idee schlecht sein, die Schreibweise anzupassen, wenn die Aussprache aber komplett gleich ist? Das kann unter Umständen eine absolute Karrierebremse sein, wenn man das nicht macht und das möchte man damit eben vermeiden. Ist doch gut, wenn man vorausschauend denkt finde ich. Ich kann da nichts negatives dran erkennen.
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