Unmögliches Verhalten von einigen Familien

Es gibt zwei Arten von Familien in meiner Umgebung. Die aufopfernden Familien, die den Nachwuchs umsorgen, auch Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen ohne auch nur einmal an sich zu denken und so das Familiennetz straff halten.

Und dann gibt es die Familien, die viel reden und nichts tun. Sie kaufen und kaufen und schenken und schenken und das einzige was es nie gibt ist Zeit. Sie gebären sich als die Armen, dass sie so alleine sind und plustern sich übernatürlich auf wenn es um Familienfragen oder Erziehung geht, aber sich selbst einzubringen, spielt es nicht.

Was für einen Schaden haben solche Familien nur?

Ja von solchen Familien kenne ich auch so einige und rege mich auch oft genug darüber auf! Keine Ahung was solche Familien reitet.

Unser Sohn bekommt so auch alles was er braucht aber noch mehr wert legen wir auf die Zeit die wir mit ihm verbringen denn die ist kostbarer als alles andere und bringt dem Kind auf Dauer einfach viel mehr! Denn was hat ein Kind wenn es mit Geschenken überhäuft wird aber keine Aufmerksamkeit und Liebe bekommt!?

Ich finde den Spruch immer so toll " Groß werden sie alle, die Frage ist nur wie?"

Was ich eigentlich am schlimmsten finde sind die Familien, die einen auf arm machen, ihren Kindern dann aber immer die neuesten DVDs und Playstation-Spiele vorsetzen. Meist meinen sie noch, sie wären gute Eltern, weil sie ihren Kindern diese Dinge kaufen.

Unsere Kids haben weder eine Playstation noch allzu viele DVDs, aber sie können mit allem zu uns kommen und wir unternehmen auch viel zusammen. Natürlich können wir uns nicht ständig Freizeitparks, Kino usw. leisten, aber wir fahren gemeinsam mit dem Rad oder gehen auf den Abenteuerspielplatz. Jetzt im Herbst gehen wir Kastanien sammeln, das kann ich auch mit meinem riesigen Babybauch, anschließend basteln wir dann etwas daraus.

Es gibt immer Eltern, die wenig Geld oder wegen der Arbeit wenig Zeit haben. Man muss eben etwas daraus machen und dafür braucht man nur eines, nämlich wirkliches Interesse an seinen Kindern.

Gerade die desinteressierten Eltern, die ihre Kinder am liebsten vor dem Fernseher abstellen, hatten meist keine Eltern, die sich wirklich mit ihnen befasst haben - und haben daher auch nie richtig gelernt, auf was es bei der Kindererziehung wirklich ankommt.

Um ehrlich zu sein ist keines der beschriebenen Szenarien für mich erstrebenswert. Sicher scheint es auf den ersten Blick toll, wenn man sich für den Nachwuchs aufopfert, nur an diesen denkt und eigene Bedürfnisse zurückstellt. Für mich ist das aber nicht wirklich die optimale Situation. Genauso wenig finde ich es in Ordnung den Nachwuchs nebenher laufen zu lassen und das schlechte Gewissen mit Geschenken ruhig zu stellen.

Ich denke die Mischung macht es, es bringt auf Dauer auch keinem etwas, wenn die Eltern ständig zurückstecken. Besser ist es wohl, wenn die Eltern auch mal an sich denken und dafür dem Kind auch mal ein Geschenk machen. Und auch wenn es unpopulär ist, finde ich es in Ordnung das Kind mal vor den Fernseher zu setzen, weil eben etwas wichtiges allein erledigt werden muss.

Sorry, aber ich sehe taeglich viel schlimmeres.

Manchmal hab ich das Gefuehl, ich bin von Leuten umgeben, die Kinder bekommen, wie die Karnikel. Was ja an sich nicht schlimm waere, wenn sie ihre Kinder anstaendig versorgten. Tun sie aber nicht. So lange die Kleinen Babys sind, sind sie ja soooo suess und knuddelig, dann werden sie aber spontan zu dummen, frechen Spastis, die die Fresse halten sollen, wenn Mama Frauentausch guckt.

Muss man sich entscheiden zwischen einem Paar neue Schuhe fuer das Kind, weil die alten a) zu klein und b) kaputt sind, und dem taeglichen Bedarf an Zigaretten, liegen die Glimmstengel ganz klar vorn. Die Schuhe kann man ja dann auch gebraucht kaufen, dann kosten die auch nur 1€. Gut, sie sind total angeranzt, riechen komisch und machen die Fuesse des Kindes kaputt, weil getragene Schuhe nun mal ungesund sind, aber Muttern hat auch Beduerfnisse!

Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Und am aller aergerlichsten, da stimme ich dir zu, ist, dass gerade die Eltern, die sich am allerschlimmsten benehmen die Unverschaemtheit besitzen mit dem Finger auf andere zu zeigen und darueber herzuziehen, was fuer schlechte Eltern die andern doch alle waeren. Selbst sind sie zu nichts bereit, aber sie verlangen, dass alle andern immer 100% leisten, sei es auf Elternabenden, bei Spielenachmittagen oder sonstwo.

Auch ich kenne solche und solche Familien. Und ich finde weder die eine als auch die andere Erziehungsmethode als erstebenswert.

Aufopfernde Familien tuen zwar alles für ihre Kinder, vergessen sich selbst dabei aber am meisten. Wenn die Kinder dann mal aus dem Haus gehen, wissen sie meistens nichts mit sich anzufangen und die Ehe geht kaputt. Man sollte auch zusammen als Ehepaar viel gemeinsames unternehmen ohne die Kinder. Das festigt die Beziehung und stärkt das gemeinsame Zusammensein. Die Kinder profitieren auch davon. Sie merken, daß die Eltern sich immer noch lieben und geben ein schönes Beispiel für ihre späteren Beziehungen. Ausserdem werden die Kinder so selbständiger erzogen.

Das krasse Gegenteil hast du auch genannt. Und das ist fast noch schlimmer, weil die Kinder verlassen können und so das Vertrauen verlieren. Es müssen Taten nach den Worten folgen. Die Kinder müssen sich auf Versprechungen verlassen können. Das Wichtigste für ein Kind ist nicht Geld, sondern viel Zeit und Liebe. Ein Kind muss nicht unbedingt 10 Spielkonsolen haben. Viel wichtiger ist es, dass sich die Eltern mit ihm beschäftigen und was unternehmen. Das kann auch mal ein ganz einfacher Spaziergang sein. Oder man kann zusammen Plätzchen backen. Zumindestens müssen angekündiigte Unternehmungen eingehalten werden. Und falls mal was dazwischenkommt, sollte man den Kindern ganz ehrlich den Grund dafür mitteilen.

Sich aufopfern ist meiner Ansicht ja auch nicht unbedingt positiv, oder? Man muss auch als Eltern in der Lage sein, für sich selbst Zeit zu nehmen und die Kinder auch mal sich selbst überlassen. So etwas geht nicht von heute auf morgen, das ist ja wohl klar und einem einjährigem Kind kann man ja nun auch nicht zumuten, unbeaufsichtigt mit sich allein spielen zu lassen. Man muss es aber auch nicht rund um die Uhr und stets und ständig betüdeln. Was spricht dagegen, wenn das Kind mit sich selbst beschäftigt, es auch weiterhin spielen zu lassen und man selbst eben mal etwas liest oder sich so für eine Zeit an den Computer setzt?

Aber ich halte auch nichts davon, Kinder mit Geschenken zu überhäufen und diese zwar materiell zu verwöhnen, ihnen aber nicht die Zeit, Zuneigung und Liebe zu geben, die sie viel mehr benötigen. Was nützt einem Kind, wenn es zwar alles hat, was es sich materiell wünscht, aber es durch mangelnde Aufmerksamkeit eben doch auf der Strecke bleibt? Nichts. Ich denke, damit werden auch falsche Werte vermittelt, weil eben die ureigenen Bedürfnisse nicht befriedigt werden und sonderlich förderlich ist es nicht. Immerhin möchten Kinder ja nun einmal von ihren Eltern geliebt werden und es auch gezeigt bekommen, oder?

Ganz lobenswert finde ich das Verhalten nicht und zwar von keinen der beiden Erziehungsmethoden oder Verhaltensweisen. Eine gesunde Mischung sollte es schon sein, aber was will man tun, wenn man nicht selbst Bezug zu der Familie hat und nicht nach einer Meinung gefragt wird? Eine Einmischung verbittet sich wohl jede Familie, weil sie dann der Meinung sind, es ist ihre Art und Weise. Manchmal wird so etwas auch mit irgendwelchen Ausreden entschuldigt, manchmal geht es nicht anders, aber da muss man selbst entscheiden, was wichtiger ist.

Ich habe mit Familien eigentlich nicht so viel zu tun, weil ich in meinem Umfeld eigentlich nur Leute ohne Kinder und auch ohne Kinderwunsch habe. Daher bekomme ich von solchen Familien eigentlich nur am Rande etwas mit. Erlebt habe ich schon beides mehr oder weniger, einen intensiven Kontakt gab es da aber nicht. Ich sehe keines der beiden Extreme als erstrebenswert an und frage mich gerade, ob du wirklich der Auffassung bist, dass die Eltern, deren Verhalten schon an Selbstaufgabe grenzt, die besseren Eltern sind. Das denke ich nämlich auf keinen Fall. Eltern sollten nicht ausschließlich um das Kind herumtanzen und darin ihren einzigen Lebensinhalt sehen. Das tut auch dem Kind nicht gut und es kann sich regelrecht erdrückt fühlen. Wenn man ein Kind hat, muss man manchmal Abstriche machen, das ist klar. Aber es sollte nicht darauf hinauslaufen, dass die Eltern gar kein eigenes Leben mehr haben.

Auf der anderen Seite halte ich natürlich auch nichts von Eltern, die ihre Kinder verwahrlosen lassen. Das muss nicht immer in der Form passieren, dass die Kinder unterernährt oder ungepflegt sind. Wenn die Eltern sich nie Zeit für ihre Kinder nehmen und versuchen, die fehlende Zeit durch materielle Dinge zu kompensieren, dann ist das für diese Kinder auch nicht sehr schön. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Eltern sich dann auch noch als arme Kreaturen hinstellen, die immer alleine sind oder ob sie einfach insgesamt desinteressiert sind bei allen Dingen, die das Kind betreffen.

Grundsätzlich finde ich es nicht richtig, wenn Eltern ihre Erziehungsmethoden als die einzig wahre ansehen und andere Eltern abwerten, die manche Dinge ein wenig anders sehen. Ich würde auch nicht sagen, dass man solche Leute, die sich künstlich aufplustern, vor allem bei denen findet, die ihre Kinder eher nebenher laufen lassen. Ich glaube, dass man so etwas auch sehr häufig bei den ganzen altruistischen Über-Muttis findet, also bei der ersten Kategorie. Es gibt einfach viele Besserwisser und die findet man überall.

Mal ehrlich, welche Eltern sind schon perfekt? Manche Menschen suchen doch nur das Haar in der Suppe und da ist es egal, was die anderen Eltern machen, die machen sowieso alles falsch. Entweder die Kinder verwahrlosen oder die Eltern helikoptern zu viel. Es gibt eben Menschen, denen kann man es sowieso nicht recht machen. Wichtig ist doch nur, dass die involvierten Familienmitglieder damit zurecht kommen und wenn nicht, sollen das die Beteiligten unter sich klären. Es kann dir doch egal sein, wie andere Eltern so drauf sind, wenn dich das eh nicht tangiert.