Neuzuzug im Haus bei Vermieterin melden?
In dem Mehrfamilienhaus in dem ich wohne, wohnt auch eine ausländische Familie und ab und an kommt es vor, dass diese etwas länger Besuch haben. Beispielsweise war einmal eine Frau mit einem Kind über mehr als zwei Monate da und inzwischen ist es ein junger Mann der jetzt schon ein halbes Jahr da ist und wahrscheinlich auch bleiben wird. Die anderen Mieter im Haus regen sich darüber auf, denn die Wasserkosten werden anteilig verrechnet und diese Familie zahlt nur für zwei Leute, obwohl es eigentlich vier Leute oder inzwischen drei Leute in der Wohnung sind und das dauerhaft.
Dabei ist der Neuzuzug der Vermieterin offensichtlich nicht gemeldet worden und es klebt auch kein neuer Name auf dem Briefkasten. Meine Nachbarn überlegen nun, ob sie die Vermieterin darauf aufmerksam machen sollen, damit die Wasserkosten nicht weiterhin so ungerecht verteilt werden. Wie findet ihr das, würdet ihr die Familie auch verpetzen oder würdet ihr nichts sagen? Ist es nicht wahrscheinlich, dass die Familie dann auch sauer ist?
Solange es auf mich keine Einwirkung hätte und kein zusätzlicher Lärm entsteht oder ich zusätzliche Kosten dafür tragen müsste, wäre es mir herzlichst egal, was meine Nachbarn treiben. Sie selbst sollten es natürlich der Vermieterin melden, wenn sie es nicht tun, ist es ihr Problem.
Ich würde das nur dann melden, wenn ich dadurch höhere Kosten hätte. So hat lässt mein Nachbar heimlich zwei weitere Personen nebenan wohnen, was ich nicht richtig finde. Denn er muss nur einen Pauschalbetrag für die Nebenkostenzahlen wie ich auch und wenn aber drei Personen dort wohnen und er nur für eine bezahlt, befürchte ich irgendwann eine Erhöhung der Nebenkosten. Aber solange da noch nichts in Sicht ist, melde ich das auch nicht an den Vermieter, weil mich das nichts angeht und auch keine Auswirkungen auf mich haben wird.
Diese Geschichte aus dem Mietshaus klingt wirklich abenteuerlich bis lustig, zumal ja das Geschehen durchaus realistisch ist. Wobei das tatsächlich noch nicht mal etwas damit zu tun hat, dass die eine Familie "ausländisch" ist. Auch Inländer können Besuch haben - aber natürlich ist in Deutschland praktisch jeder Vorgang geregelt, so dass auch die Lautstärke sowie der Zeitpunkt für den Geschlechtsakt in Mietshäusern von Gerichten bestimmt werden können.
Für mich steht außer Frage, dass das Problem hier nicht an den Wasserkosten liegt! Natürlich hängen diese Kosten stark von der jeweiligen Region ab. Aber selbst wenn ich hier eine teure Versorgungsgegend als Referenz nehme, erhöhen sich die (theoretischen) Kosten bei einer zusätzlichen Person um maximal 6-8 Euro pro Monat! Dieser "Sprung" geht buchstäblich im Rauschen unter, wenn man mal annimmt, dass nicht jede Person gleichmäßig viel Wasser verbraucht. Mehr "Einsparungspotential" verspricht hier, wenn "langhaarige" Bewohner mehr zahlen, weil beim Haare waschen mehr Wasser verbraucht wird.
Bei solchen "Problemen" liegt die Ursache ja oft versteckt. Man kann jetzt platt mutmaßen, dass hier das Problem in der Nationalität der Bewohner liegt. Oder aber darin, dass dieses Paar nach Ansicht einiger andere Bewohner nicht in die Hausgemeinschaft passt.
Fakt ist, dass das Melden definitiv keine Kostenersparnis bringen wird, weil dann im Zweifel der Besuch kurzfristig weg ist und dann später (erlaubt) wieder kommt. Und das hier am Briefkasten kein neuer Name steht, ist doch erklärbar: der Besuch muss ja gar nicht eingezogen sein! Man stelle sich vor, wie man selbst reagiert, wenn Verwandte anfragen, ob deren Tochter/Sohn bei einem wohnen könnte, weil sie z.B. ein 3-monatiges Praktikum in der jeweiligen Stadt absolvieren wollen.
Ich würde da wahrscheinlich erst mal den Nachbarn ansprechen und ihm erklären, dass es nicht fair ist, wenn er weniger Wasserkosten bezahlt und das dann auf die anderen Leute umgeschlagen wird, wenn da einer oder mehrere Leute heimlich wohnen. Vielleicht sieht er es dann ein. Wobei ich mir auch nicht vorstellen kann dass das in der Gesamtheit so viel ausmacht, dennoch ist es natürlich blöd, wenn man nicht ehrlich ist.
Ich frage mich gerade, ob es überhaupt erlaubt ist, Wasserkosten pro Kopf abzurechnen. Dazu gibt es doch gesetzliche Regelungen und bei Wasser gehört es sich eigentlich, dass jede Wohnung ihren eigenen Zähler hat. Ein Pro-Kopf-System ist doch auch bei korrekt angegebener Personenzahl nicht fair. Der eine duscht jeden Tag und der andere nur alle drei Tage.
Davon abgesehen würden mich Dauergäste anderer Mieter nicht interessieren, solange sie nicht für Lärmbelästigung sorgen oder überall Müll hinschmeißen.
Ich frage mich gerade, woher man überhaupt wissen möchte, dass das Namensschild falsch ist und nicht angepasst worden ist. Wenn die Nichte meines Freundes hier in der Stadt eine Ausbildung finden würde und daher zu uns ziehen würde, dann würde sich am Namensschild auch nichts ändern, weil sie und mein Partner denselben Nachnamen tragen. Vielleicht besteht ja irgendeine Form von Verwandtschaftsverhältnis, sodass das Klingelschild gar nicht angepasst werden musste.
Abgesehen davon kenne ich das auch so, dass der Wasserverbrauch nach Verbrauch berechnet wird und nicht pro Kopf. Wir haben einen eigenen Wasserzähler im Keller und selbst wenn wir hier zwei Personen mehr aufnehmen würden, würden wir unseren Verbrauch eben bezahlen müssen und die anderen Mieter hätten nichts damit zu tun und müssten dafür auch nicht aufkommen. Ich frage mich, ob eure Regelung überhaupt rechtens ist.
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