Partner dazu drängen, eine andere Tätigkeit aufzunehmen?

vom 01.02.2016, 21:20 Uhr

Gerade eben habe ich wieder zwei Stunden mit dem Telefon verbracht, weil meine beste Freundin sich "ausweinen" wollte. Wobei wir auch so einmal am Tag fast eine Stunde telefonieren, obwohl wir uns nahezu täglich sehen. Dabei erzählen wir uns alles, was eben bei uns passiert ist oder eben zu Gesprächsthemen führte.

Just in diesem Augenblick sagte sie mir, dass Person A ihren Mann Person B unter Druck setzt. Er ist im Justizbereich tätig. Er arbeitet daraufhin, dort eigentlich eine Anstellung höher zu bekommen, weil es auch im Justizbereich, um viel Geld gehen kann. Doch Person A sieht das etwas anders.

Dadurch das Person B öfters unterwegs ist, viel zu Hause aufarbeiten muss, sich in Fälle einlesen muss und dann etwaige Verhandlungen tätigen muss, ist Person A beunruhigt. Sie legte ihm nahe, eine andere Stelle zu nehmen, die weniger aufwendig ist, aber auch in etwa 2/3 weniger Geld einbringt! Sie bittet ihn mit mehr Druck dazu, dass er endlich eine andere Stelle einnimmt und nicht weiter seiner jetzigen nachgeht oder seine Träume zu verwirklichen.

Jetzt muss ich mal sagen, dass er Samstags und Sonntags immer frei hat. Unter der Woche ist er maximal um 16 Uhr zu Hause! Ist also nicht so, dass er ständig nonstop arbeiten würde, keine Zeit für Person A hätte etc.

Ich bin völlig schockiert über solch ein Verhalten. Man darf doch dem Partner nicht vorschreiben, welcher Anstellung er nachgeht, nur weil einem etwas nicht passt und Person A am liebsten hätte, dass er sie den ganzen Tag bespaßt! Wo kämen wir denn da hin?

Nun wüsste ich gerne von Euch, wie ihr das findet, dass Person A ihrem Mann Person B so etwas druckweise nahelegt? Würdet Ihr das machen oder wie würdet Ihr reagieren? Womöglich kennt Ihr ja auch so ähnliche Situationen und wollt darüber mal ein Wort verlieren.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Man sollte in einer Partnerschaft schon darüber sprechen können, was man beruflich vom Anderen gerne haben würde und was man sich so vorstellt, aber das sind eben nur Äußerungen und man sollte den Partner dennoch auch immer unterstützen. Ich würde meinem Partner nie vorschreiben, was er zu tun hat.

Sicherlich kann man sich ein bisschen abstimmen, was die Arbeitszeiten angeht und was man sich wünscht, aber man sollte den Partner in seinen Wünschen unterstützen. Ich denke, dass die Freundin, die du hast, froh sein kann, dass ihr Freund Arbeit hat und auch noch gut verdient. Er scheint auch Spaß an seiner Arbeit zu haben und das bei tollen Arbeitszeiten. Was will man denn mehr?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es in so einem Fall völlig falsch, den Partner dazu zu drängen, eine andere Tätigkeit aufzunehmen. Immerhin scheint der Partner absolut glücklich und zufrieden mit seiner Arbeit zu sein und diese auch gerne zu machen. Er verdient gut und hat gute Arbeitszeiten, so dass ich es nicht verstehe, wieso ihn denn seine Frau oder Freundin dazu drängt, sich eine andere Stelle zu suchen. Es ist ja nun wirklich nicht so, dass der Mann rund um die Uhr nur am Arbeiten ist. Stattdessen hat er wirklich gute Arbeitszeiten, die sich viele andere so wünschen würden.

Ich denke, dass die Frau wirklich sehr egoistisch sein muss, wenn sie dem Mann die Arbeit nicht gönnt und der Meinung ist, er solle sich etwas anderes suchen, nur um noch mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Die beiden haben doch das Wochenende, den späten Nachmittag und den Abend für sich. Außerdem ist der Mann doch auch rundum glücklich und verdient gut. In so einem Fall darauf zu bestehen, dass er sich eine andere Arbeit sucht, finde ich wirklich nicht richtig.

Wenn die Arbeitszeiten wirklich unmöglich wären und der Partner nur am Arbeiten wäre, dann kann ich es ja verstehen, dass man das als Frau nicht unbedingt möchte. In so einem Fall geht das jedoch wirklich nicht, so dass ich da als Partner gar nicht darauf eingehen würde. Er wäre ja blöd, wenn er seinen Traumberuf für die Frau aufgeben würde, nur weil die das eben so wollen würde. Immerhin hätte sie bei einer anderen Arbeit dann wahrscheinlich ebenfalls etwas auszusetzen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich dachte auch spontan, dass der Herr wohl 60 oder 70 Stunden pro Woche im Büro verbringt, auch im Urlaub immer erreichbar ist und auch seine knappe Freizeit mit dem Wälzen von Akten verbringt. Dann würde ich noch am ehesten verstehen, dass die Gemahlin oder Freundin Protest einlegt, wobei es generell eine schlechte Idee ist, den Partner zu etwas zu "drängen".

Aber Feierabend um 16 Uhr und freie Wochenenden bei wahrscheinlich jetzt schon stattlichem Gehalt - davon kann ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung nur träumen! In welcher Welt lebt die Dame denn, dass sie es als inakzeptabel ansieht, wenn man einem Vollzeitjob mit ziemlich normaler Stundenzahl nachgeht? Und wahrscheinlich wäre es auch nicht recht, wenn der Gatte auf Teilzeit umsattelt, um seine bessere Hälfte bei Laune zu halten, weil dann der Geldsegen spärlicher ausfällt. :roll:

Einerseits bin ich sehr wohl der Meinung, dass man bei der Berufswahl und der Karriereplanung auf seinen langjährigen Partner oder Partnerin Rücksicht nehmen soll, beispielsweise wenn es um Wohnungswechsel oder die Anzahl der Wochenstunden geht. Aber andererseits halte ich es auch für unklug, den Partner in dieser Hinsicht zu stark beeinflussen zu wollen. Letzten Endes muss jeder selber entscheiden, mit welcher Tätigkeit er oder sie seinen Lebensunterhalt finanziert, da man ja auch die Arbeit selber macht.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Die überaus guten Besingungen (viel Freizeit, keine Wochenendarbeit etc.) wurden ja schon erwähnt. Unter diesem Aspekt verstehe ich auch nicht, dass sie ihn zum Aufhören drängen möchte, vor allen Dingen, weil dann 2/3 des Gehaltes wegbrechen würde, was auch nicht spaßig ist, je nachdem ob und wie viele Kinder vorhanden sind. Er scheint auch glücklich und zufrieden mit seinem Job zu sein, sodass ich erst Recht nicht verstehen kann, was die Frau für ein Problem hat.

Ich hatte bis vor kurzem einen Nebenjob, von dem mein Partner auch nicht begeistert war. Da hat er mir auch dringend dazu geraten, den Job zu kündigen. Die Bezahlung ging so, besonders gut war sie nicht, aber man konnte davon leben. Aber das Arbeitsklima war schrecklich, ich war nicht besonders glücklich und war emotional sehr gestresst und ständig angespannt. Dass er das nicht mit ansehen kann auf Dauer, sollte logisch und verständnisvoll sein.

In so einem Fall kann ich auch verstehen, wenn der Partner dringend dazu rät, den Job zu kündigen, wenn man eben sieht, dass der Partner damit nicht glücklich ist und ihn das psychisch zu sehr mitnimmt. Aber der von dir beschriebene Fall ist ja das komplette Gegenteil.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Vielleicht hat A dann Angst, dass er durch die Stelle ein Ziel für Kriminelle wird, die sich rächen wollen oder so. Oder aber sie befürchtet, dass er nach der Beförderung deutlich weniger Zeit hätte. So oder so finde ich es falsch, jemandem die Träume ausreden zu wollen und ich kann B nur raten, sich bloß nicht unter Druck setzen zu lassen. Denn wenn er jetzt seinen Träumen nicht nach geht, wird er da immer bereuen und das wird dann immer in der Beziehung zwischen den beiden stehen und den Haussegen schief hängen lassen.

Wenn zwei Drittel des Gehalts durch eine andere Stelle wegbrechen, dann wird vermutlich auch wieder der Haussegen schief hängen, weil man sich dadurch ja sehr stark einschränken muss. Arbeitet A denn oder wie soll dieses Defizit ausgeglichen werden? Je nach Wohnort und Mietpreisen ist das nicht ganz einfach zu stemmen, wenn so viel Gehalt plötzlich weg ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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