Chemische Beruhigungsmittel, wenn pflanzliche nicht helfen?

vom 27.10.2015, 17:37 Uhr

Ich habe in meinem Leben schon so ziemlich alle Sorten an pflanzlichen Beruhigungsmitteln ausprobiert, wobei bei mir nichts so richtig geholfen hatte. Wenn ich aufgeregt oder nervös und gestresst bin, dann merke ich bei pflanzlichen Mitteln absolut keine Wirkung, so dass mir mein Arzt einmal ein stärkeres Benzodiazepin verschrieben hat.

Dieses hat mir schon deutlich besser geholfen, auch wenn ich dennoch nicht wirklich entspannt davon war. Scheinbar bin ich wirklich ein harter Fall, was Nervosität angeht. Lasst ihr euch durchaus auch chemische Beruhigungsmittel verschreiben, wenn pflanzliche Mittel euch einfach nicht helfen und nicht beruhigen? Oder würdet ihr nicht so weit gehen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Chemische Beruhigungsmittel wären für mich die allerletzte Notlösung wenn nichts anderes hilft. Die Nebenwirkungen sind je nach Präparat doch nicht unerheblich. Wie das bei dem genannten Wirkstoff speziell ist, sei mal dahin gestellt.

Ich meine jetzt chemische Beruhigungsmittel im Allgemeinen. Das fängt zuallererst schon damit an, dass man mit einigen Präparaten nicht mehr uneingeschränkt Auto fahren kann. Das kann im Alltag schon schwierig werden. Oder dass man einfach müde ist.

Ich würde erst versuchen, mir Entspannungstechniken anzueignen beziehungsweise mir beibringen zu lassen. Denn Stress oder Angst oder Unruhe ist eben zu weiten Teilen Kopfsache und lässt sich unter Umständen auch mit der Kraft der Gedanken unter Kontrolle bekommen.

Allerdings geht aus deinem Beitrag nicht hervor, ob das nicht schon versucht wurde. Aber wenn man so jung ist wie du, würde ich nicht gleich mit der Chemischen Keule kommen, bevor nicht alle anderen Möglichkeiten komplett ausgeschöpft sind. Beispielsweise auch, an den Ursachen für die Unruhe zu arbeiten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


trüffelsucher hat geschrieben:Ich würde erst versuchen, mir Entspannungstechniken anzueignen beziehungsweise mir beibringen zu lassen. Denn Stress oder Angst oder Unruhe ist eben zu weiten Teilen Kopfsache und lässt sich unter Umständen auch mit der Kraft der Gedanken unter Kontrolle bekommen.

Das sehe ich ähnlich. Ich habe oft das Gefühl, dass viele Menschen bei Schlafstörungen und Stress lieber zu Medikamenten greifen und sich mehr oder weniger "volldröhnen" lassen statt sich mit der Ursache der Probleme auseinanderzusetzen. Meiner Ansicht nach sind in solchen Fällen die Medikamente eher überflüssig - aber eben zu bequem - wenn man das Problem "lösen" möchte.

Oftmals setzt man sich bei Stress eben selbst zu sehr unter Druck, die Erwartungshaltung stimmt nicht und damit die eigene Einstellung. Oder aber man nimmt sich zu viel vor und ist zu stolz um Hilfe anzunehmen. Daher würde ich eher am Stressmanagement arbeiten und mentale Bewältigungsstrategien entwickeln, auch wenn sie nicht so schnell wirken wie eine einzelne Pille.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin auch ein hochnervöser Mensch. Sobald meine Routine durcheinander kommt oder ich aus meiner Komfortzone geschubst werde, geht es dahin mit meinen Nerven. Das ist natürlich bei weitem nicht immer lustig, aber es hat auch Vorteile.

Beispielsweise mache ich mir vor Präsentationen immer schier in die Hose, weswegen ich aber auch immer top vorbereitet bin. Auch Reisen stressen mich, sodass meine Mitmenschen sich darauf verlassen können, dass ich garantiert pünktlich am Flughafen bin und wenn ich sage, dass die Bushaltestelle in Nairobi 20 Meter vom Hoteleingang entfernt ist, dann habe ich vorher auf Google Earth nachgeschaut. :D

Natürlich ist es unangenehm, wenn einem bei jeder Kleinigkeit gleich die Knie zittern und man keine besonders elegante Figur bei öffentlichen Auftritten macht, sondern eher besorgte Seitenblicke erntet, aber ich würde mir deswegen nie Beruhigungsmittel verschreiben lassen, die am Ende alle möglichen Nebenwirkungen haben, langfristig abhängig machen oder mich so dämpfen, dass ich völlig stupide durch die Gegend tappe.

Außerdem betrachte ich eine gewisse Grundanspannung einfach als Teil meiner Persönlichkeit, die ich nicht weg-medikamentiert haben möchte, da sie zwar manchmal im Weg ist, aber letzten Endes kann ich immer noch tun, was ich will, auch wenn man mich hinterher fragt: "Du warst aber ganz schön nervös vorhin, nicht wahr?" :x

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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